Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / 60

schlachteten abgehäuteten rinder werden an den wänden des schlachthauses wie gekreuzigt befestigt."

Meine Damen und Herren! Es geht noch weiter, aber ich habe zuwenig Redezeit. Es werden dann weiß überzogene Betten unter den Tierkadavern ausgebreitet. Auf diese Betten legen sich nach dem Stück menstruierende Frauen, diese schlachten dort Kaninchen, stopfen sich die Eingeweide der Kaninchen in ihre Genitalien, und am Schluß gibt es noch 18jährige homosexuelle Jünglinge, die sich gegenseitig mit Blut und Sperma bespritzen.

Das verteidigen Sie! Das ist das, wofür sich Herr Pröll einsetzt! (Zwischenruf des Abg. Mag. Mühlbachler.) Dafür erntet die Österreichische Volkspartei den Dank des Herrn Nitsch! Meine Damen und Herren, Sie sollten sich schämen! Sie sollten sich zumindest für jene Doppelzüngigkeit schämen, die Sie gegenüber dem Wähler verwenden! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Auch unsere Kulturpolitik betreffend Herrn Kolig ist erfolgreich. Kollege Schweitzer hat innerhalb von drei Stunden 1 000 Unterschriften gegen Herrn Kolig zustande gebracht, Frau Konrad. 1 000 Unterschriften gegen Herrn Kolig! Denn das, was der Bruder der Abgeordneten Brinek hier produziert (der Redner hält eine Kopie mit Fotos von aus Exkrementen bestehenden Werken Koligs hoch), ist nach ÖVP-Diktion Kunst! Das ist Kunst nach Cap-Lesart! Kunst, meine Damen und Herren. (Abg. Rosemarie Bauer: Das ist schlecht recherchiert!) – Der Cordula Frieser, pardon. Es ist der Bruder von Abgeordneter Cordula Frieser, der diese Kunst produziert.

Meine Damen und Herren! Dafür wird er bezahlt. Das Land Niederösterreich besitzt einen Urinstab. Auf diesen Stab hat der Künstler gepißt und ihn dann für 32 000 S dem Land verkauft. Dieser Urinstab, aus Landesmittel angekauft, fault heute im Kunstdepot des Landes Kärnten vor sich hin. Die Narretei steigert sich zum Quadrat. Sie produzieren hier des Kaisers neue Kleider. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Frau Botschafterin Nowotny, die künftige EU-Spitzenkandidatin der SPÖ, hat in London gegenüber der "Sunday Times" behauptet, es seien bereits geschlachtete Tiere nach Prinzendorf geliefert worden, dort sei nichts geschlachtet worden. – Sie kennt sich entweder überhaupt nicht aus, oder sie sagt den Leuten in England wider besseres Wissen die Unwahrheit!

Eine englische Tierschützerin – Frau Kollegin Petrovic ist im Moment nicht da – hat sich – in England sind die Tierschützer besonders aktiv – darüber empört, daß sie von der Botschafterin der Republik Österreich im Ausland ganz unverschämt falsch informiert wurde über die Schweinereien, die sich in Prinzendorf ereignen und mit Steuergeldern von diesem Land gefördert, bezahlt und unterstützt werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

12.15

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte, Frau Abgeordnete.

12.15

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! (Abg. Wabl: Einmal zeigt Pröll Haltung in der Politik, und dann wird er beschimpft! – Abg. Mag. Stadler: Wir sind eh froh darüber! So können wir die ÖVP demaskieren! – Weitere Zwischenrufe.)

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder (das Glockenzeichen gebend): Am Wort ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (fortsetzend): Zu den Ausführungen des Abgeordneten und Kollegen Stadler in bezug auf Nitsch werde ich noch Stellung nehmen, ich möchte aber zuerst zur Kunst- und Kulturpolitik allgemein etwas sagen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Österreich ist ein reiches Land! (Abg. Dr. Graf: Zuerst muß die Rede vorgelesen werden!) Zwischen 1950 und 1997 war das reale Pro-Kopf-Wachstum


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