Wir wollten zumindest durch die Auswahl der Aufsichtsräte sicherstellen, daß der Hauptausschuß bezüglich des Kontrollorgans dieser AG mitbestimmen kann, indem er nach einem ausführlichen Hearing sagt, wer in diesem Aufsichtsrat drinnensitzen soll.
Herr Kollege Schwarzenberger! Ich weiß nicht, warum Sie einem so vernünftigen Ansinnen widersprochen haben oder nicht nähergetreten sind. Ebenso verstehe ich das nicht von Ihnen, Herr Kollege Gradwohl. Ich weiß nicht, warum Sie so eine Freude an der Selbstkastration haben – wir haben die Problematik zu einem anderen Kapitel ausführlich diskutiert –, warum Sie offensichtlich jedesmal dafür sorgen, daß Sie politisch entmündigt werden und in großen Bereichen in unserer Republik nicht mehr mitreden dürfen. Sie sind Volksvertreter, Herr Kollege Gradwohl, Sie sind eigentlich der Vertreter des Volkes, damit der Staatswald, der sich im Eigentum der Republik Österreich befindet, auch durch Sie kontrolliert wird. Diese Kontrolle ist ausgeschaltet, und das werden Sie heute möglicherweise in einigen Minuten beschließen. Diese Freude an dieser Selbstkastration kann ich nicht teilen, Herr Kollege Gradwohl, aber ich wünsche Ihnen viel Glück bei diesem Vorhaben.
Meine Damen und Herren! Die ökologische Relevanz, die der Staatswald in Österreich hat, ist allein daran abzulesen, daß die Österreichischen Bundesforste einen Waldbesitz von 10 Prozent der gesamten Staatsfläche haben und 15 Prozent des Waldes in Österreich besitzen. 26 Prozent, also ein Viertel des gesamten Schutzwaldes, befinden sich auf der den Österreichischen Bundesforsten gehörigen Fläche.
Meine Damen und Herren! Es wurde durch massive Interventionen von Umweltschutzorganisationen und seriösen Gruppen in Österreich, die das Wort "Ökologie" ernst nehmen, herausreklamiert, daß einzig und allein der ökonomische Zweck, die ökonomische Bestimmung im Verfassungsrang ist. Es war immerhin ein kleiner, bescheidener Erfolg, daß man zumindest den Abs. 2 des § 4 aus der Verfassungsbestimmung herausreklamiert hat, in dem ausschließlich die bestmögliche wirtschaftliche Verwertung festgeschrieben war.
Meine Damen und Herren! Das ist zumindest ein Teilerfolg. Wir haben auch in vielen Zielparagraphen die ökologische Frage noch deutlicher untergebracht. Das ist auch ein kleiner Teilerfolg. Aber, Herr Minister, das Problem, das wir immer bei den landwirtschaftlichen Gesetzen haben, ist, daß im Grunde genommen noch immer nicht klargestellt worden ist, was das Prinzip der Ökologie bedeutet und welchen Stellenwert das Prinzip der Ökonomie in diesem Wertegebäude darstellt. Sie, Herr Bundesminister, haben für die Kollision dieser beiden Prinzipien nichts vorgesehen, weil Sie nach wie vor offensichtlich nicht nachvollziehen können, daß das ökonomische Prinzip immer das nachgeschaltete Prinzip, immer das untergeordnete Prinzip zu sein hat. Gerade in dem sensiblen Bereich des Staatswaldes ist es notwendig, daß die Nachhaltigkeit das vorherrschende Prinzip ist. (Beifall bei den Grünen.)
Meine Damen und Herren! Gerade im Bereich der Forstwirtschaft – ich denke, daß nicht nur vor einigen Jahrzehnten, sondern schon im vorigen Jahrhundert in Österreich Großes geleistet worden ist, indem man erkannt hat, daß man in der Waldwirtschaft nicht an die Substanz gehen sollte – sollte man das ökologische Prinzip durchgängig machen und in der Kollisionsregel festhalten, daß im Zweifelsfall das ökologische Prinzip das wichtigere ist, insbesondere weil dieses Erbe den Nachkommen in unserer Republik erhalten werden soll. (Zwischenruf des Abg. Koppler. )
Herr Abgeordneter Koppler! Ich weiß schon, Sie fiebern mit Freude dem Rechnungshofunterausschuß entgegen. Trotzdem möchte ich noch anmerken, Herr Bundesminister: Wie wird denn der zukünftige Chef der Bundesforste, der Vorstand der AG – es werden ja zwei Vorstände sein; ich weiß nicht, ob es ein Zufall war, daß man zwei Vorstände gewählt hat, ob es "zufällig" mit der Koalition zu tun hat, damit da zwei Parteien drinnen sind, oder ob das so zweckmäßig ist, aber das werden wir schon sehen ... (Abg. Ing. Langthaler: Antrag!) – Bitte? Den Antrag? – Na selbstverständlich, ich habe genug Zeit.
Meine Damen und Herren! Ich weiß nicht, ob das ein Zufall war, daß man jetzt einen roten und einen schwarzen Vorstand braucht. Kollege Ramsauer ist ja, glaube ich, eindeutig der