Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 143

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Italien abgesprochen und sich frühzeitig darum bemüht, von der Europäischen Union konkrete Zusagen für die Finanzierung zu erhalten.

Ich kenne kein anderes europäisches Infrastrukturprojekt, wo die Zusagen der Europäi­schen Kommission so konkret sind, wie das gerade beim Brenner Basistunnel der Fall war, eben auch wegen des konsequenten Lobbyings der Bundesregierung, des Herrn Vizekanzlers, des Herrn Bundeskanzlers, aber natürlich auch der Tiroler Landesregie­rung. Und ich bedanke mich auch bei der Tiroler Landesregierung, dass sie bereit ist, einen erheblichen Beitrag zu diesem Brenner Basistunnel, zum Pilotstollen zu leisten, damit wir dieses Projekt realisieren können.

Wir haben ja in einem Ministerratsbeschluss vom 12. Juli dieses Jahres dem Bau die­ses Pilotstollens zugestimmt und damit quasi die Initialzündung gesetzt, sodass dieses Projekt unumkehrbar ist, weil dieses Projekt für die österreichische Verkehrspolitik notwendig ist.

Meine Damen und Herren, wir werden natürlich auch alles daransetzen, um auf europäischer Ebene durch entsprechende Neuorientierung der Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass dieser Tunnel auch genützt werden muss. (Zwischenruf der Abg. Dr. Gabriela Moser.)

Ich verstehe nicht, Frau Kollegin Moser, warum Sie sagen, in der Schweiz sind diese zwei Tunnel notwendig, wie sie dort jetzt gebaut werden, aber in Österreich ist das ein unsinniges Projekt. Warum soll etwas in der Schweiz gut, richtig und lobenswert sein – überall wird die Schweizer Verkehrspolitik von Ihnen propagiert – und in Österreich falsch? (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Gabriela Moser.) – Frau Kollegin! Das ist leider unsachlich und konterkariert eigentlich Ihre sonstige Argumentation! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben schon die bisherige Wegekostenrichtlinie bei der Mauthöhe in Österreich so weit ausgereizt, wie es möglich war; Sie kennen die Diskussionen, auch mit dem EuGH in diesem Zusammenhang. Und wir haben jetzt alles darangesetzt, dass es demnächst im Parlament und im Rat zu einem gemeinsamen Beschluss in dieser Frage kommen kann, der erheblich die österreichischen Positionen unterstützen wird.

Es haben hier alle Fraktionen mitgewirkt, auch die Grünen, meine Damen und Herren! Deshalb würde ich wirklich meinen, Sie sollten hier auch in Österreich ein bisschen mehr über Ihren parteipolitischen Tellerrand hinaus denken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir hoffen sehr, dass jetzt Parlament und Rat zu einem ge­meinsamen Beschluss kommen. Diese Wegekostenrichtlinie wird dazu beitragen, dass wir erstens die entsprechende Förderung erhalten, dass es zweitens möglich ist, dass zum ersten Mal – zum ersten Mal! – in der Geschichte in Europa auch eine Quer­finanzierung von der Straße auf die Schiene möglich ist.

Natürlich ist das noch nicht alles und sind wir noch nicht am Ende der Wegstrecke an­gelangt, meine Damen und Herren, aber wir haben auch noch zehn Jahre Zeit, um bis dorthin auch auf europäischer Ebene die Rahmenrichtlinien so zu bestimmen, dass dieser Brenner Basistunnel auch entsprechend genutzt werden kann. Und er muss genutzt werden! Sie wissen genau, dass die Straßenkapazität durch Tirol erschöpft ist, dass es keinen weiteren Ausbau etwa der Autobahn in Tirol geben wird, und von daher ergibt sich auch schon der notwendige Zwang angesichts der Steigerung des Ver­kehrs, dass dieser Basistunnel gebaut wird.

Meine Damen und Herren, wir sind hier auf dem richtigen Weg, wir tun alles, was not­wendig ist. Ich sehe keine Alternative, die einen Sinn haben würde, und deshalb darf


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