lenartig“ bezeichnet. (Abg. Großruck: Wer
war das?) – Bundesministerin Kdolsky hat mehrfach
öffentlich erklärt, dass der Zustand in ihrem Ministerium
beziehungsweise das, was sie von ihren Vorgängerinnen und Vorgängern
übernommen hat, katastrophal und wie eine Baustelle aussieht. Das ist ein
Ergebnis auch Ihrer Politik. (Zwischenruf
des Abg. Dr. Mitterlehner.)
Aber zum Zweiten, Herr Kollege Mitterlehner: Es ist ja gut
und niemand von uns wird das kritisieren, dass österreichische Betriebe im
Export stark waren. Bravo! (Abg.
Mag. Hakl: Bravo!)
Was sich die Österreicherinnen und Österreicher aber angesichts seit Jahren rekordstarker Gewinnerträge österreichischer Unternehmen schon auch erwarten dürfen, ist, dass sie auch etwas partizipieren an diesem Erfolg der österreichischen Betriebe und Unternehmen, dass sich in der Verteilung zwischen Löhnen und Gewinnen ein bisschen etwas zugunsten derer ändert, die auf Löhne und niedrige Einkommen angewiesen sind, Herr Kollege Mitterlehner! Da bemerken wir seit Jahren und stellen wir auch immer wieder zur Debatte: Hier muss sich etwas ändern, hier muss etwas getan werden! Es kann nicht angehen, dass im Bereich Arbeitslosengelder, im Bereich der Mindestlöhne in Österreich seit Jahren nichts passiert!
Im Jahre 2003 – das war unter schwarz-blauer
Bundesregierung – haben Sie gesagt: 1 000 €
Mindestlohn. Jetzt nehmen Sie es als schwarz-rote Bundesregierung wieder ins
Programm auf! Zu erwarten wäre doch gewesen, dass zumindest eine
Inflationsanpassung stattfindet, dass man sagt, statt
1 000 € von 2003 beziehungsweise 2002 müssten das
eigentlich jetzt 1 100 € sein. Nein, das hat nicht
stattgefunden. Andere Länder, wie zum Beispiel Großbritannien, das
Sie jetzt gerade zitiert haben, sind weit vor uns. Diese können sich einen
Mindestlohn von 1 200 €/1 300 € leisten, Herr
Kollege Mitterlehner. (Abg.
Dr. Mitterlehner: Was ist mit
Deutschland?) 1 200 €/1 300 €! Es ist so. (Abg. Dr. Mitterlehner: Die haben einen größeren Markt! Das ist
ganz etwas anderes!) – Aha, der größere Markt ist es!
Sie haben jetzt gerade davon gesprochen, Herr Kollege Mitterlehner, dass wir
eigentlich im Export wunderbar stark waren. Wir haben also den großen
Markt ganz offensichtlich – nur dann, wenn es darum geht, die Leute
an den Gewinnen partizipieren zu lassen, dann sind Sie nicht dabei. Und das
kann nicht sein, Herr Kollege Mitterlehner! (Beifall bei den Grünen.)
Das trifft nicht nur auf Beschäftigte oder unselbständig Beschäftigte zu, das betrifft natürlich – und das wurde auch mehrfach angesprochen – auch die Klein- und Kleinstunternehmen, was die soziale Absicherung betrifft, wo die Wirtschaftskammer beispielsweise zu denen gehört, die das ebenfalls in der Vergangenheit immer wieder eingefordert haben. Nur, wo passiert da etwas? Wo geht es weiter im Bereich Mindestsicherung? Wir bemerken jetzt im Budget, was den Bereich Arbeitslosenversicherung, Notstandshilfe betrifft, für 2007 und 2008 ist keine Korrektur geplant. Es bleibt also bei den niedrigen Ersatzraten. Es bleibt bei dem Umstand, dass Leute pro Monat nur 300 € oder 400 € erhalten.
Seien Sie ganz ehrlich: Das, was Sie uns immer wieder, sich auf die Schulter klopfend, versichern, nämlich diese Regierung – also ÖVP-SPÖ oder umgekehrt – habe die Mindestpensionen erhöht, das hat doch mit der Realität nichts zu tun! Es war nicht diese Regierung, sondern zu dem Zeitpunkt, wo diese Erhöhung der Mindestpensionen beschlossen wurde – und das war gut so, denn es wäre auch anders gar nicht möglich gewesen, da bin ich mir relativ sicher –, hat es diese Regierung noch nicht gegeben. Alle Parteien mussten mitziehen, weil es gar nicht anders möglich gewesen wäre – auch die Parteien, die sich die ganze Zeit und die ganzen Jahre gegen die Erhöhung der Mindestpensionen gewehrt haben!
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