Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 113

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Opposition prinzipiell ausgesetzt werden. Ich finde es wirklich unsinnig, dass auch hier im Hohen Haus diese Praxis fortgesetzt wird, und zwar auch von einer Partei, die das meines Wissens gerade in der letzten Gesetzgebungsperiode bei anderen Parteien kritisiert hat. Die SPÖ geht genau zu dieser Aussetzungs-Widersinnigkeit zurück. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich hätte zum Beispiel gerne im Unterrichtsausschuss über die Vereinheitlichung der schulautonomen Tage gesprochen und auch heute hier im Hohen Haus eine Debatte darüber geführt. Es ist wirklich nicht einzusehen, dass Eltern, wenn sie zwei, drei Kinder in unterschiedlichen Schulen, sogar im selben Bundesland, haben, nicht in der Lage sind, Ferientage gemeinsam zu konsumieren, weil die Schule in ihrer Autonomie die schulfreien Tage selbstständig ansetzt. (Zwischenruf des Abg. Dr. Niederwieser.) Es ist das aus meiner Sicht auch als Lehrer nicht sinnvoll. Eine Beschlussfassung in diese Richtung wäre auch heute schon sehr nützlich und sinnvoll gewesen. Was aber hat man getan? – Man hat diesen Antrag einfach wieder ausgesetzt. Also ich bitte schon, prinzipiell sinnvolle Anträge, auch wenn sie von der Opposition kommen, zu beraten, zu diskutieren und hier im Parlament einer Beschlussfassung zuzuführen! – Das zum einen.

Was nun die derzeitigen Anträge, die lückenlose Gesundheitsversorgung, Doping im Sport, betrifft, wissen Sie, dass wir beiden Initiativen selbstverständlich zustimmen werden. Nur sind wir mit den geplanten Maßnahmen alleine nicht glücklich. Meine Vorrednerin sagt, dass man zum Beispiel Doping im Sport dadurch wird verbessern beziehungsweise verhindern können, dass man mehr Unterrichtsmaterialien vorlegt. Das alleine wird zu wenig sein.

Ich glaube, es ist schon sinnvoll und wichtig, dass man die Schulärzte in diesem Bereich einsetzt und vor allem auch versucht, Vorbilder einzusetzen. Als Lehrer weiß ich auch, dass Schüler vielfach immer dann, wenn Lehrer sagen: Du sollst nicht trinken!, Du sollst nicht rauchen!, möglicherweise genau das Gegenteil tun. Es ist daher wichtig, dass wir einerseits die Gesundheitsvorsorge verpflichtend in Richtung Schule und Schularzt verlegen – das zum einen –, aber der Schularzt soll nicht nur rein die Gesundenuntersuchung vornehmen, er soll auch beratend tätig sein. Das ist ja wichtig.

Er hat Vier-Augen-Gespräche mit den Schülern, kann schon sehr intensiv auf deren Probleme eingehen und könnte zum Beispiel auch das Problem des Trinkens, das Problem des Rauchens persönlich mit den Schülern besprechen – was üblicherweise viel sinnvoller und viel nützlicher ist, weil man da auch viel mehr Hintergrund­infor­mationen, viel mehr persönliche Informationen weitergeben kann.

Dasselbe gilt für Doping. Natürlich wird man das auch im Turnunterricht ansprechen. Wenn man Vorbilder, Stars in die Schule einlädt, um diese einmal über sportliche Karrieren reden zu lassen und darüber zu diskutieren, dann ist das – so glaube ich – sehr sinnvoll, weil Schüler gerade von Vorbildern einiges aufnehmen und ihr Verhalten in Richtung Vorbilder abstellen. Diese sehr wichtige Thematik nur mit Unterrichts­materialen abzutun, greift für mich sicherlich zu kurz.

Sehr geehrte Frau Minister, da ich heute die Möglichkeit habe, mit Ihnen zu sprechen, da Sie heute hier sind, möchte ich auch einen anderen Punkt ansprechen, der für mich als Lehrer und auch als Elternteil sehr wichtig ist. Nachdem also das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt worden ist, bemerke ich vermehrt, dass in der Schule Parteipolitik betrieben wird, dass man versucht, auf 16-Jährige parteipolitischen Einfluss zu nehmen. Erst jüngst haben Sie in Innsbruck eine HTL besucht und eröffnet. Sie sind, wie heute in der „Tiroler Tageszeitung“ zu lesen war, von fünf sozialistischen Man­da­taren begleitet worden.

 


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