Die
bildungs- und familienpolitischen Inhalte des Schulrechtspaketes 2005
gehen in wesentlichen Punkten auf die zeitgemäßen Lebensumstände der Menschen
in unserem Land ein. Sie sind aber vor allem ein wichtiger Schritt zur
Qualitätsverbesserung im Bildungsbereich. (Beifall bei den Freiheitlichen
und der ÖVP.)
Mit der in
der Novelle vorgesehenen Fünf-Tage Woche für 6- bis 14-Jährige wird die
Schülerfreizeit an die Elternfreizeit angepasst, die Familien können daher das
Wochenende gemeinsam und somit mehr Zeit miteinander verbringen.
Die
Veränderungen in unserer Gesellschaft sind vor allem im Pflichtschulbereich
eine große Herausforderung. Die Tatsache, dass durch die Berufstätigkeit der
Eltern und der Alleinerzieher bei unseren Kindern Defizite entstehen, können
wir sicherlich nicht wegdiskutieren.
Die in der
Novelle vorgesehene Einführung einer qualitativ hochwertigen Tagesbetreuung
bedeutet daher eine sehr notwendige Weiterentwicklung unseres Schulsystems.
Künftig soll jede Schule ein Tagesbetreuungsmodell von 8 bis 16 Uhr
anbieten, wenn sich mindestens 15 Kinder dazu anmelden.
In diesem
Punkt sehe ich, geschätzte Frau Bundesminister, für Landgemeinden ein kleines
Problem. Was tun wir, wenn es nicht zu den erforderlichen Mindestanmeldungen
kommt? Ich habe in meinem Bezirk in der Gemeinde Himmelberg den Fall, dass
zwölf Kinder zur Ganztagsbetreuung angemeldet sind. Ich weiß, es gibt auch
schulübergreifende Möglichkeiten, aber ich darf darauf hinweisen, dass gerade
im ländlichen Bereich die weiten Wegstrecken ganz sicherlich zu einem Problem
werden. Ich denke, darüber werden wir in Zukunft noch diskutieren müssen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei
Abgeordneten der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ und der Grünen.)
Lernen und Freizeitgestaltung werden beim Ganztagsmodell in die Nachmittagsbetreuung aufgenommen. Die Einbindung von Vereinen, insbesondere von Sportvereinen, nach dem Modell von Herrn Staatssekretär Karl Schweitzer ist dabei sicherlich als sehr, sehr sinnvoll anzusehen.
Dadurch soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, sich gesund und sportlich zu betätigen. Der Begriff „Sport“ wird mit dem bisherigen Begriff „Schulturnstunden“ einen weit umfassenden Bereich erfassen, und die Gesundheit unserer Kinder wird es ganz sicherlich danken.
Zu begrüßen ist sicher auch die vorgesehene Kostenübernahme von Betreuungsstunden durch Bund und Länder. Damit dürfte je nach Betreuungsmodell ein leistbarer Elternbeitrag verbleiben, was wir auch sehr begrüßen. Immerhin ist ja der Kostenfaktor kein unwesentlicher. Wir wissen, dass gerade bei Familien und bei Kindern, die eine Betreuung sehr brauchen und die im unteren Einkommensbereich angesiedelt sind, dies meist eine große Hürde ist.
Es hat mir auch ein Kärntner Schulpsychologe bestätigt, dass bei geringen Kosten viel eher Nachmittagsbetreuungen angenommen werden, und er würde es auch sehr begrüßen, dass man gerade bei Alleinerziehenden die notwendigen Mittel dafür bereitstellt.
Insgesamt wäre also ein qualitätsvolles Tagesbetreuungsangebot ganz sicherlich ein Gewinn für unser Schulsystem – und für das Bildungsniveau unserer Kinder auf jeden Fall. Diese Tatsache ist gerade in Hinblick auf die PISA-Studie nur zu begrüßen.