Frau Kollegin Wurm, Sie brauchen gar nicht so aufgeregt sein! Das können Sie uns auch vorwerfen, keine Frage. Ich werde dem Vorwurf schon standhalten, allerdings bin ich nicht so scheinheilig dabei. Ich sage: Wenn man in der Regierungsverantwortung ist, dann nützt man natürlich die Möglichkeiten, die sich bieten, um seine Erfolge, die man im Rahmen der Regierungsarbeit hat, zu präsentieren. Natürlich versucht man, seine Arbeit gut darzustellen. Natürlich werden die verschiedenen Vertreter auch die Werbeetats dafür ausnützen. Ich glaube, es gibt keinen, der das zurückgestellt hat. (Zwischenruf des Abg. Mag. Darabos.) Aber die Kritik – zur SPÖ komme ich noch – ist sensationell! Da wird wirklich permanent Wasser gepredigt und Wein getrunken.
Sprechen wir nun von der SPÖ. Es werden ihn (der
Redner hält eine Zeitungsseite in die Höhe) wahrscheinlich die
wenigsten Leute kennen. Die zwei auf dem Bild da kennt man, einer ist
Goldmedaillengewinner, der andere Bronzemedaillengewinner. Derjenige auf
der linken Seite – von
Ihnen aus gesehen –
ist aber Herr Sportlandesrat Schantl. Das ist der Sportlandesrat der SPÖ. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Er ist
Mitglied einer Regierung, die vor wenigen Tagen ihre Koalition mit uns
beendet hat. Witzigerweise haben Sie allerdings die Koalition zwar
beendet, aber natürlich Ihre Ämter behalten, denn man will ja
weiterhin mit am Trog sitzen, um auch Inserate schalten zu können. (Abg. Mag. Trunk: Was hat das gekostet?) Das werden Sie besser
wissen, Frau Trunk! (Abg. Mag. Trunk: Sie werden uns das jetzt
sagen!)
Herr Sportlandesrat Schantl lässt sich hier abbilden, er gratuliert den Olympiasiegern und Medaillengewinnern, aber nicht einmal mit einem Foto von den Olympischen Spielen, sondern mit einem Foto der Sportler-Gala von vor einem Jahr, um sozusagen im Namen Kärntens und im Namen der Republik zu gratulieren. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Nein, das war eine Halbseite, nicht eine Viertelseite!
Jetzt kommt ein Detail am Rande, das die wenigsten kennen: Wissen Sie, in welcher Zeitung das geschaltet war? – In der „KTZ“, der Haus- und Hofzeitung der SPÖ, die mit Parteienfinanzierungen quersubventioniert wird. Also bitte: Nicht Wasser predigen und Wein trinken!
Das nächste Beispiel – ich zitiere –: „Villach ist begeistert. Dreimal Gold. Der Bürgermeister der Stadt Villach und sein Team gratulieren Morgenstern, Koch und der Schiläufervereinigung in Villach.“ – Das wurde mit Steuergeldern der Stadt Villach bezahlt. Herr Manzenreiter lässt sich abfeiern. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)
Noch einmal, es ist ganz einfach: Wir haben kein Problem damit. Herr Schantl hat die Inserate nötig, den es kennt ihn niemand. Er braucht das. Er muss sich neben Thomas Morgenstern stellen, damit irgendwer weiß, wer er ist, denn wenn man das Inserat herzeigt, dann fragen die Leute: Wer ist denn der neben Thomas Morgenstern? Herr Schantl braucht das also! Er braucht diese Bekanntheit! (Abg. Rädler: Genau!) Aber die Scheinheiligkeit dabei ist nicht mehr zu überbieten! Im Hinblick darauf muss ich ehrlich sagen: Die SPÖ wäre besser bedient, schön ruhig und ganz leise zu sein, denn was da auf Landesebene oder anderswo auf Bundesebene passiert, ist ziemlich deckungsgleich.
Abschließend noch eine Sache, die mich besonders gestört hat. In Wirklichkeit wurde diese Kampagnendiskussion auf Grund des Olympia-Inserates hochgezogen, das die Bundesregierung geschaltet hat. Meine geschätzten Damen und Herren, ich glaube ... (Zwischenruf des Abg. Gaál.) Nein, es wurde an diesem Inserat hochgezogen!
Ich bin überzeugt davon, dass die österreichische Bundesregierung jetzt gut daran tut, sich genau in einer so schwierigen Zeit, nachdem es eine Diskussion um Dopingvorwürfe gegeben und man unsere Sportler in Italien zum Teil sehr schlecht und fragwürdig behandelt hat, hinter die Sportlerinnen und Sportler zu stellen. Es ist richtig, dass man jetzt seitens der Regierung ein klares Bekenntnis zu diesen Menschen abgibt und