Berge" findet sich unter dem Titel "Unlogisch und ungerecht" ein ganz großer Artikel, in dem es heißt, die Situation sei unlogisch und ungerecht.
Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien! Sie können sich heute ja artikulieren – das wird mit großem Interesse beobachtet – und zeigen, ob Sie ein Herz für die Jugend und für die gerne Rad fahrende Bevölkerung in unserem Land haben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Grollitsch – auf die Fotografen in der Journalistenloge weisend –: "Die Presse" bringt Ihr Bild!)
Die Frage des Radfahrens auf Forstwegen ist natürlich auch eine sehr wichtige wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Frage, die mit dem Budget sehr viel zu tun hat. Über einem großen Artikel im heutigen "Kurier", dessen Überschrift lautet: "Sport bringt auch das Geld zum Rollen", sind viele Radfahrer – keine Fotomontage, Herr Kollege Westenthaler – abgebildet. Ich weiß nicht, ob Ihnen so etwas überhaupt noch auffällt.
Da heißt es: "80 Mrd. S Wertschöpfung,100 000 Beschäftigte". Und jetzt kommt es: Wenn es also in Österreich heißt – und darüber gibt es Untersuchungen –, dass jeder Schilling, der in den Sport investiert wird, im Durchschnitt 1,48 S an Wertschöpfung im Land schafft (Abg. Miedl: Da kommen Sie spät drauf, Herr Dr. Kräuter!), dann gebe ich Folgendes zu bedenken, meine Damen und Herren:
Wir investieren in Österreich in den Schisport, in die Infrastruktur für den Schisport, Hunderte Millionen Schilling, Frau Vizekanzlerin. Da ist man sehr großzügig, was die Zerstörung der Natur, was Jagdinteressen oder forstliche Interessen betrifft. Das spielt alles keine Rolle. Man sagt: Für den Schisport, für den Tourismus, für den Sport, für die Jugend ist das notwendig.
Meine Damen und Herren! In Österreich ist doch noch eine andere Sportinfrastruktur vorhanden. Es gibt ein weit verzweigtes Forstwegenetz. Das kostet nichts! Das könnte man benützen. Warum geben Sie das nicht frei, Frau Vizekanzlerin? Dazu sind Sie uns nach wie vor eine Auskunft schuldig geblieben.
Unter dem Titel "Rad-Verbot im Wald kostet uns Milliarden" berichtete "Die Presse" am Mittwoch, dem 25. Oktober, dass ein Bikermagazin – und alle, die sich hier noch Wirtschaftskompetenz anmaßen, mögen herhören – im Salzburger Lungau einen großen Event planen wollte, der dann wegen des Verbotes des Radfahrens auf Forstwegen nicht über die Bühne gehen konnte. Eine halbe Milliarde Schilling an Wertschöpfung sei uns dabei entgangen. Es seien zu dieser Veranstaltung, die dann am Gardasee stattgefunden habe, 15 000 Leute gekommen. (Abg. Zweytick: Und wie habt ihr euch beim "Österreich-Ring" verhalten? Wie habt ihr euch beim "Ö-Ring" verhalten? Und dann jammern Sie wegen einem Event!) – Meine Damen und Herren! So gut geht es unserem Tourismus auch wieder nicht, dass wir solche Chancen einfach vergeben können. (Beifall bei der SPÖ.)
Lieber Kollege Zweytick! Es gibt einen konstruktiven Vorschlag der sozialdemokratischen Fraktion – dies auch zum Stichwort "Fundamental-Opposition", die uns so gerne vorgeworfen wird –, und es ist auf wissenschaftlicher Grundlage ein sehr bestechender Antrag ausgearbeitet worden. Damit wäre die entscheidende Frage der Haftung für alle Zeiten geklärt, denn der Forststraßenerhalter würde – nach unserem Vorschlag – nur so haften, wie er auch für einen Fußgänger haftet. Das wäre eine sehr einfache Lösung, die mit geringen gesetzlichen Änderungen in der Straßenverkehrsordnung und im Forstgesetz zu verwirklichen wäre. (Abg. Zweytick: Es gibt einen großen Unterschied! Eigentum!)
Meine Damen und Herren! Es wird oft sehr absurd argumentiert. Ich möchte Ihnen hier aus der ORF-Homepage von Salzburg etwas vorlesen: Die generelle Öffnung der Forststraßen im Bundesland Salzburg für Mountainbiker sei unvorstellbar, sagt Max Mayr-Melnhof, der Obmann des Vereins der Salzburger Waldbesitzer.
Und jetzt kommt die Begründung: Er begründet das mit den hohen Kosten zur Erhaltung der Wege und Straßen. Holzbringung und Schwerverkehr würden auf den Forststraßen nachhaltige Schäden anrichten.