österreichische Bildungspolitik in der Schulentwicklung gemeinsam mit anderen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern berät.
Das Wichtigste, Kollege Brosz, ist nicht mehr Geld, sondern das Wichtigste, das Kinder und Jugendliche brauchen, ist mehr Zeit (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP – Abg. Neugebauer: Das ist richtig!): mehr Zeit, mehr Zuwendung für den einzelnen Schüler, für die einzelne Schülerin. Und das geschieht dadurch, dass es in den Klassen weniger Kinder gibt pro einzelnen Lehrer, pro einzelne Lehrerin, dass die Klassen verkleinert werden und dass, wenn es um Teilungszahlen geht, auch die Gruppen mit verkleinert werden.
Wir beginnen hier mit den ersten Klassen in den Pflichtschulen. Wir haben die Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen noch nicht auf der Liste, und da würde ich dir schon viel Glück wünschen, das heuer im Herbst zu machen! Angesichts der Raumkapazitäten zu sagen: Wir senken auf 25 (Abg. Brosz: Budget! Budget!), und dann können ... (Abg. Brosz: ... Ressourcen!) – Na ja, bitte, bis Herbst kann man diese Raumkapazitäten wohl schwer erhöhen, das wäre ja illusorisch! (Abg. Brosz: ... aber Geld ...!) Und das hast du selbst gewusst, weil du in deinem Antrag diese Dinge auch so differenziert siehst – und heute kommst du heraus und verlangst das völlige Gegenteil davon.
Kleinere Klassen, weniger Kinder in den Gruppen für den Unterricht. Das ist ein Aspekt, der mehr Zeit bedeutet. Der Ausbau ganztägiger Schulen bedeutet mehr Zeit für die Kinder und letztlich auch der Förderunterricht im sonderpädagogischen Förderbereich, in der Integration und in der neunten Schulstufe, wo jetzt auch im Deutschunterricht die Klassen geteilt werden, um in dieser etwas schwierigen Situation etwa Berufsbildender Mittlerer Schulen mit vielen Schülerinnen und Schülern den Deutschunterricht in kleineren Gruppen gestalten zu können. – Das ist ein Plus an Qualität; ein Plus, das der Qualität des Bildungssystems und damit der Zukunft unserer Kinder zugute kommt.
Wir haben aber neben dem Ansatz, dass es mehr Zeit gibt, auch bedeutend mehr Mittel budgetiert. – Keine Frage, wenn man mich als Bildungspolitiker fragte, wüsste ich noch einiges, was wir bräuchten! Und ich denke, dass auch die Frau Ministerin kein Problem damit hätte, weitere 100 Millionen € sinnvoll zu investieren. Aber wir haben ja insgesamt einen Rahmen zu erfüllen und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Heuer 50 Millionen € mehr und nächstes Jahr 145 Millionen € mehr unter dem Titel „Bildungspfad“ sind eine deutliche Qualitätsverbesserung! Sie sind eine Trendwende in dem, was bisher in der Bildungspolitik üblich war. Denn: Es gibt deutlich weniger Schülerinnen und Schüler und trotzdem mehr Lehrerinnen und Lehrer und mehr Mittel für die Bildung und für die Schule.
Wir lösen damit eines unserer Versprechen ein, das Alfred Gusenbauer immer wieder gegeben hat (Abg. Ing. Westenthaler: Welches?): Wir werden den Rückgang bei der Zahl der Schülerinnen und Schüler dazu nützen, die Qualität in den Schulen zu steigern. (Abg. Ing. Westenthaler: Das gibt es gar nicht!) – Ich betone: Um die Qualität in den Schulen zu steigern! (Abg. Neugebauer: Die ist schon so hoch! Eine Steigerung ist nicht möglich!) Ja, wenn ich Sie anschaue, Kollege Westenthaler, dann würde ich beinahe der Meinung zuneigen, dass Sie recht haben, aber es gibt auch hoffnungsvollere Fälle. (Beifall bei der SPÖ sowie Beifall des Abg. Neugebauer.) – Ganz deutlich wurde diese Steigerung bei den Schülerbeihilfen, wo erstmals seit 1999 eine deutliche Anhebung erfolgt.
Es gibt aber auch mehr Dynamik im Bildungsbereich insgesamt, und es brodelt wieder. Es gibt wieder jede Menge neuer Ideen – manchmal fast schon zu viele –, um das alles zu bewältigen. Insgesamt ist deutlich eine Aufbruchstimmung feststellbar, es gibt
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