Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 181. Sitzung / 74

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Stummvoll. – Bitte.

13.01

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da wir gerade gesehen und seinen Worten auch entnommen haben, daß unser Herr Präsident die Geschäftsordnung großzügig auslegt, auch wenn wir noch keine eigene Kategorie von Abschiedsreden haben und auch mein Vorredner keinen einzigen Satz zum eigentlichen Thema gesagt hat, möchte ich diese Großzügigkeit, Herr Präsident, dazu verwenden, auch namens meiner Fraktion und vor allem im eigenen Namen dir, lieber Ewald Nowotny, wirklich zu danken für die Zeit, in der wir als die beiden Fraktionssprecher der Regierungsparteien im Finanzausschuß zusammengearbeitet haben. Ich darf sagen, aus unserer Sicht beziehungsweise aus Sicht der ÖVP-Fraktion und auch aus meiner persönlichen Sicht waren es Jahre einer menschlich sehr sympathischen und sachlich sehr konstruktiven Zusammenarbeit, für die ich mich wirklich recht herzlich namens der gesamten ÖVP-Fraktion bedanken möchte. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Ich habe bei der ebenfalls spontanen Sekteinladung deinerseits nach der letzten Sitzung des Finanzausschusses gemeint – und das habe ich wirklich so gemeint, wie ich es gesagt habe –: So wie Ewald Nowotny den Vorsitz im Finanzausschuß geführt hat – unparteiisch, korrekt, seriös, immer auf Ausgleich bedacht, als Vorsitzender nie parteipolitische Positionen beziehend –, stelle ich mir einen idealen Ausschußvorsitzenden vor. Und ein größeres Kompliment, lieber Ewald, kann man dir eigentlich gar nicht machen!

Wir haben natürlich als ÖVP-Fraktion, wie immer bei solchen Anlässen, das berühmte lachende und weinende Auge zugleich: das weinende Auge, weil wir einen solchen Vorsitzenden und einen solch sachkundigen und auch menschlich sympathischen Gesprächspartner hier im Parlament verlieren, das lachende Auge, weil wir wissen, lieber Ewald, daß du eine sehr bedeutende europäische Funktion im Finanzwesen übernehmen wirst. Wir wissen, du bist nicht der Vertreter Österreichs, aber wir haben sehr wohlwollend und sehr dankbar registriert, daß du gesagt hast, du wirst nie vergessen, wo du deine Heimat hast. Das ist, glaube ich, für unser Land sehr wichtig.

Wir wünschen dir wirklich für die nächsten Jahre der gewaltigen Herausforderungen auf europäischer Ebene, daß du erfolgreich bist! Das wünschen wir auch ein wenig aus egoistischen Gründen, sage ich ganz offen, weil wir davon überzeugt sind, daß durch deine Persönlichkeit die Entscheidungen zumindest nicht zuungunsten Österreichs getroffen werden.

In diesem Sinne gratulieren wir dir, wünschen dir alles Gute für die Bewältigung der gewaltigen europäischen Herausforderungen und sind sicher, daß dieses Amt in der Europäischen Investitionsbank bei dir in sehr guten Händen liegt. Alles Gute! (Beifall bei ÖVP und SPÖ, bei den Grünen sowie beim Liberalen Forum. – Abg. Dr. Stummvoll reicht Abg. Dr. Nowotny zum Abschied die Hand.)

13.04

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Meine Damen und Herren! Ich muß aber jetzt doch einen Satz für künftige Präsidialkonferenzen, denen ich nicht mehr angehören werde, sagen, nämlich daß diese Debatte kein Präzedenzfall ist, wenn es in den kommenden Diskussionen wieder um den "Ruf zur Sache!" geht. (Heiterkeit.)

Es ist dazu niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ein Schlußwort seitens des Berichterstatters ist nicht verlangt worden.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung, und zwar stimmen wir über jeden Ausschußantrag getrennt ab.


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