mich erschreckt. Aber mich hat auch etwas
betroffen gemacht, nämlich in der Zeitschrift „NEWS“ das Bild, auf dem ein
Strahl zu sehen ist, und drunter steht: „Urinprobe à la Bundesheer“.
Ein Ausbildner uriniert auf Grundwehrdiener. Ich habe knapp davor den Film dazu
gesehen. Da war ein Mann, der eine Flasche in der Hand hatte und diesen Strahl
gemacht hat. Da ist nicht uriniert worden, sondern er hat das nachgeahmt. (Abg.
Mandak: ... mit dem Sack auf dem Kopf oder auf Knien!)
Ich möchte das nicht verniedlichen. Da
passieren Dinge, die nicht in Ordnung sind, die aufgeklärt gehören, Frau
Abgeordnete. Man kann aber nicht bei einer Bildungsdebatte hergehen und sagen:
Ich bin so betroffen!, ohne zu überprüfen, was tatsächlich passiert ist. Ich
verurteile, dass man das gesamte Bundesheer schlecht macht. Ich war
Grundwehrdiener, und ich bin überhaupt kein Freund des Militärs; mir ist es
dort nicht besonders gut gegangen, ich hätte lieber etwas anderes getan. (Abg.
Sburny: Das Einzige, was Ihnen einfällt ...!)
Aber eine ganze Berufsgruppe permanent bei
jeder Gelegenheit anzupatzen, das sollte nicht sein. Warten wir die Aufklärung
ab, dann reden wir darüber – und dann sollten auch die entsprechenden
Konsequenzen gezogen werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. –
Abg. Mandak: Das hat ein Betroffener geschildert, warum das passiert!)
Frau Abgeordnete Wurm hat sich auch bei dieser Bildungsdebatte wieder einmal über Innenminister Strasser geäußert. Ich frage mich, was der da zu suchen hat? (Abg. Riepl: Er kommt nicht einmal mehr!) – Frau Abgeordnete Wurm sollte dankbar sein, sie hat um das Wachzimmer am Bahnhof Innsbruck gekämpft. Der Innenminister hat ihr Recht gegeben, hat dieses Bahnhofswachzimmer eröffnet. Sie sollte einmal danke sagen und nicht bei der Bildungsdebatte den Innenminister, der ja zurückgetreten ist, anpatzen. Das ist nicht in Ordnung. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Faul: Du redest aber auch nicht zur Bildung!) – Ich hätte zur Bildung gesprochen, wenn Vorredner hier nicht so sehr auf andere Dinge eingegangen wären.
Natürlich rede ich über die Bildung. Polytechnischer Lehrgang, Hauptschulen, das ist ein Problemfeld. Für jemanden, der einen Beruf finden möchte, ist gerade dieser Bereich sehr sensibel. Es ist wichtig, dass jemand zur Berufsorientierung in die Betriebe geht, dass dort unter Umständen auch Kontakt stattfindet, dass der Lehrstellensuchende danach auch eine Lehrstelle findet.
Der Polytechnische Lehrgang ist nicht gerade etwas Großartiges. Wenn es nach mir ginge – vielleicht sind die Menschen, die Bildungspolitik aktiv betreiben, anderer Meinung –, würde ich ihn abschaffen. Das ist ein verlorenes Jahr. Das ist meine persönliche Meinung. (Zwischenruf des Abg. Riepl.) – Das ist meine persönliche Meinung, nicht jene der Regierung. Das habe ich gesagt.
Das heißt: Wenn es dieses Jahr schon gibt, dann soll es zumindest so ausgenützt werden, dass man dem jungen Menschen tatsächlich die Voraussetzung gibt, dass er einen Beruf findet, den er ausüben kann, mit dem er Zukunft und Sicherheit hat und an dem er auch Gefallen findet. Heute ist es nämlich so, dass sehr viele Jugendliche Lehrstellen annehmen müssen – das gebe ich auch zu: sie müssen –, mit welchen sie nicht glücklich sind, die ihren Eignungen eigentlich nicht entsprechen, worunter sie unter Umständen dann auf Dauer leiden müssen.
Ich stelle mir etwas anderes vor: Vielleicht trägt eine der Maßnahmen, die jetzt gesetzt werden, dazu bei, dass auch dort Verbesserungen stattfinden. Das würde ich mir für die jungen Menschen wünschen, die ihr Leben noch vor sich haben, die Familien gründen wollen und Arbeit und einen Beruf brauchen. Ich glaube, da müssen wir doch alle ein bisschen zusammenhelfen. Es ist dieser Schritt vielleicht ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. Dass wir Reformen brauchen, das wissen wir, und wir