Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 139

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Was Freund Kopf betrifft, so hat er natürlich einen Staatssekretär vergessen – aber vergesslich kann man hier in dieser Runde ja sein –, nämlich Staatssekretär Schäffer.

Ich widerspreche einer Frau nicht sehr gerne, aber heute muss ich Ihnen, Frau Vizekanzlerin, widersprechen. Sie haben gesagt: keine Belastungen. – Ich zitiere aus einer heutigen Presseaussendung, der folgende Worte des Präsidenten der Arbeiterkammer Tirol – nicht eines Sozialdemokraten – zu entnehmen sind. Er sagt: "Es sei Zeit, ,Vollgas zu geben‘ und sich ,gegen die beabsichtigten Belastungen der Regierung‘ zu wehren." – Das war ein Vertreter der ÖVP!

Sie haben auch gesagt: "Frau Staatssekretärin Prammer". – Sie war nie Staatssekretärin, sie war Ministerin. (Zwischenbemerkung von Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer.  – Abg. Aumayr: ... Minister ohne Ministerium!)

Noch etwas: Sie haben auch unsere Unterstützung, wenn Sie sagen, das Parteibuch bei den Beamten muss weg. Sie brauchen das nur Ihrem Koalitionspartner zu sagen: Bei den Personalvertretungswahlen im öffentlichen Dienst hat der ÖAAB 76 Prozent bekommen und – ich getraue es mich gar nicht zu sagen – in Niederösterreich über 95 Prozent! (Abg. Dr. Stummvoll: So schwach seid ihr?)  – Das ist die Personalpolitik des Landeshauptmannes Pröll! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Stummvoll: So schwach seid ihr schon?)

Da erkennst du dich wieder! Du veränderst doch dein Gesicht jede Minute! Gott sei Dank haben sie dich ja bei deinem ehemaligen Dienstgeber schon ein bisschen zur Seite gestellt.

Meine Damen und Herren! Ich glaube – und da gehe ich mit Ihnen konform –, dass es sehr gut ist, wenn wir dort, wo es um den Sport geht, Gemeinsamkeiten finden können. Aber es gilt auch aufzuzeigen, wo es Probleme gibt. Die im Regierungsübereinkommen von ÖVP und FPÖ stehende Forderung zeigt ganz klar eine drohende Tendenz auf. Der fünfte Absatz des Regierungsprogramms beinhaltet folgende Punkte: Förderung der gemeinnützigen und parteiunabhängigen Vereine und Verbände. – Einige Sätze weiter steht, man müsse Vereine und Verbände vor unnötigen bürokratischen Belastungen bewahren. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist gescheit, sehr gescheit!)

Wenn Sie die Dachverbände meinen, so sage ich: Es sind diese drei Dachverbände in Österreich gut besetzt mit Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin Prokop, mit Freund Löschnak und mit Dr. Wainig. Das ist sehr wichtig, denn immerhin sind in den Dachverbänden 12 200 Sportvereine mit fast 3,5 Millionen Menschen und 200 000 Funktionären vertreten.

Meine Damen und Herren! Ich habe es schon sehr oft gesagt – und da gehen wir auch konform –: Das Gold des Sportes in Österreich (Abg. Mag. Schweitzer: Sind die Funktionäre!) sind die ehrenamtlichen Funktionäre! Wenn man ihre Arbeit, die sie für den Sport kostenlos durchführen, mit nur 100 S bezahlen müsste, wären das weit über 30 Milliarden Schilling.

Der ehemalige Sportminister Fred Sinowatz hat bei einem Gemeindetag in Klagenfurt einmal gesagt: Eine Stadt, eine Gemeinde lebt erst, wenn das Vereinsleben funktioniert. (Abg. Dr. Stummvoll: Die Bürgergesellschaft!)  – Daher ist es so wichtig, dass wir in den kleinen Gemeinden auch wirklich viele Sportvereine haben, und daher bitte ich Sie hiefür um Ihre Unterstützung. (Demonstrativer Beifall bei der ÖVP und Beifall bei der SPÖ.)

Selbstverständlich ist jede Unterstützung, alles, was wir zusätzlich an Geld bekommen können – Freund Kopf hat das letzte Mal gemeint, 1 Milliarde Schilling; wir waren froh, dass wir 500 Millionen bekommen haben –, sehr, sehr wichtig.

Jede Großveranstaltung im Sportbereich, die es gelingt, nach Österreich zu bekommen, ist sehr wichtig, weil sie für die Gemeinden, für den Tourismus und selbstverständlich für den Sport sehr viel bringt.

Was die Sportwetten betrifft, so ist hier in verschiedenen Kanälen ja schon vorgearbeitet worden. Wir müssen nur, weil das ja Landessache ist, aufpassen, dass es daran nicht scheitert und


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