Forderung von mir – in den Filmstandort Österreich investieren. Es hat immer daran gekrankt, dass es zu wenig Geld gibt.
Ich danke dem Finanzminister außerordentlich dafür, dass es nach langen, schwierigen Verhandlungen gelungen ist, dass wir mit dem Gebührengeld, das dem Staatsbudget zugeordnet wird, im Grunde genommen die Filmpolitik finanzieren können, die das ergänzt, was wir in diesem Lande schon haben. Die Erfolge der österreichischen Filmschaffenden in Cannes und in Venedig wurden immer finanziert von der Kunstsektion und vom ÖFI. Das heißt, die gute Zusammenarbeit mit den staatlichen und ausgegliederten Stellen bedarf einer Ergänzung, weil wir den Produktionsstandort Österreich betonen wollen.
Das heißt: Wir haben eine Spitzenfinanzierung bis zu 20 Prozent im Bereich der Produktion, der Fernsehproduktion, wenn ein Produzent 80 Prozent der Mittel mit Partnern und Co-Financiers aufgebracht hat. Die Mittel dafür betragen 7,5 Millionen €. Zusammen mit den 8,5 Millionen €, die wir im ÖFI verwalten, zusammen mit dem Budget, das ich bereit bin, in die Filmhochschule für den Erstlingsfilm zu investieren, ist das ein Paket, das sich sehen lassen kann, und das ist natürlich eine Antwort auf die große Kritik, die es gab, dass die Republik zu wenig für ihre Filmschaffenden tue. Ich glaube, wir alle können damit zufrieden sein, es ist dies für die nächsten sieben bis acht Jahre eine Lösung der anstehenden Probleme. Und ich bin allen, die daran beteiligt waren, sehr dankbar. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Meine Damen und Herren! Das zweite Problem ist nicht neu, sondern darauf hat schon Bundeskanzler Sinowatz vor 28 Jahren im kulturpolitischen Maßnahmenkatalog hingewiesen. Die Verteilungsgerechtigkeit im Kulturbereich, vor allem in der Kunstförderung in diesem Land ist nicht gegeben. Es wurden damals die soziokulturellen Budgets eingeführt, die in etwa 50 Millionen Schilling betragen haben. Zuerst waren es 34 Millionen, die dann auf 50 Millionen Schilling angewachsen sind. Aber ich glaube, dass wir darüber hinaus gehen müssen. Es hat eine Entwicklung im Kunst- und Kulturbereich gegeben, das heißt, dieser Bereich ist natürlich in diesen 28 Jahren anders geworden.
Wir haben jetzt ein Kunsthaus in Bregenz, wir werden demnächst ein Kunsthaus in Graz haben, wir haben große Events, aber wir haben auch Kulturproduktionen von Krems – denken Sie an die Kulturmeile – bis Schwaz in Tirol, von der „styriarte“ in der Steiermark bis zu den Salzburger Festspielen. Das heißt, es ist in diesen 28 Jahren ein anderes Kulturverständnis in diesem Land gewachsen – no na, es wurde ja auch gefördert! Deswegen verstehe ich auch nicht die Verwunderung des einen oder anderen Kulturpolitikers, der jetzt sagt: Um Gottes willen, wieso wird das Geld aus Wien abgezogen? – Da findet – glauben Sie mir das – ein Wettbewerb statt, und der Bessere soll gefördert werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Es kann nicht sein, dass wir gerade im Bereich der Kunstförderung 70 bis 75 Prozent der Mittel in Wien ausgeben, und dabei rechne ich die Bundestheater und die Bundesmuseen nicht ein. In einem Bundesland, das etwa gleich groß ist wie Wien, zum Beispiel Niederösterreich, haben wir nur 2,4 oder 2,5 Prozent. In Oberösterreich ist es noch weniger. Meine Damen und Herren! Das ist kein Vorgang, den wir schnell erledigen können. Aber es ist eine Warnung, auch von der Konferenz der Kulturbeauftragten der Länder, die sich darauf geeinigt haben – inklusive Wien –, dass wir all diese Positionen durchforsten und uns überlegen müssen: Wo ist es wichtig, dass wir in das Investment gehen?
Meine Damen und Herren! Glauben Sie mir, das ist ein wesentliches Anliegen, das wir vorantreiben werden. Ich glaube auch, dass wir hier Konsens mit allen gut Meinenden haben werden, denn Sie können es, glaube ich, nicht wirklich gerne sehen, Herr Abge-