Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 113

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Regionen noch nicht so gut entwickelt. Darum geht es uns, und da liegt vielleicht der gedankliche Unterschied.

Wir stehen auf dem Standpunkt, dass diese Kooperationsbereitschaft unterstützt und gefördert werden soll, und sehen durchaus auch die Schwierigkeiten, eine solche Kooperation innerhalb einer größeren Region zustande zu bringen. Das bedeutet, meine sehr geschätzten Damen und Herren, dass das in einer Modellregion erprobt werden sollte, und zwar in dem Sinne, dass man sich die positiven wie negativen Ergebnisse anschaut und fragt, warum etwas besser oder schlechter oder auch gar nicht funktioniert hat, um darauf aufbauend Verbesserungen zu erreichen.

Ich habe wirklich mit Bedauern festgestellt, dass dies in der Meinung: Wir haben das ohnehin schon alles getan! abgelehnt wurde. Ich behaupte, es wurde viel getan, aber man kann noch viel mehr tun – und darum geht es ja eigentlich! (Beifall bei der SPÖ.)

Die Frage der Tourismusregion ist meiner Ansicht nach – und ich zitiere aus der erwähnten Studie – "ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg". Das ist nämlich auch aus dieser Studie hervorgegangen. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe, die mit der Internationalisierung Schwierigkeiten haben und sich nicht so recht präsentieren können, wäre es ungemein wichtig, diese Unterstützung zu haben, sodass sie einfach ihr Angebot in einen Gesamtrahmen einbringen können.

Auch aus Sicht der Gemeinden: In den Gemeinden passiert zwar im Moment sehr viel, es wird viel in den Freizeit-, in den Tourismusbereich investiert, aber nicht jede Gemeinde stellt sich so dar, dass ihr Angebot ausreichend erkennbar und angenommen wird. Und keine Gemeinde in den ländlichen Regionen ist in der Lage, ein umfassendes Angebot allein anzubieten. Darum geht es: Es muss Spezialisierungen geben.

Ich weiß, wie schwierig es oft ist, Gemeinden zu einer Kooperation zu bringen, dass eine Gemeinde eine Freizeiteinrichtung auch für die andere schafft, denn meistens wurde die gleiche Freizeiteinrichtung in mehreren Gemeinden errichtet – oder sie fehlt überhaupt in der gesamten Region.

Es wäre zum Beispiel ein Planungsansatz für die Gemeinden, zu sagen: Ihr habt das Bad, wir haben die Tennisplätze und so weiter! – wobei alle Gemeinden bestimmte Einrichtungen haben sollten, bei den Bädern aber ist das nicht mehr so selbstverständlich –, denn davon profitiert die Gesamtregion. Das ist das Entscheidende. Man soll nicht immer nur fragen: Können wir uns das leisten? – Alleine nicht, dann machen wir es nicht. In der Region selbst muss der Planungsansatz erfolgen, zu sagen: Wir erstellen ein gemeinsames touristisches Angebot, das für alle attraktiv ist.

Wenn ich mir zum Beispiel in Niederösterreich die Chance bezüglich der Therme Laa an der Thaya ansehe, bei der im Mai der Spatenstich erfolgen wird: Das ist eine Tourismusregion, die im Norden den Nationalpark Thayatal hat, dann Retz, das Retzer Land, das Pulkautal und eben die Therme Laa. Das bedeutet, dass wir auf 30 Kilometer ein wunderbares Tourismusgebiet haben, von dem jede einzelne Gemeinde mitprofitieren kann. Darum geht es, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Deshalb braucht man solche Modellregionen, um das einmal durchzuspielen.

Ich weiß schon, dass es vielleicht schwierig ist, zuzugeben, dass gute Vorschläge eingebracht werden und daher die Zustimmung nicht so erfolgen kann, wie wir es eigentlich erwartet hätten. Eines muss ich aber schon sagen: Dieser Vorschlag nach Modellregionen ist ein wirklich unpolitischer, aber sehr ökonomischer Vorschlag. Ich verstehe nicht, warum – aus welchen Gründen immer – mit dem Hinweis, wir machen das sowieso schon ein bisschen, keine Zustimmung erfolgt.

Ich glaube, wir sollten uns zu dieser gemeinsamen Vorgangsweise bekennen, weil das für die Gesamtregion, aber letztlich für jede einzelne Gemeinde und die Tourismusbetriebe ungemeine Vorteile bringt. Ich meine, dass es bedauerlich ist, dass wir hier heute keinen Konsens finden,


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