Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 82

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dass es für die Bundesregierung und für uns alle hier im Hohen Haus ein Anliegen sein muss, auch Großsportveranstaltungen zu unterstützen. Wir haben die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen und mit breitestem Konsens diese Olympia-Bewerbung zu tragen.

Ich möchte mich in diesem Zusammenhang beim Kollegen Maier und bei allen, die sich bemüht haben, die Verhandlungen darüber zu führen und die Präsentation in das Hohe Haus zu bringen, die wir am 16. April hier bewundern und an der wir teilnehmen konnten, bedanken, denn sie hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig und wie wertvoll es nicht nur für die betreffende Region, sondern für unser ganzes schönes Land sein wird, Olympia nach Österreich zu bringen. (Beifall bei der SPÖ.)

Olympische Winterspiele in Österreich zu haben, das bedeutet natürlich Impulse für die Wirtschaft, bedeutet einen hohen touristischen Werbewert und bedeutet auch Werbeeinnahmen aus Fernseh- und Marketingrechten. Impulse für den Wintersport in Österreich und für die Sport treibende Bevölkerung zu setzen, sehe ich als einen wichtigen Auftrag, den wir hier zu erfüllen haben. Es muss uns allen ein Anliegen sein, sportliche Betätigungen zu unterstützen und zu fördern, und zwar auch an den Schulen, wo Sport einen Schwerpunkt darstellen soll. In diesem Bereich leisten die Schulen wertvolle Arbeit, die wir zu fördern haben.

Ich kann Ihnen nicht ersparen, darauf hinzuweisen, dass uns die Sparwut der Bundesregierung in der Bildungspolitik auch in diesem Bereich Schwierigkeiten bereitet. So kommt es etwa an den Sportschwerpunkt-Schulen zu Stundenreduzierungen, und wir sollten darüber nachdenken, ob das tatsächlich notwendig ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Bei Olympischen Spielen bedarf es einer jahrelangen entsprechenden Vorbereitungsarbeit. Es geht da aber nicht nur um die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2010, sondern auch darum, dass es, um einem Olympiasieger Medaillen umhängen zu können, mindestens sechs bis sieben Jahre sportlicher Vorarbeit bedarf. Das heißt, dass wir eine Vereinsstruktur brauchen, die das trägt, dass wir Trainer brauchen, dass wir Trainingslager brauchen, die organisiert werden müssen, dass wir Sportstätten brauchen, die erhalten und geführt werden müssen, und dass Wettkämpfe organisiert und ausgetragen werden müssen. Ein enormer Einsatz der Ehrenamtlichen ist also gefordert, um dann tatsächlich einen Olympiasieger am Stockerl zu haben. Dafür sich einzusetzen, dafür ein herzliches Dankeschön zu sagen, das ist uns allen ein großer Auftrag. (Beifall bei der SPÖ.)

Die direkte Arbeit bei den Olympischen Spielen findet erst dann als kleinster Teil statt. Neun Zehntel der Arbeit geschehen, wie Sie sicherlich alle wissen, im Vorfeld. Den Dank den Funktionärinnen und Funktionären, die das machen, auszusprechen ist ganz sicher einer unserer wichtigsten Aufträge.

Die Bundesregierung hat allerdings im "Jahr des Ehrenamtes" den Funktionären nicht nur den Dank ausgesprochen, sondern ihnen auch noch ein neues Vereinsgesetz auf den Weg mitgegeben. Sie können mir glauben, dass es mir ein wichtiges Anliegen ist, diese Funktionäre zu unterstützen. Es mussten nämlich gestern bei einer Enquete der BSO Vertreterinnen und Vertreter des Justizministeriums und des Innenministeriums im Gespräch mit den dort anwesenden Experten und hochrangigen Funktionären zugeben, dass es in diesem Bereich ein Gesetz gibt, das in einzelnen Teilen dringend reparaturbedürftig ist.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche Sie, das noch einmal zu überdenken und die Mängel, die jetzt im Vereinsgesetz festgestellt wurden, zu beseitigen. Ein Beispiel dafür: Wenn ab 3 Millionen € ein Wirtschaftsprüfer tätig werden muss, der logischerweise auch von den Subventionsgeldern im Sportbereich bezahlt werden muss, dann fehlt dieses Geld dem Sport. Solche Dinge müssen im Gesetz repariert werden. Ich bitte sehr darum, das noch einmal zu überdenken und Nachbesserungen durchzuführen, die dringend notwendig sind. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ.)


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