Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 131

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burg Stadt jetzt gerade erst festgestellt wurde, dass er 13 000 € Pension erhält (Abg. Strache: Lesen Sie den Antrag weiter: Die unteren Bezieher 50 €!), im Monat um 338 € mehr Pension erhält? (Abg. Strache: Die unteren mindestens 50 €! – Sie haben den Antrag nicht zu Ende gelesen!) Ist das der Sinn Ihrer Pensionsregelung? (Abg. Strache: Wenn einer was geleistet hat, verdient er auch etwas!) Hat das irgendetwas mit Armutsbekämpfung zu tun (Abg. Strache: Ja – wenn die unteren ...!), dass man dem mit 13 000 € noch 338 € dazugibt? – Da sagen Sie „ja“?! (Abg. Strache: Wenn die unteren mindestens 50 € bekommen! Natürlich!)

Nein, ich habe es ausgerechnet: 2,6 Prozent Pensionserhöhung bedeuten bei 13 000 € Brutto-Pension 338 € mehr! – Wenn Sie sich das leisten können und das für die Re­publik wollen, dann ist das Ihre Auffassung, aber mit Armutsbekämpfung hat das über­haupt nichts mehr zu tun. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Strache: Diese Pensionisten haben das geleistet und verdienen das! Und für die unteren muss man die Armuts­grenze ...!)

Sie sagen, der Magistratsdirektor hat das geleistet, der verdient das? – Ich kann Ihnen über die Debattenbeiträge in Salzburg berichten: Ganz Salzburg ist nicht nur der Mei­nung, dass der Magistratsdirektor nicht eine Pension um 13 000 € haben sollte, son­dern auch, dass die Politiker, die ja aufgezeigt haben (Abg. Strache: Die haben 13 000 €? – Wo leben Sie?), nicht unbedingt die hohe Politikerpension, die sie sich wünschen, haben sollten. (Abg. Strache: Welcher Magistratsdirektor hat 13 000 €?) Und Sie kommen daher und verteidigen ausgerechnet dieses System?! – Das ist doch absurd! Mit Armutsbekämpfung, Herr Klubobmann, hat das absolut nichts zu tun! Das ist wie Schwarz zu Weiß. Tut mir leid! (Abg. Strache: Die Mindesterhöhung für Min­destpensionisten steht im Antrag, die Sie da verschweigen!)

Zweiter Punkt, Herr Klubobmann Strache: Sie sagen – und das ist schon einmal gram­matikalisch falsch (Abg. Strache: Was denn schon wieder?), aber das ist nichts Neues, dass das mit dem Deutsch ein Problem ist (Abg. Strache: Was denn schon wieder?) –, dass „ein Fremder der Solidargemeinschaft 2 300 Euro jährlich kostet“. Grammatikalisch richtig müsste es heißen: Ein Fremder kostet die Solidargemeinschaft 2 300 € jährlich. – Und dann ist noch immer die Frage zu stellen: Wie kommen Sie auf diese Idee? (Abg. Strache: Sozialexperten! – In der „Presse“ nachzulesen!)

Wie kommen Sie auf die Idee, dass ein Fremder die Solidargemeinschaft 2 300 € kos­tet? (Abg. Strache: Das sagen Sozialexperten!) Das sind erfundene Zahlen! Kommen Sie mir nicht mit dem „Presse“-Artikel! Den kenne ich in- und auswendig (Abg. Stra­che: Den wollen Sie nicht zur Kenntnis nehmen, das ist mir schon klar!), und ich habe die zugrundeliegenden Zahlen auch gelesen.

Dritter Punkt, Herr Klubobmann Strache – und da wird es wirklich problematisch, wie Sie rechnen. Da schreiben Sie nämlich:

„Für die Schweiz wurde errechnet, dass 80 Prozent der Sozialleistungen für Fremde aufgewendet werden müssen.“

Dieser Satz ist grundlegend falsch, und der ist wirklich hetzerisch. Dieser Satz ist het­zerisch! (Abg. Strache: Nachzulesen!) Ich sage Ihnen, warum. (Abg. Strache: Nach­zulesen!) – Ich habe natürlich versucht, mich kundig zu machen: Woher kommt das? – Bei der Quellensuche komme ich darauf: Wissen Sie, woher Sie den Satz haben? – Vom BZÖ, aus einer Presseaussendung! (Heiterkeit bei den Grünen sowie bei Abge­ordneten der SPÖ.) Da steht nämlich drinnen (Abg. Strache: Schweizer Zeitungen! „Züricher“!), dass Herr Westenthaler sagt ... (Abg. Strache: Sie lesen wahrscheinlich nie die „Züricher Zeitung“, sonst würden Sie so einen Unsinn nicht verzapfen!)

 


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