Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 72. Sitzung / Seite 136

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Ich habe von meiner großartigen Vorgängerin Marga Hubinek ein Anliegen übernommen, und zwar das so genannte Erziehungsgeld – schon allein vom Titel her ein Konfrontationsthema. Dieses Erziehungsgeld hat vielleicht nur nicht den richtigen Titel gehabt, es ist aber deckungsgleich mit dem heutigen Kindergeld für alle Mütter. Daher ist auch dessen Realisierung, die ich allerdings in Form der Beschlussfassung hier nicht mehr erleben werde, ein Abschiedsgeschenk für mich und rundet quasi meinen Verlauf als Parlamentarierin ab. Ich danke herzlichst dafür.

Für mich ist dies auch eine Bestätigung dafür, dass Beharrlichkeit etwas ganz Wesentliches in der Politik ist. Es hat – ich habe es hier schon einmal gesagt – viele gutmeinende Freunde gegeben, die mir gegenüber – in Wahrheit wollten sie es den Frauen sagen – gemeint haben: Geh bitte, schon wieder ein Landestag, schon wieder ein Bundestag der Frauen! Gebt doch diesen Forderungspunkt endlich auf! Ihr werdet das nie erreichen!

Aber dank der Unterstützung meiner gesamten Fraktion ist es uns jetzt gelungen, das doch zu erreichen. Das Bemühen darum dauerte 20 Jahre lang, und jetzt, im Jahre 2001, haben wir es erreicht. Ich freue mich darüber und nehme es als Geschenk mit in meine neue Tätigkeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit der heutigen Wahl zur Volksanwältin scheide ich aus diesem Gremium aus, aber ich verlasse es nicht ganz, sondern es wird genug Gelegenheit geben, auch hier noch, versetzt um einige Bänke, wie Maria Fekter es ausgedrückt hat, nach wie vor, wenn auch sporadisch – zwei Mal im Jahr, glaube ich –, bei Ihnen zu sein.

Ich freue mich über meine neue Aufgabe. Ich bin glücklich darüber, und ich bedanke mich sehr herzlich bei Ihnen allen für das heutige Votum bei der Wahl. Ich bedanke mich aber ganz speziell bei meiner Partei: beim Herrn Bundeskanzler und unserem Parteiobmann Dr. Wolfgang Schüssel, beim Herrn Klubobmann Dr. Khol und bei allen meinen lieben Freunden, die es geschafft haben, vor mir völlig verborgen, für mich zu arbeiten und letztendlich in den jeweiligen Gremien die einstimmige Nominierung für dieses Amt zu erreichen.

Ich danke für das Vertrauen. Ich fühle mich geehrt, und ich fühle mich belohnt. Ich danke euch ganz herzlich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In diesen 18 Jahren meines Wirkens in diesem Hohen Haus ist dieses Haus und sind alle Menschen, die in diesem Haus arbeiten – wohnen tun sie nicht hier; manches Mal haben wir schon das Gefühl gehabt, dass wir hier wohnen –, ein Teil meines Lebens geworden. Wenn man seine Aufgabe als Abgeordnete ernst nimmt, dann muss man aufpassen, dass man sich auch ein bisschen Familienleben und Privatleben bewahrt. Es ist dieses Hohe Haus sozusagen eine zweite Heimat für mich geworden.

Ich bedanke mich bei allen Bediensteten dieses Hohen Hauses und bei Ihnen allen, meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten, für die Freundschaft und für die gute Zusammenarbeit. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht krumm, dass ich oft – aber gerade in der letzten Zeit – sehr emotional und manches Mal wahrscheinlich auch in sehr harter Art und Weise gewisse Dinge aufgezeigt oder diskutiert habe. Ich habe es nur im Sinne der Sache getan, aber nie persönlich gemeint. Ich hoffe, Sie denken auch so.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es wird eine lohnende Aufgabe für mich sein, für die Menschen zu arbeiten. Jetzt habe ich viel Zeit, für die Menschen und für ihre Anliegen da zu sein. Es wird für mich eine wunderschöne Aufgabe sein, aber für die Menschen da zu sein war auch schon bisher meine Aufgabe.

Ich wünsche Ihnen allen, die Sie auf einer anderen Ebene wirken, die Sie auf der parlamentarischen Ebene als gewählte Abgeordnete das Volk vertreten, alles Gute und viel Erfolg für ein rot-weiß-rotes Österreich. Das wünschen wir uns alle! Ich danke noch einmal ganz herzlich. (Lang anhaltender stehender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

17.17


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