Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 72

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Jahrzehnte hinweg getan haben und so den Wohlstand unseres Landes und den Wohlstand für unsere heutige Jugend aufgebaut haben, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

Frau Fuhrmann – das muss man hier sagen – wäre heute nicht so abgehoben und weltfremd, wenn ihre Eltern- und Großelterngeneration nicht für sie dieses wohlige Nest gebaut hätte. Frau Fuhrmann redet vom Einkaufen, und ich muss sie fragen, ob sie in der letzten Zeit überhaupt selbst einkaufen war, denn auf Grund ihrer Aussage erkennt man, dass sie keine Ahnung von den Lebensmittelpreisen in Österreich hat. Wenn sie um 10 € drei Wurstsemmeln kaufen kann, dann kostet eine Wurstsemmel 3,33 €. Und das ist so eine Wurstsemmel (der Redner hält eine Semmel in die Höhe, die ganz dick mit Extrawurst gefüllt ist), das ist eine Luxuswurstsemmel der Frau Fuhr­mann um 3,33 €, meine Damen und Herren! (Abg. Scheibner: Kollege, ich habe Hunger! Geben Sie die Wurstsemmel her!) Und das, was ich hier habe – schauen Sie sich das sehr gut an (der Redner hält eine Semmel in die Höhe, die nur mit einer Extra­wurstscheibe gefüllt ist) –, das ist eine Wurstsemmel, die sich Kleinstpensionisten leisten können, aber das nicht jeden Tag, sondern, wenn es hoch hergeht, vielleicht drei-, viermal im Jahr.

Das zeigt, dass Sie keinen Bezug zu den Pensionisten haben und Ihnen die Pensionis­ten wirklich egal sind. Ich fordere daher die Frau Fuhrmann wirklich auf, sich bei diesen Menschen für die haarsträubenden Aussagen, die sie getätigt hat, zu entschuldigen!

Meine Damen und Herren der Regierungsparteien, zeigen Sie, dass Sie nicht die Ideo­logie Ihrer Kollegin teilen, und stimmen Sie unserem Antrag zu, damit die Pensionistin­nen und Pensionisten keine Nettoverluste haben.

Ich kann zum Abschluss nur eines machen: Ich schenke diese Wurstsemmel der Regierung, denn diese Wurstsemmel, diese Luxus-Wurstsemmel, steht für die Klientel, die Sie vertreten, meine Damen und Herren. Herr Haupt, ich gebe sie Ihnen in Vertre­tung für die Regierung. (Der Redner legt eine dick belegte Wurstsemmel vor Bundes­minister Mag. Haupt auf die Regierungsbank.) – Diese Wurstsemmel hingegen ist die Wurstsemmel der Pensionisten. Sie steht für die Klientel, die wir vertreten, für die wir eintreten. (Der Redner legt auch eine schwach belegte Wurstsemmel vor Bundesminis­ter Mag. Haupt auf die Regierungsbank. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das ist eine „Kon­sum“-Wurstsemmel!) Und jetzt kann der Herr Bundeskanzler Schüssel klare Vergleiche ziehen, wie es ausschaut: Luxus für Ihre Partei – die Pensionisten vertreten wir. (Beifall bei der SPÖ. – Bundesminister Mag. Haupt – nachdem er Wurst von der einen Sem­mel in die andere gelegt hat –: Und wir machen die Umverteilung! – Zahlreiche Zwi­schenrufe.)

13.34

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Kollege Haupt, die zwei Wurstsemmeln werde ich gleich konfiszieren. (Heiterkeit.)

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Scheibner. Die restliche Redezeit der Freiheit­lichen beträgt 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.35

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine Damen und Herren! Der letzte Debattenbeitrag hat ja gezeigt, wie ernst man das Ganze nimmt. Ich will diesen Vergleich hier gar nicht bewerten, aber dass man mit Wurstsemmeln, dass man da mit Lebensmitteln herumjongliert, auch das sollte man sich gut überlegen.

Meine Damen und Herren! In dieser Debatte ist ja von Seiten der Sozialdemokraten einiges hier herübergeworfen worden. Unter anderem hat Kollege Nürnberger – der


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