Dieser Weg des gemeinsamen Gehens der Koalitionsparteien mit den Oppositionsparteien kann Vorbild und sollte auch Vorbild für andere Bereiche in diesem Hohen Haus sein. Es ist dazu notwendig, ein bisschen die eigenen Eitelkeiten zurückzunehmen, ein bisschen zuzugehen und sich vor allem inhaltlich und materiell mit Know-how auseinanderzusetzen, dann kommt man zu diesem Weg.
Daher auch in aller Offenheit: Dieser heutige Antrag hat in Wirklichkeit eine Geschichte, die schon elf Jahre alt ist. So lange gab es Bemühungen. Damals gab es keinen Tourismusausschuss. Im Bereich Freizeit- und Tourismuswirtschaft, Klimarelevanz, der Energiefrage, die ja in betriebswirtschaftlicher Hinsicht für alle Unternehmen ein Problem in der Republik Österreich ist, die Anliegen in Antragsform einzubringen, war in den letzten sieben Jahren nicht möglich. Heute sind wir dabei, dass wir sagen: zumindest Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Aber natürlich beinhaltet dieser Antrag die Minimalvariante dessen, was die sozialdemokratische Fraktion sich in diesem Kontext vorstellt. Aber wie gesagt: Ein Minimum an das andere gereiht wird auch irgendwann einmal ein Gesamtbild.
Daher ist dieser Weg „One-Stop-Shop“ für Unternehmen, um dort Know-how zu bekommen, Information zu bekommen und dann natürlich auch die entsprechende Förderung zu bekommen, der erste Schritt. Wir wissen, dass die Klimafrage eine der ersten Fragen war, mit der wir uns im Tourismusausschuss beschäftigt haben. Wir waren die Ersten, die eine sehr, sehr hochrangig besetzte, mit viel Resultaten ausgestattete Konferenz und Enquete dazu gemacht haben.
Wenn ich bei den Förderungen bin, dann gilt es auch – und das ist ein verbales Versprechen des Herrn Ministers, auch im Ausschuss und in der Öffentlichkeit –, dass wir uns jetzt schleunigst daran machen müssen, die bisherigen Förderstrukturen, Fördermittel und Förderkriterien wirklich zu evaluieren. Das heißt: Auch der Herr Minister hat gesagt, es war ein Fehler, nur das Große – nennen wir es einmal beim Namen –, Tourismuskonzerne im Auge zu haben und das Kleine ein bisschen zu vergessen. – Das war nicht Bösartigkeit, sondern es war ein anderer Ansatz. (Beifall bei der SPÖ.)
Daher haben wir auch neben der Klimarelevanz unsere Förderungen abzustimmen, dass Klein-, Kleinst- und Mittelbetriebe und auch Familienbetriebe Chance auf Förderung dieser Republik Österreich haben, wenn wir nicht wollen, dass diese auf Grund der Wettbewerbs- und Konkurrenzsituation nicht mehr lebens- und überlebensfähig sind. Das ist eine Aufgabe, die wir uns dringend in diesem Jahr zu stellen haben. (Abg. Dr. Jarolim: Aber nicht das Bärental!)
Das ist möglich. Ein kleines Beispiel dazu, dass manche Kinder eine lange Vorgeburtsphase haben: Sieben Jahre hat der Kampf gegen das Projekt der SPÖ „Schaffung von Modellregionen in Österreich“ gedauert – oder ist halt schubladisiert worden –, weil man gemeint hat, das wird nichts bringen.
Es ist vom Budgeteinsatz so: Jene Modellregionen, die als die besten oder die typischsten vier bewertet sind, bekommen 45 000 € an Steuermitteln zur Verfügung, um innovative Entwicklung zu machen und sich weiterzuentwickeln. Das ist kein hoher budgetärer Einsatz, aber ist eine Anerkennung und ein Anreiz dafür, dass Innovation im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft endlich auch gleichgestellt werden muss mit dem Wert der Innovation im restlichen Wirtschaftsbereich und auch etwa im Wissenschaftsbereich. Das heißt, Innovation im Tourismus darf nicht Luxus und Hobby von Einzelnen sein, sondern muss ein Grundprinzip sein, wenn wir wollen, dass die Rahmenbedingungen im Bereich der Tourismuswirtschaft auch zukunftsfähig sind.
Ich denke, es ist für uns alle ein positives Zeichen, dass sich nicht ein, zwei, drei Regionen beworben haben. Viele haben gemeint, da gebe es ja die Konkurrenz unter
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