Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 152

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ten, die sich massiv gegen verschiedene falsche Ausgliederungen wenden – und Ur­sache, bitte, auch wieder: Beratungskosten.

Das Zweite: Bei diesen Beratern gab es auch die Firma Zehnder. Sie erinnern sich: ÖIAG-Gesetzgebung – Zehnder groß am Werk. Wo war jüngstens wieder Zehnder groß am Werk? – Bei der Filetierung der ÖBB. Und Sie werden sich anschauen: ers­tens, was das bis jetzt gekostet hat an Beratungskosten, und zweitens, was das noch kosten wird, bitte, ab 1. Jänner. Sie werden sehen, dass da eine Reihe von Zusatz­kosten auf Sie zukommt!

Nächstes Stichwort, das der Rechnungshof immer wieder heranzieht, und zwar bei diesen ganzen Verkaufserlösen und Beraterverträgen. Denken Sie an den Verkauf der Bundeswohnungen – dieser ist jetzt schon öfters angesprochen worden –: Sie haben selber heute gesagt, Sie sind glücklich, dass hier inländische Investoren zugegriffen haben. – Ja, aber war dazu die internationale Bankenwelt von Lehman Brothers erfor­derlich, die uns wahrscheinlich knapp 9 Millionen gekostet hat? – Das stelle ich in Frage, genauso wie der Rechnungshof die Rechtshonorare im Zusammenhang mit dem Verkauf der bundeseigenen Wohnbaugesellschaft in Frage gestellt hat. Das ha­ben Sie schon schwarz auf weiß lesen können. Das ist keine Erfindung von uns, son­dern das ist Rechnungshofkritik.

Eine weitere Rechnungshofkritik: Schablonenverordnung. Wie oft haben Sie als Eigen­tümer von staatseigenen Betrieben durch ÖIAG-Verträge gegenüber Vorständen et cetera gegen die Schablonenverordnung verstoßen? – Kritik des Rechnungshofes nicht einmal, sondern mehrmals. Ihre Reaktion: null.

Nächstes Stichwort: Ministerbüros, Arbeitsleihverträge Ministerbüros. Rechnungshof­kritik: Hier brauchen wir eine Regelung! – Wer es nicht regelt, das sind Sie, das ist also die Mehrheit in diesem Haus.

Nächstes Stichwort: Aufgabenreform. – Wie viele Beraterverträge haben Sie? Nehmen Sie sich doch ein Beispiel an Gemeinden! Die schaffen das aus Eigenem! Die bekom­men Preise dafür, dass sie Aufgabenreformen aus Eigenem, ohne Beraterleistungen, bringen.

Dienstwägen: Sie haben gesagt, 20 Dienstwägen stellen wir den Gebietskörperschaf­ten zur Verfügung. Ich frage mich: Warum braucht irgendjemand von einer Gebietskör­perschaft denselben Wagen wie Sie als Finanzminister, wie der Herr Bundeskanzler, wie vielleicht andere Regierungsmitglieder? (Bundesminister Mag. Grasser: Das ent­scheidet die Gebietskörperschaft, Frau Abgeordnete!) Diese Gebietskörperschaften, die Sektionschefs oder auch andere Menschen in den Gebietskörperschaften können durchaus mit günstigeren Wägen fahren! (Bundesminister Mag. Grasser: Das ent­scheiden doch nicht wir!)

Zum Schluss möchte ich, weil die Zeit drängt, nur auf eine ausländische Zeitung ver­weisen, auf „Die Zeit“, die Ihr Wirken hier in Österreich sehr wohl auch immer sehr genau beobachtet. Dort heißt es:

„Der Kurs der KHG-AG stieg schwindelerregend. Jetzt ist die Blase geplatzt ...“.

Und die Rechnung werden Sie selbst wahrscheinlich spätestens 2006 dann sehen. Die Rechnung heißt: Neuverschuldung – und nicht mehr Nulldefizit. Bitte suchen Sie sich deshalb auch ein neues Dissertationsthema! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

 


17.15

 


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