Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 76

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Abg. Mag. Wurm: Stadler, oder?) Nur predigen und dann nicht umsetzen – das, muss ich euch sagen, wird es jetzt nicht spielen!

Jetzt ist von der Koalition ein Konzept erarbeitet worden. Ich bin auch nicht ganz glücklich über gewisse Regelungen, aber ich weiß ganz genau: Wenn wir für unsere Jugendlichen, für unsere Nachkommen eine Pension sichern wollen, dann müssen wir jetzt etwas unternehmen! Grund­voraussetzung dafür ist für mich die Schaffung eines einheitlichen Pensionssystems in Öster­reich. (Ruf bei der SPÖ: Dich haben sie sauber eingekocht!)

Das kommt in nächster Zeit. Bis zum Herbst sind alle Anwesenden aufgefordert, inklusive der Sozialpartner ... (Zwischenruf der Abg. Silhavy.) – Geh, Kollegin, schrei nicht so viel, das nützt nichts! Du könntest einmal deine Stimme verlieren. Sei eine Demokratin, wie wir es normaler­weise gewohnt sind, und lass mich ausreden! (Beifall bei den Freiheitlichen und der övp.) Mich stört, wenn eine Person männlichen Geschlechts dreinredet, aber noch mehr, wenn Frauen das tun. (Rufe der Empörung bei der SPÖ und den Grünen.)

Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss euch wirklich bitten: Vergleicht den in Begutachtung entsandten Entwurf mit dem jetzt vorliegenden Vorschlag! – Dieser trägt wieder freiheitliche Handschrift. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Freiheitliche Handschrift ist die Schleifspur!)

Was ist in der Öffentlichkeit verbreitet worden? – Im Zusammenhang mit der Altersteilzeit sei im Begutachtungsentwurf enthalten, dass dann, wenn diese ausläuft und das vorzeitige Pensions­antrittsalter noch nicht erreicht ist, ein Arbeitslosengeld plus 20 Prozent ausbezahlt wird. – Nein, dem ist nicht so! Bitte lesen! Es steht drinnen, dass in bestehende Verträge nicht eingegriffen wird. All jene, die den Vertrag vor dem 1. April 2003 abgeschlossen haben, können nach Aus­laufen des Vertrages ihre Pension antreten.

Nächste Situation: Die berühmte „Hackler-Regelung“ – eine ungute Bezeichnung –, die vor­zeitige Alterspension bei langen Beitragsjahren, bleibt bis 31. Dezember 2006 unverändert – mit allem Drum und Dran. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Rufe bei der SPÖ und den Grünen: „Wahnsinn“!)

Unser Sozialminister heißt nicht umsonst Sozialminister, er hat während der ÖVP-FPÖ-Regie­rung in Österreich wirklich viel geschafft. (Abg. Reheis: Was zum Beispiel? – Abg. Öllinger: Sozialverunsicherungsminister!) Heute hat sich zwar irgendjemand das Kindergeld oder die „Abfertigung neu“ auf seine Fahnen geheftet, aber das stimmt nicht. – All das waren Vorschläge der Freiheitlichen und sind auf Grund der Durchsetzungskraft der Freiheitlichen auch tatsächlich umgesetzt worden, kann ich nur sagen. Man sollte bei der Wahrheit bleiben. (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen.)

Die Sozialpartner und wir alle gemeinsam sind aufgefordert, bis 2006 den neuen Vorschlag der Bundesregierung aufzugreifen, um für jene Leute, die einen besonders gesundheitsgefährden­den Arbeitsplatz haben, so zum Beispiel die Bauarbeiter, jene am Fließband, die Dachdecker und viele andere mehr (Abg. Dr. Lichtenberger: Aber keine Frauenberufe!) – auch für Frauen­berufsgruppen –, ein System zu schaffen, wonach sie nach wie vor mit 60 beziehungsweise 55 Jahren in Pension gehen können. Ich ersuche euch, diese Chance wahrzunehmen! Ihr versprecht es immer vor den Toren oder bei Versammlungen. Nehmt einmal das ernst, was ihr versprecht, arbeitet mit und polemisiert nicht ständig! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Im jetzt vorliegenden Entwurf sind viele Abfederungen enthalten. Jetzt steht die Debatte im Budgetausschuss an, und alle haben die Möglichkeit, ihre Initiativen einzubringen. Das ist natürlich schwierig, wenn man keine Vorstellungen hat, wenn man keine Ideen hat, wenn man glaubt, als Opposition immer nur kritisieren zu müssen. Das verstehe ich, aber eines muss man schon wissen: Irgendwann einmal ist es zu Ende, irgendwann einmal nimmt das die Bevölke­rung auf und sagt: Moment, das stimmt ja gar nicht, was die da erzählen!

Wissen Sie, was in letzter Zeit passiert ist? Leute haben mich angerufen und mir gesagt, sie hätten bei zuständigen Ämtern erfahren, dass sie, wenn sie 2007 in Pension gehen, mit 40 Pro-


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