Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 127

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

für unser Land und deren Bevölkerung zu gewährleisten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Auch mein Freund Antonius Gaál war seinerzeit für eine solche Luftraumüberwachung. Er meinte nämlich am 17. April 1997 noch gegenüber „News“, für Draken-Nachfolger müsse aber jedenfalls vorgesorgt werden, Verteidigung begänne schließlich mit Luft­hoheit. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Im Juli 1999 war er noch dieser Meinung und hat über die APA vom 22. Juli 1999 ein Ja zur Draken-Nachfolge von SPÖ und Anton Gaál verlau­ten lassen. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Im Februar 2000 war es dann damit vorbei damit, da kam die Parteiorder: Nein, wir sind gegen die Luftraumüberwachung! Wir brauchen keine Flugzeuge! Ein neutraler Staat kann den Luftraum durchaus freigeben, weil wir ja umzingelt sind von NATO-Staaten, von befreundeten EU-Staaten, also wir lassen das!

Mittlerweile hat sich die Position noch einmal geändert, also nach der Drehung um 180°Grad noch weiter; manche bezweifeln, dass das überhaupt möglich ist. Jetzt sagt man: Nein, diese sündteuren Überwachungsflugzeuge, „Kampfbomber“ nach Gaál, brauchen wir auf keinen Fall! – Jetzt geht es also gegen die Typen.

Du, Kollege Gaál, hast Manching angesprochen. Jawohl, wir sind nach Manching gefahren, haben uns erkundigt und haben gesehen, dass diese Flugzeuge – Sie werden es nicht glauben – fliegen. (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Noch dazu war es ein kühler Tag. Kollege Kummerer, du glaubst es noch immer nicht. Fahr hinaus und überzeug dich selber! Es geht einfach nicht, zu sagen: Nein, wir fah­ren nicht mit, damit wir ja nichts wissen, damit wir ja nichts sehen, damit wir ja nichts hören und weiter (Ruf bei der ÖVP: Polemisieren!) – „polemisieren“ ist das richtige Wort; danke vielmals – polemisieren können! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.) – Meine Damen und Herren, das wird sicher jeder überziehen!

Jene, die bereit sind, mit mir eine Rechnung anzustellen ... (Abg. Wimmer: Das ist schwierig!) Ich weiß, dass das für manche schwierig ist, ich möchte es aber trotzdem versuchen. (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: 36 Flugzeuge, 30 Flugzeuge, 24 Flugzeuge, 18 Flugzeuge, 12 Flugzeuge!) Kollege Kummerer, nimm einen Schreiber und versuch, das mitzurechnen! – Die Österreicher haben 18 Flugzeuge bestellt, die Deutschen 180, also ungefähr zehnmal so viel. Wenn man heute in ein Großkaufhaus geht, dann bekommt man Mengenrabatt, und wer jemals versucht hat, mehrere Stück einer Ware ... (Abg. Riepl: Der Bartenstein kriegt bei den Schuhen Rabatt, aber sonst niemand!) – Na waren Sie noch nie einkaufen? Dann gehen Sie einmal mit Ihrer Frau mit, dann werden Sie es überreißen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Außerdem waren die Deutschen bereit, für Forschung und Investition 4,3 Milliarden zur Verfügung zu stellen – mit allem Risiko! Die haben nicht gewusst, ob das etwas wird, haben aber gesagt: Jawohl, wir brauchen in diesem gemeinsamen Europa, mit den Engländern, mit den Spaniern, mit den Italienern, ein Flugzeug, das gerecht wird, den Luftraum zu überwachen! Dafür haben sie 4,3 Milliarden zur Verfügung gestellt.

Das macht also zusammen 16,1 Milliarden aus. Dividiert durch 180 – ich glaube, da kann noch jeder mitrechnen – kommt man auf 89,4 Millionen pro Flugzeug. Das sind um 14,4 Millionen mehr, als die von Österreich bestellten Eurofighter kosten. (Aha-Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Ich hoffe, dass jeder auf dasselbe Ergebnis kommt, damit endlich dieser kühne Vergleich mit den Deutschen und den 50 Prozent vom Tisch ist.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite