Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 121. Sitzung / 131

Meine Damen und Herren! Sportförderung ist aktive Gesundheitspolitik. Sportförderung ist aktive Gesellschaftspolitik. Sportförderung ist aktive Wirtschaftspolitik. 800 Millionen Schilling aus der Bundessportförderung sind sicherlich viel Geld. Herr Kollege Grabner hat bereits auf viele positive Einzelbeispiele der Verwendung dieser Mittel hingewiesen; ich kann mir also eine Wiederholung ersparen.

Herr Kollege Grollitsch, was die 400 Millionen Schilling der Besonderen Sportförderung für die Verbände anlangt: Es ist schon richtig, daß im Budget noch kein Ansatz oder keine Erhöhung im Sinne einer Valorisierung drinnen ist. Es liegt ein Gesetzesantrag, der diese Valorisierung auch bereits für das laufende Jahr vorsieht, allerdings in einer neuen Form - Anbindung mit einem Prozentsatz an die Umsätze der Lotterien AG -, schon im Haus, ist aber noch nicht beschlossen. Natürlich konnte nicht budgetiert werden, bevor dieses Gesetz beschlossen ist, aber selbstverständlich wird das Zug um Zug gehen, und es wird dann das Budget natürlich noch rechtzeitig zu ändern sein, ja sogar das heurige Budget, nicht nur das nächstjährige.

Es gibt aber auch eine Reihe von Punkten, die im Sportbudget gar nicht enthalten sind: den schulischen Bereich, den universitären Bereich, den Bereich des Bundesheeres. Du hast schon darauf hingewiesen, daß gerade das Bundesheer - und das hast du ja auch ausgenommen aus deiner Kritik - sehr viele Mittel dafür aufwendet, und zwar für beide Bereich des Sports: für die Körperausbildung aller Heeresangehörigen einerseits und auf der zweiten Schiene auch für die Förderung des Spitzensports. Da wird viel Geld ausgegeben: sehr zum Wohle des österreichischen Spitzensports. Das soll hier wirklich auch einmal unterstrichen werden.

Ich glaube, gerade die HSNS ist eine Förderungseinrichtung für den österreichischen Spitzensport, die nicht mehr wegzudenken ist. Für das klare Bekenntnis dazu ist auch unserem Verteidigungsminister recht herzlich zu danken. (Beifall bei der ÖVP.)

Zum Schulsport möchte ich schon ein Wort verlieren, weil er so pauschal kritisiert worden ist. Wir haben international gesehen in Österreich ein absolut gutes System der Körperausbildung im Schulunterricht. Auch die immer wieder behauptete Kürzung der Stundenanzahl stimmt nicht. Außerdem liegen wir mit unseren Turnstunden in den Schulen im Vergleich zu anderen Ländern auf einem sehr guten Niveau.

Wenn Herr Kollege Schweitzer jetzt aber kritisiert, daß jener Bereich des Schulsports, der nicht im Rahmen des "normalen" Unterrichtes, sondern zusätzlich stattfindet - im Form von Veranstaltungen der Schulsportvereine und so weiter -, ist zu sagen, daß diese sicherlich unter demselben Problem leiden, daß sie das Schicksal vieler Sportvereine erleiden, da natürlich überall zuwenig Geld da ist und sie auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Funktionären, von Eltern, in diesem Fall auch von Lehrern angewiesen sind.

Das wäre in dieser Breite gar nicht zu finanzieren. Seien es jetzt über den Schulunterricht hinausgehende sportliche Aktivitäten von Schulsportvereinen, oder seien es eben die anderen gemeinnützigen Vereine im Sport: Wenn wir diese Tätigkeiten mit Geld des Steuerzahlers honorieren wollten, würde der gesamte Sport zusammenbrechen, wenn wir das auch nur versuchen wollten. Das wäre nicht machbar! Gott sei Dank gibt es aber sehr viele Ehrenamtliche im Bereich der Lehrer, bei den Eltern, bei den Funktionären, die bereit sind, auch ohne Bezahlung für unsere Kinder, für unsere Jugendlichen, für unsere Sportler tätig zu sein. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Es ist aber richtig, daß diese 800 Millionen Schilling im internationalen Vergleich gesehen eine durchaus respektable Größe - in Relation zu unserem Bundesbudget - darstellen. Trotzdem ist das nicht ausreichend, um - ich habe es schon erwähnt - bei den Vereinen für ausreichende Strukturen zu sorgen, um Projekte in ausreichender Zahl finanzieren zu können. Dennoch gibt es sehr viele Aktivitäten in diesen Bereichen: Frauenförderung, Trainerförderung, Großveranstaltungen, wie eben auch eine Bewerbung für die Olympischen Spiele in Kärnten.

Kollege Grollitsch und Kollege Schweitzer! Es ist halt schon ein bißchen sehr durchsichtig, so überfallsartig am Ende ... (Abg. Dr. Khol: Der Schweitzer ist ja nicht da! Der Schweitzer ist mit


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