Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 38

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Dazu zähle ich auch den Schulsport, denn gerade dort wird der Grundstein für eine positive Beziehung zu Sport und Bewegung gelegt. Wir brauchen ein bewegungsorientiertes Angebot im Kindergarten, in der Schule, im Betrieb und in der unmittelbaren Wohnumgebung. Das Ziel ist klar: Wir wollen, dass möglichst viele Mädchen und Frauen ihren sportlichen Interessen nachgehen können und dass die Benachteiligung der Frauen und Mädchen im Sport beseitigt wird.

Durch einen effizienten Einsatz der Sportförderungsmittel ist auch eine verstärkte Förderung des Behindertensports möglich. Der Behindertensportverband – das wurde bereits von meinem Vorredner erwähnt – ist zwar Mitglied in der Bundessportorganisation, wird aber nicht aus diesem Budget dotiert.

Es ist mir schon klar, dass die Sportverbände in der BSO die bisherigen Mittel nicht auf mehrere Mitglieder aufteilen wollen. Wir wollen auch die wertvolle Arbeit der Sport- und Dachverbände nicht gefährden oder in Frage stellen. Trotzdem verlangen wir, dass die BSO den Behindertensportverband als vollwertiges Mitglied aufnimmt und auch aus den ständigen, jährlichen Erhöhungen der Sportmittel dotiert.

Immer mehr behinderte Menschen möchten am sportlichen Leben teilnehmen. Auch die Sportverbände und Vereine gehen auf dieses Bedürfnis ein. Die Betreuung der behinderten Sportler ist aber sehr kostenintensiv. Daher begrüße ich die Rubbellosaktion der Frau Vizekanzlerin als erste wichtige Maßnahme. Allerdings glaube ich, dass wir in Zukunft mehr Geld für den Sport brauchen.

Nach Erreichen der Sparziele verlange ich mehr Geld für den Sport. Mehr Geld für den Sport bedeutet über 100 000 Arbeitsplätze, zum Teil sehr hochwertige Arbeitsplätze, mehr Geld für den Sport bedeutet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und weniger Folgekosten im Gesundheitswesen. Mehr Geld für den Sport bedeutet vitale und leistungsfähige Bürgerinnen und Bürger. Damit leistet der Sport auch einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich.

Investitionen in den Sport zahlen sich also mehrfach aus. Ich denke, dass es daher sinnvoll ist, in der Zukunft dem Sport einen noch größeren Stellenwert einzuräumen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.41

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Brosz. – Bitte.

10.41

Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ich möchte meine Ausführungen zum eigentlichen Anlass dieses Tagesordnungspunkts, nämlich zur Änderung des Bundes-Sportförderungsgesetzes, die von allen vier Parteien beschlossen werden wird, kurz halten.

Ich stimme dem völlig zu, dass es in der Vergangenheit bei diversen Sportprojekten Probleme gegeben hat, was die Nachnutzung betrifft. Ich denke da nur an den Bau von Fußballstadien in jüngerer Vergangenheit, bei denen unmittelbar nach Fertigstellung schon Diskussionen darüber ausgebrochen sind, ob sie nicht vergrößert werden müssten. Wenn all diese Überlegungen im Rahmen des Bundes-Sportförderungsgesetzes, im Rahmen von Gutachten vorweg überprüft werden, dann macht das sicher Sinn, und deshalb geben wir auch unsere Zustimmung.

Es ist aber auch kein Wunder, dass die anderen Redner, ähnlich wie ich, nur in etwa drei Sätze dazu sagen konnten und sich der Rest der Debatte um ganz etwas anderes dreht. Es wird der gesamte "Gemüsegarten" des Sports aufgebreitet, und die Inszenierung, die seit Beginn der Amtszeit dieser Bundesregierung und seit Ihrer Amtsübernahme sehr offen erfolgt, nämlich sich im Rahmen des Sports zu präsentieren, findet auch heute ihren Niederschlag.

Ich finde es durchaus okay, das Thema Sport an den Beginn der Tagesordnung zu setzen, wenn dies auch den Inhalten der Gesetzesänderung entsprechen würde. Ich denke, das Berufssportgesetz würde es durchaus verdienen, an prominenter Stelle behandelt zu werden, weil


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