Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 66

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vorne, nur: Er sitzt immer weiter links. Ich weiß nicht, ob es da näher zum Ausgang ist. (Heiterkeit. – Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) – Von Ihnen aus ist alles rechts; da haben Sie vollkommen Recht, Herr Kollege Matznetter, denn so weit links ist nie­mand. (Heiterkeit sowie Beifall bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

Ich habe mir jetzt das Strukturanpassungsgesetz 1996 angeschaut, für das, so Abge­ordneter Matznetter, der damalige Staatssekretär Stummvoll verantwortlich gewesen sein soll. (Abg. Dr. Matznetter: 1993!) Sie haben gesagt, damals war für die Finanz­politik der damalige Staatssekretär Stummvoll – und nunmehrige Abgeordnete Stumm­voll – zuständig.

Herr Kollege Matznetter, welcher Ihrer SP-Finanzminister nicht fähig war, weiß ich nicht: Jedenfalls gab es unter den SP-Finanzministern Androsch, aber auch Edlinger die „Quizfrage“: Wie kommt man unter einem roten Finanzminister zu einem kleinen Vermögen? – Da haben wir nachgerechnet und konnten darauf nur die Antwort geben: Indem man vorher ein großes Vermögen hatte! (Heiterkeit sowie Beifall bei Abgeord­neten von Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

Was, meine Damen und Herren, brachte denn das Strukturanpassungsgesetz 1996? – Neue Belastungen für Unternehmer! (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) – Kollege Matznetter, hören S’ zu! Die Zeitrechnung beginnt doch nicht mit dem Jahre 2000! Das ist auch nach Christus, aber auch nach einer sozialdemokratisch geführten Regierung! (Heiterkeit bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Neuerliche Zwischenrufe des Abg. Dr. Matznetter.)

Nochmals: Das Strukturanpassungsgesetz 1996 brachte neue Belastungen für Unter­nehmen: Sanierungsgewinne nur noch 1996 und 1997 steuerfrei; ab 1998 steuerpflich­tig. Neubildung von Mietzinsrücklagen: nicht mehr möglich. Verlustabzug, Veräuße­rungsgewinn, Betriebsausgabenpauschale! Investitionsfreibeträge gestrichen! Auflö­sung von Rückstellungen! (Abg. Dr. Matznetter: Voriges Jahrtausend!) – Nicht „voriges Jahrtausend“! (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ sowie Gegenrufe bei den Frei­heitlichen – BZÖ.)

Kollege Matznetter, unter dieser Finanzpolitik, unter dieser Schuldenpolitik leiden wir noch heute! Deshalb müssen wir Reparaturen anbringen! (Abg. Dr. Matznetter: Flat-Tax ...! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Kollege Matznetter, Flat-Tax war und ist eine Ansage, nur: Nach dem Scherbenhaufen, der von SP-geführten Regierungen übergeben wurde, hat das halt ein paar Runden gedauert. Im dritten Anlauf wird jedoch Finanzminister Grasser die Flat-Tax umsetzen; dafür hat er ja schon Mitte der neunzi­ger Jahre sehr gekämpft. (Neuerliche Zwischenrufe des Abg. Dr. Matznetter.)

Herr Kollege Matznetter, ich will Sie nicht verunsichern, aber: Die Sache mit dem 13. Umsatzsteuertermin – was ja unter einer SPÖ-Regierung eingeführt wurde – haben wir saniert. Das haben wir abgeschafft. – Daher haben Sie von der SPÖ mit der Aus­sage „Reparaturgesetz“ vollkommen Recht.

Dieses KMU-Paket steht für eine Wirtschafts- und Finanzpolitik für die Zukunft der Klein- und Mittelbetriebe unseres Landes. Wir denken längerfristig, und zwar nicht nur so wie Sie von der SPÖ an Wirtschaftskammer- oder an Nationalratswahlen! Sie von der SPÖ entdecken die KMUs ja immer nur kurz vor Wahlgängen! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich bin auch Ihrer Meinung, dass dieses Paket nur ein erster Schritt ist. Das „Luxem­burger Modell“ mit Reduzierungen der Mehrwertsteuer beziehungsweise Umsatzsteu­er, eine Pauschalierung sowie eine Entlastung kleinerer Betriebe ist notwendig, um den Verwaltungsaufwand sowohl im Staat als auch in den Betrieben zu senken.

 


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