Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 260

zumessung haben. Deshalb werden wir diesem Antrag zustimmen, und ich meine, es ist wirklich schade, daß Sie ihn aus Koalitionstreue im Ausschuß abgelehnt haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

1.26

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Der eben verlesene Entschließungsantrag wurde ordnungsgemäß eingebracht, ist entsprechend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Maitz. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

1.27

Abgeordneter Dr. Karl Maitz (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Projekt "Frauen als Soldatinnen im österreichischen Bundesheer" ist erfolgreich. Wir haben dem Wunsch vieler Frauen entsprochen und das Berufsbild der Soldatinnen auf allen Ebenen und in allen Waffengattungen ermöglicht.

Frauen als Soldatinnen geben dem Ansehen des Bundesheeres neue Impulse. Dort, wo Frauen beim Bundesheer arbeiten, tut das dem Arbeitsklima gut. Derzeit leisten 65 Frauen ihren Ausbildungsdienst beim Bundesheer, und im Ausleseverfahren wurde oft der Wunsch geäußert, einen freiwilligen Grundwehrdienst zu leisten, um einerseits Trainingszeit zu erhalten und andererseits die Möglichkeit für eine spätere Milizlaufbahn zu haben. Auch ich bin überzeugt davon, daß wir diesen nächsten Schritt setzen sollten, und zwar nach einer entsprechenden Beobachtungszeit, wie vereinbart.

Meine Damen und Herren! Vor wenigen Tagen haben wieder 36 Frauen den Aufnahmetest beim Bundesheer gemacht, davon haben 14 positiv bestanden, zwölf haben die Möglichkeit, im Herbst einzelne Teile nachzuholen, und zehn haben die Voraussetzungen nicht erfüllt. – Das ist grundsätzlich ein gutes Ergebnis, und allen Beteiligten ist dazu zu gratulieren.

Meine Damen und Herren! Nach rund fünf Jahren als Abgeordneter hier im Nationalrat und zuvor 20 Jahren im steiermärkischen Landtag werde ich im Herbst nicht mehr kandidieren. Gestatten Sie mir deshalb, meinen Dank an die Wehrsprecher der anderen Parteien zu richten. Ich danke für die persönlich faire und kameradschaftliche Begegnung, auch wenn wir einander in der Sache sehr oft harte Gefechte geliefert haben. Danke, Toni Gaál! Danke, Herbert Scheibner! Danke, Hans Helmut Moser! Kollegen Wabl kann ich nur dafür danken, daß er mich hie und da provoziert hat, aber auch das gehört zum Parlamentarismus. Ich wünsche Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, persönlich alles Gute für viele Jahre. (Allgemeiner Beifall.)

1.29

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hans Helmut Moser. Restredezeit Ihres Klubs: 7 Minuten. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

1.30

Abgeordneter Hans Helmut Moser (Liberales Forum): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! In aller Kürze zu zwei wichtigen Tagesordnungspunkten. (Abg. Dr. Graf: Keine Abschiedsrede?) Keine Abschiedsrede, Herr Kollege Graf, das ist nur ein Wunschdenken, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Freiheitlichen.

Zu den beiden Tagesordnungspunkten ein paar kurze Anmerkungen; zunächst zur Frage der Frauen im Bundesheer. Meine Damen und Herren! Da ist tatsächlich viel Aufwand mit sehr wenig Erfolg verbunden. Wenn man bedenkt, daß die Zielsetzung dieser Maßnahme ursprünglich eine 5-Prozent-Marke war – das heißt, es hätten ungefähr 1 500 Frauen Dienst im Bundesheer verrichten sollen –, dann ist es ein schwaches Ergebnis, daß wir derzeit bei 0,2 Prozent stehen und daß nur lediglich knapp über 60 Frauen den Dienst beim Bundesheer absolvieren.

Ich denke, dieses Ergebnis ist auch ein Ausdruck dafür, daß hier ein falscher Ansatz gewählt worden ist, nämlich der Ansatz, ein klassisches Berufsheer aufzubauen, statt auf der Grundlage


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