Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 173

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sehr geringen Teil – um die heute schon öfter apostrophierte negative Einkommen­steuer. Ich verweise diesbezüglich noch einmal auf das vorgestellte Modell der Grünen. Ansonsten wären im SPÖ-Antrag sehr viele positive Ansatzpunkte enthalten.

Ähnlich verhält es sich mit dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Matznetter und KollegInnen. Darin wird von einem künftigen Senkungsbedarf von mindestens 2 Milliarden € allein im Bereich der Lohn- und Einkommensteuer gesprochen. Zwi­schen uns gibt es eben noch die Differenz, dass wir der Meinung sind, dass wir eher weniger verteilen sollten, dafür aber gezielt und unten – Argument siehe oben –, und dass wir dieses Geld aber, was die Budgetfrage betrifft, einfach nicht haben.

Last, not least ein Entschließungsantrag der Abgeordneten Gaßner und KollegInnen. Darin geht es um die Frage der künftigen Finanzausgleichsverhandlungen und um die, wie es darin apostrophiert wurde, besondere Rolle der Gemeinden. Wir wissen alle, dass die Gemeinden als Investitionsträger immer mehr Aufgaben haben, aber gerade durch diese Steuerreform überproportionalen Schaden im Sinn von Einnahmen­ausfällen erleiden. Deshalb Zustimmung zu diesem Entschließungsantrag.

Ein Entschließungsantrag, der fast beziehungsweise genau in die gleiche Richtung geht, wurde auch von den Regierungsfraktionen eingebracht. Wie Sie da jetzt abstim­men, bleibt Ihnen natürlich vorbehalten. Wir werden aus logischen Gründen beiden zustimmen. Ich verweise nur auf Folgendes, Herr Kollege Auer, der Sie Antragsteller dieses Entschließungsantrags sind, denn es ist schon eigenartig: Jetzt wird die, wie Sie es bezeichnen, größte Steuerreform aller Zeiten beschlossen. Gleichzeitig ist völlig klar, dass die Gemeinden überproportional davon betroffen werden – dagegen aber erheben Sie Ihre Stimme nicht in dieser Form. Und kaum ist dieses Gesetz verab­schiedet, stellen Sie eine Entschließung drauf: Es möge in Zukunft alles besser und anders werden! (Abg. Jakob Auer: Das haben wir schon vorher eingebracht!) Ich halte das für inkonsistent und inkonsequent.

Wir stimmen aber deshalb zu, weil der Ansatz ein richtiger ist. Verwechseln Sie das aber bitte nicht mit einer Zustimmung zur Steuerreform als Ganzes! Ich verweise noch einmal auf die Gegenvorschläge der Grünen, die heute schon mehrmals hier vorge­stellt wurden. (Beifall bei den Grünen.)

18.00

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Weitere Wortmeldungen liegen dazu nicht vor. Somit schließe ich die Debatte.

Schlusswort wird keines gewünscht.

Wir gelangen nun zu den einzelnen Abstimmungen, und zwar stimmen wir zuerst ab über den Entwurf betreffend ein Steuerreformgesetz 2005 in 461 der Beilagen.

Hiezu haben die Abgeordneten Dr. Matznetter, Kolleginnen und Kollegen einen Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag eingebracht.

Ich lasse daher zunächst über den erwähnten Zusatz- beziehungsweise Abänderungs­antrag Matznetter und dann über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussberichtes abstimmen.

Der Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag der Kollegen Matznetter, Kollegin­nen und Kollegen hat dazu geführt, dass eine namentliche Abstimmung verlangt wurde. Dieses Verlangen ist von 20 Abgeordneten unterstützt, demnach hat die nament­liche Abstimmung stattzufinden.

Die Stimmzettel, die zu benützen sind, befinden sich in den Laden der Pulte und tragen den Namen des Abgeordneten sowie die Bezeichnung „Ja“ – das sind die grauen Stimm­zettel – beziehungsweise „Nein“ – das sind die rosafarbenen. Für die Abstim-


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