Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 47. Sitzung / Seite 170

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wird sicherlich in absehbarer Zeit geschehen. (Abg. Dr. Niederwieser: Nächstes Jahr dann? Oder übernächstes Jahr?)

Zu Herrn Grabner hätte ich auch einiges zu sagen. Wir haben die ehrenamtlichen Funktionäre auch nie in Frage gestellt. (Abg. Grabner: Aber dann sag’s ihnen, wie sie’s immer lächerlich nehmen! – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Sie werden nicht lächerlich gemacht, Herr Grabner. Es sind genug Diskussionen geführt worden – danke, okay. (Abg. Ing. Westenthaler  – in Richtung des Abg. Grabner –: Sich um die Zeit so aufregen, ist ungesund!)

Jetzt komme ich zu meinem Teil der Rede. Im Sportteil der Zeitungen liest man immer von menschlichen Höchstleistungen. Auf den Titelseiten lesen wir sehr oft von Fehlleistungen. Die Politik ist nicht dazu da, nur Lippenbekenntnisse zu leisten, Olympiasieger zu feiern, Weltmeister zu ehren oder ein Bad in der Menge zu nehmen. Ich bin selbst sehr oft zu diesen Ehrungen eingeladen worden. Staatssekretär Wittmann hat mir des Öfteren eine Einladung ausgesprochen, ich konnte sie leider nie annehmen; doch, einmal, zum Schluss – Entschuldigung, ich korrigiere mich. Vranitzky, Klima, alle, aber das ist nicht das, was Sportpolitik ist. Sportpolitik und Politik allgemein muss Rahmenbedingungen schaffen zum Wohle unserer Gesellschaft. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich bin sehr froh darüber, dass es nach Jahren des Hin und Her endlich ein Sportministerium gibt – ein Zeichen dafür, dass die Gesundheit unserer Jugend und unserer Bevölkerung ein Anliegen dieser Regierung ist. (Abg. Parfuss: Klatschen, bitte!)  – Es ist Ihnen anscheinend kein Anliegen. (Zwischenruf des Abg. Nürnberger. )

Was ich im Sport gelernt habe, ist, Strebsamkeit nach maximalen Leistungen zu erreichen, ohne die Achtung vor der Leistung anderer zu verlieren. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Das sollte man aber auf alle Bereiche des Lebens übertragen. Als ehemaliger Spitzensportler habe ich die eine Seite kennen gelernt. Als Politiker versuche ich nun, Erfahrungen einzubringen, um eine Aufwertung des Sportes in unserer Gesellschaft zu erreichen.

Die Aufwertung haben Sie auch schon angesprochen, Herr Grabner – es spricht überhaupt nichts dagegen. Mir hat es sowieso sehr gefallen, dass auch andere Fraktionen bei Ihnen geklatscht haben. Das war sehr löblich, und man sieht – wie wir es auch im Sportausschuss diskutiert haben –, dass es im Sport rein um das Image des Sportes und das Wohl der Bevölkerung geht und dass Parteipolitik in diesem Ressort sehr, sehr wenig verloren hat. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler  – in Richtung SPÖ –: Klatscht ihr nicht? – Abg. Mag. Trattner  – in Richtung des Abg. Grabner –: Noldi, jetzt hast du mich enttäuscht!)

Der Sport braucht ein Sprachrohr, aber ganz besonders brauchen die Sportler das Sprachrohr. Ohne Spitzensport gibt es kein Interesse am Breitensport. Jeder weiß, wie wichtig der Breitensport für die Gesundheit ist. Der Breitensport verlangt natürlich auch ein gewisses Budget, damit er gefördert wird.

Eine moderne Gesellschaft wird an ihrem körperlichen Zustand und auch an ihrer Fitness gemessen. Ein Fingerhut voll Sport ist besser als ein Eimer voll Tabletten. Ein gut funktionierendes Gesundheitswesen sowie soziale Ausgeglichenheit sind Merkmale wohlhabender Staaten. Für dieses wichtige Ziel muss viel Vermögen aufgewendet werden. Wir dürfen aber die Präventionswirkung des Spitzensportes nicht vergessen.

Eine Verbesserung des Gesundheitszustandes unserer Bevölkerung beginnt schon beim Schulsport. Weiters sehe ich im Sport eine wirkungsvolle Maßnahme, dem Drogenmissbrauch vorzubeugen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sport schafft aber auch Integration und ist ein ideales Mittel, Rassismustendenzen schon im Keim zu ersticken. Sport beinhaltet Teamgeist und Kompromissfähigkeit.

Sport ist nicht nur ein Spiel, er ist auch Politik. Jeder Schilling, der in den Sport investiert wird, ist eine Investition in unsere Zukunft. (Abg. Haidlmayr: Die Frau Vizekanzlerin hat genau das


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