Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 186

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schutzprogramm in Wien beschlossen worden, und ich bekenne mich dazu. Klima­schutz ist ein Bündel von Maßnahmen und beschränkt sich nicht auf Verkehr und Strom: 241 Maßnahmen in 36 Maßnahmenpaketen, insgesamt zusammengefasst in fünf Handlungsfeldern; lassen Sie mich einige davon zitieren. Es passiert viel, es gehört natürlich weiter ausgebaut, aber es ist bereits etwas da.

Fernwärme und Stromerzeugung: Durch die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und ‑technologien ist gegenüber dem getrennten Produzieren von Strom und Fernwärme der jährliche Kohlendioxydausstoß um 700 000 Tonnen jährlich reduziert worden. Aus­geklügelte Filtersysteme sorgen zusätzlich dafür, dass die Abgase gereinigt werden.

Im Jahre 2001 wurde das Kraftwerk Donaustadt 3 eröffnet. Die Gasturbinenanlage leis­tet mit ihrem Wirkungsgrad von 86 Prozent einen wichtigen Beitrag zur Versorgungs­sicherheit der Stadt Wien.

Europas größtes Biowaldmassekraftwerk steht in Simmering; dieses ist seit 4. Sep­tember 2006 in Vollbetrieb und versorgt rund 50 000 Haushalte mit Strom und rund 12 000 Haushalte zusätzlich mit Fernwärme. Im Vergleich zu einem konventionellen thermischen Kraftwerk erspart man sich 144 000 Tonnen CO2 jährlich.

Seit Herbst 2007 werden 10 000 Tonnen biogener Abfälle in der Biogas-Wien-Anlage verwertet. Im Jänner 2006 wurde seitens der Wiener Wasserwerke an der Wiener Hoch­quellwasserleitung ein Trinkwasserkraftwerk errichtet. Seit Mitte Dezember 2005 gibt es in Wien-Favoriten einen Windpark. Die größte Photovoltaikanlage ist nicht weit weg von hier: der nächste Block, der Bartenstein-Block. Das ist Technologie, die vom Magistrat selbst ausgearbeitet wurde. (Beifall bei der SPÖ.)

Die WIEN ENERGIE / WIENSTROM GmbH sorgt jedoch mit innovativen Projekten, etwa am Beispiel des Theodor-Körner-Hofes am Margaretengürtel, dafür, dass Schall­schutz mit Energieproduktion kombiniert werden kann. Weitere zahlreiche Ökostrom­anlagen wurden realisiert: über hundert Photovoltaikanlagen, zwei Kleinwasser­kraft­werke – eines davon in Nußdorf und eines in Simmering –, eine Deponiegas­ver­stromungs­anlage am Rautenweg und mehrere Windkraftanlagen in Wien und rund um Wien herum.

Erdwärme wurde das erste Mal bei der Grabung des Lainzer Tunnels genutzt, dort befeuern wir damit jetzt eine Sporthauptschule. Die erste U-Bahn der Welt, die mit Erdwärme sowohl gekühlt als auch geheizt wird, ist in Wien; die ersten drei Stationen gibt es schon. Das Ganze zieht sich weiter übers Wohnen, über die Stadtverwaltung und viele, viele andere Punkte.

Ich möchte somit auch relativ schnell zum Schluss kommen; das ist nur ein kurzer Abriss dessen, was eigentlich passiert. Ich bin schon auf der Seite von Frau Dr. Moser: Das kann nur eine Win-Win-Situation sein. Wenn sich andere Bundesländer an­schließen, dann kann es für die Zukunft der Österreicherinnen und Österreicher nur ein Vorteil sein.

Klimaschutz ist meiner Meinung nach kein Produkt, das ein Enddatum hat, sondern es ist ein Prozess, der immer wieder mit neuen Projekten und neuen Ideen angepasst werden muss. Wien ist sehr wohl ein sehr gutes Vorzeigebeispiel. Das wurde bestätigt – das hat auch die Frau Staatssekretärin schon erwähnt – bei „Viennergy“, das am Montag stattgefunden hat. Da hat der Friedensnobelpreisträger bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

Somit komme ich auf das Ausgangszitat zurück, das ich in keiner Weise nachvoll­ziehen kann. Es gibt – und ich hoffe, ich habe Ihnen einiges davon aufgezählt – viele, viele Varianten, wie wir das machen können. Es reicht nicht, aufzuzählen, es reicht nicht, Wünsche zu deponieren – machen wir eine konstruktive Zusammenarbeit im


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