Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 80. Sitzung / Seite 127

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wird es für die Bauern schlimmer. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Schieder: Jetzt müssten wir über Kürbisse reden!)

Liebe Freunde! Es ist schön, dass ich zu einem Thema Stellung nehmen darf, das eigentlich eine österreichische Erfolgsgeschichte ist. Gerade im Bereich der Saatgutproduktion, gerade beim Mais haben wir durch unsere strengen Standards, durch unseren hohen technischen Standard und den Prüfstandard in unseren Bundesanstalten heute eine Kompetenz, die in ganz Europa geschätzt wird.

Wir brauchen in Österreich rund sieben Millionen Kilogramm Maissaatgut. Davon ist nur ein ganz kleiner Teil, etwa ein Prozent, aus österreichischer Produktion. Wir selbst produzieren aber für den Export und produzierten im heurigen Jahr bestimmt an die 15 Millionen Kilogramm Maissaatgut. 25 Millionen Kilogramm werden in Österreich zertifiziert, es kommen also auch ausländische Produktionen nach Österreich, weil nach unseren Standards so zertifiziert wird, dass das in ganz Europa eine gefragte Ware ist. Es wird eben ordentlich gearbeitet. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Und weil wir weiterhin vorne sein wollen, wird in Zukunft eben ein Grenzwert bestimmt, ein Wert, über den man wirklich technisch vernünftig und wissenschaftlich abgesichert reden kann, weil es in der Natur Null eben nicht gibt, sondern eine technische Messmethode definiert, wann wo Null anfängt. Damit wir nicht dem Streit der Labors ausgeliefert sind, sondern einen von uns festgelegten Nullwert haben, haben wir die Bestimmungsgrenze bei 0,1 Prozent festgelegt. Das ist auch eine Hilfe für die Biobauern, und so sollten sie das auch sehen.

Damit man im Bereich der Verlässlichkeit eben auf Grund unserer Importabhängigkeit harte Schwellen einführen kann, muss man die geringstmögliche Schwelle einführen. Wenn Sie bedenken, wie viele Körner Sie brauchen, um überhaupt eine vernünftige Analyse zu machen, dann wissen Sie, dass 0,5 Prozent schon ein guter Wert für eine Probe sind.

Ich will euch nicht länger aufhalten! – Ich freue mich, dass in Österreich gute Arbeit geleistet wird. Ich freue mich, dass wir mit der neuen Verordnung jene Sicherheit und Information bekommen, die wir brauchen, und ich freue mich, dass unser Bundesminister im Einvernehmen mit seinen Regierungskollegen in dieser Frage die Schritte setzt, die Österreich braucht – zum Wohle der Landwirtschaft und der Konsumenten, weil alle sich darauf verlassen können, dass wir das Beste liefern. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.33

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber. – Bitte.

17.33

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Schultes hat gemeint, er möchte unsere Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich denke schon, dass wir heute ein zentrales Thema für die Zukunft Österreichs und für die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft diskutieren, daher bin ich Frau Kollegin Sima sehr dankbar, dass sie diese Anfragebeantwortung heute hier zur Diskussion gebracht hat.

Herr Bundesminister! Sie haben hier versucht, in wenigen Minuten die Konsequenzen, die Sie aus diesem Genmais-Skandal gezogen haben, zu skizzieren. Ich glaube, dass unsere Sicht der Dinge zutreffender ist, und wir beurteilen die Dinge eben anders.

Meine Damen und Herren! Eines ist klar: Bundesminister Haupt hat auf der ganzen Linie versagt. Seit März 2001 ist er von Ihnen, Herr Bundesminister – das haben Sie uns schon mehrfach bestätigt, auch in dieser Anfragebeantwortung wieder –, laufend informiert worden. Bundesminister Haupt ist aber nicht aktiv geworden, er hat bis zum 9. Juli nichts getan! Er hat diese Problematik monatelang verschleppt! Und jetzt stellt sich ein FPÖ-Abgeordneter her und sagt: Wir sind immer schon für die Gentechnik-Freiheit gewesen. – Dann tun Sie doch etwas, Herr Kollege Zellot! Setzen Sie sich dafür ein und schauen Sie, dass diese Schwellenwert-Verord


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