Dort, wo das alles nicht geschehen ist, sind leider Rückgänge zu verzeichnen, und daher wird es in der nächsten Zeit unsere Aufgabe sein, ganz klare Maßnahmen zu setzen. Folgende Maßnahmen gegen diese Strukturschwäche sind von unserer Seite geplant:
Vorerst einmal eine Umstellung der Förderungen. Wir arbeiten daran, die Förderungsrichtlinien zu adaptieren, weg vom Gießkannenprinzip hin zu Strukturinnovationsförderungen, hin zu Kooperationen. Netzwerke in betriebswirtschaftlicher Hinsicht, aber auch in Marketing-Hinsicht sind ganz wichtig. Wir haben – und das ist mir ein Anliegen, ich sage das noch einmal in diesem Haus, damit es wirklich alle wissen – eine durchschnittliche Auslastung der österreichischen Ferienhotellerie von nur 27 Prozent. Dass sich hier keine betriebswirtschaftliche Rechnung anstellen lässt, ist einfach logisch. Deshalb ist alles anzusetzen unter dem Titel "Saisonverlängerung", "Saisonverlängerung" und noch einmal "Saisonverlängerung". (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Mich freut, dass es zu dieser sozialpartnerschaftlichen Einigung gekommen ist, im Zusammenhang mit neuen Arbeitszeitmodellen auch in Richtung Saisonverlängerung zu denken. Das ist ein wesentlicher Schritt.
Ein weiterer wichtiger Punkt wird es sein, dass wir dem gesamten Bereich des Destinationsmanagements weiterhin diesen Stellenwert einräumen. Wir haben einen ersten Meilenstein geschafft, wir haben erstmalig 14 österreichische Destinationen gefunden, die bereit sind, sich zusammenzuschließen, länderübergreifend, teilweise sogar staatsübergreifend, die gemeinsam ein gezieltes Marketing machen, die erstmalig ein Benchmarking im Tourismus machen – das ist ein Novum –, wodurch auch der entsprechende Know-how-Transfer erfolgt. Das heißt, in Zukunft hat man die Möglichkeit, professionell gecoacht neue Zielgruppen anzustreben, neue Märkte und neue Destinationen.
Ich glaube, das ist ein Meilenstein für jeden, der mit Tourismuspolitik zu tun hat. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schwemlein: Aber zu wenig!) – Es ist ein Anfang!
Aber um speziell auch den Ganzjahrestourismus weiter im Auge zu behalten, könnte sich Österreich etablieren als klassische Well-in-Destination. Quer durch Österreich, in der Steiermark, in Niederösterreich, in Oberösterreich, wo auch immer, wäre dieser Wellness-Bereich eine Chance für uns, einen Ganzjahrestourismus zu adaptieren und Österreich zu positionieren als die klassische Well-in-Destination. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) Daran arbeiten wir. Wir können damit reagieren auf die Bedürfnisse unserer Zeit, auf den Leistungsdruck. Viele aus dem Nahbereich sollten nach Österreich kommen, kurz Urlaub machen, um wieder fit zu werden, und das möglichst oft im Jahr.
Ein weiterer Meilenstein ist uns gelungen, und das sage ich durchaus mit ein wenig Stolz: Wir haben die Umstrukturierung der "Österreich Werbung" mit Jahresende abgeschlossen. Wir haben es geschafft, aus den Statuten aus dem Jahre 1954 moderne neue Statuten zu machen, schlanke Statuten. Das heißt, die "Österreich Werbung" ist in Zukunft in der Lage, betriebswirtschaftlich schnell zu entscheiden, und zwar in Form von viel mehr privatwirtschaftlichen Ansätzen. Ebenso ist es uns in Kooperation mit der Wirtschaftskammer gelungen, unsere langjährige und im Regierungsübereinkommen fest verankerte Forderung nach "Österreich-Häu-sern" im Ausland endlich umzusetzen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Die Mitarbeiter der "Österreich Werbung" – nur ein Satz dazu – sind voll motiviert, tragen den gesamten Reformprozess mit, und auch das tragische Ereignis in Kaprun hat gezeigt, dass sie sofort bereit waren, das ganze Wochenende durchzuarbeiten und Maßnahmen zu erstellen.
Abschließend kann ich berichten, dass die Stimmungslage für die Wintersaison im Tourismus sehr positiv ist. Die Schi-Weltmeisterschaft in St. Anton wird auch etwas dazu beitragen, Österreich noch bekannter zu machen. Die Voraussetzungen sind gut. Ich möchte von dieser Stelle aus auch allen Beschäftigten, den unselbständig sowie den selbständig Beschäftigten – zirka 300 000 Menschen – in Österreich wirklich meinen Dank aussprechen, denn ohne sie wäre die Erfolgsstory des österreichischen Tourismus nie zu schreiben gewesen. Und wir arbeiten daran,