wird, komme ich als Lehrer und Schulaufsichtsbeamter nicht umhin, die pädagogischen Ergüsse des Abgeordneten Großruck zurückzuweisen. Ich bin froh darüber, dass er nicht unserem Berufsstand angehört, habe aber trotzdem dahin gehend Sorge, dass er vielleicht einmal, sollte sich in unserem Schulsystem sehr viel ändern, als Bürgermeister und Schulerhalter über die Schulen wachen könnte. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Frau Bundesminister ihren Schulaufsichtsbeamten den Mut zubilligt, dies zu verhindern.
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich habe in der Debatte mit Begeisterung zwei konträre Aussagen zur Donau-Universität verfolgt, nämlich einerseits das Lob der Abgeordneten Mikl-Leitner für die doch aus einem Stiefkinddasein emanzipierte Universität in Krems, andererseits die Skepsis, die Frau Abgeordnete Papházy im Zusammenhang mit dieser Universität geäußert hat. Es wird Ihre Aufgabe sein, Frau Bundesminister, in dieser Ihrer Regierungskoalition einmal darzustellen, welchen Stellenwert die Donau-Universität hat.
Ich habe mit Begeisterung in den Medien und in einer APA-Aussendung gelesen, dass die Donau-Universität bereits die Spitze der Bildungspyramide im Land sei. Wenn dem so ist, dann müsste mittlerweile die Donau-Universität auch eine Volluniversität sein. (Abg. Dr. Brinek: Nein, muss nicht! Das muss überhaupt nicht sein!) Nach meinem Wissensstand ist sie jedoch noch immer eine postgraduale Einrichtung.
Frau Bundesministerin! Sie haben aber auch – das würde mich interessieren – dem Herrn Landeshauptmann weitere Unterstützungsmillionen zugesagt. 52 Millionen Schilling kommen bereits vom Bund, und Sie werden zu den Landesförderungen noch etwas dazugeben. Als Niederösterreicher freut mich diese Ihre Aussage, weil ich genau weiß, welchen Stellenwert diese Forschungsstätte gerade für die Wirtschaft in unserem Raum hat.
Es gibt auch einen Brief von Ihnen, sehr geschätzte Frau Ministerin, an die Maturantinnen und Maturanten, in dem Sie darlegen, welche Studien eigentlich nicht gewählt werden sollten. Sie schreiben aber auch, dass gerade im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie sehr große Chancen gegeben sind.
Ich unterstreiche diese Ihre Aussagen und möchte Sie gleichzeitig darauf hinweisen, dass diese Donau-Universität enorme Ressourcen hat. Diese Sparte könnte sie übernehmen und könnte damit nicht nur für junge Menschen Arbeitsplätze schaffen, sondern – was noch viel wesentlicher ist – auch unsere Wirtschaft wieder ankurbeln. Sehr geschätzte Frau Bundesministerin! Wir von der Oppositionspartei werden sicherlich genau beobachten, wie weit diese Ihre Zugeständnisse eingehalten werden.
Ein Letztes: Es wurde von der Abgeordneten Wurm die Aussage des Rektors der Universität für Bodenkultur bereits zitiert. Ich kann mich seiner Meinung nur anschließen, und zwar auch deswegen, weil der Rektor der Universität für Bodenkultur diese beängstigenden Aussagen unter anderem deswegen gemacht hat, weil er den Zustand seiner Versuchsanstalt in der Außenstelle Großenzersdorf kennt. Ich kenne diese Außenstelle auch sehr gut. Ich habe im Zuge der Ausschussdebatte diesbezüglich eine kurze Anfrage in schriftlicher Form eingebracht, aber die Situation wird in der Antwort sehr einfach dargestellt: Es wird nur bemerkt, dass der Betrieb gesichert sei und dass die Investitionen zurückgestellt werden.
Aber wenn man etwas genauer hinter diese Mauern schaut und mit den Bediensteten dort spricht, so erfährt man von diesen, dass der Studienbetrieb bereits gefährdet ist. Es besteht bereits ein Engpass bei den primitivsten Anschaffungen. Es mangelt zum Beispiel bei der Düngemittelbeschaffung, und es gibt Probleme bei der Beschaffung von Spritzmitteln. Und das ist doch wirklich die Hauptvoraussetzung in einer Versuchsanstalt, dass man dort die jungen Menschen auch weiterhin in der neuesten Technologie ausbilden kann. Es gibt auch bereits Einsparungen im Bereich von Exkursionen und Einsparungen beim Sach- und Verbrauchsaufwand. Und die bereits längst notwendige Erneuerung der überalterten Laboreinrichtungen kann nicht erfolgen, weil die Investitionen zurückgestellt werden.