Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 171

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nicht von dieser Rostra aus! (Beifall bei BZÖ und ÖVP.) Machen Sie sich doch das mit Ihrem Schwager daheim aus!

Ich habe keine Nazis zu verstecken, Herr Walser. (Zwischenruf des Abg. Dr. Walser.) Ich nicht! Ich habe auch kein Versagen als Lehrer an schlecht erzogenen Schülern zu vertreten, an Schülern, die offensichtlich nicht wissen, was sie tun. Sie, Herr Walser, sind Lehrer. Ich nicht! – Sie und Ihresgleichen sind dafür verantwortlich, dass es Ver­rückte gibt, die in Konzentrationslagern irgendwelche Wahnsinnstaten veranstalten.

Herr Walser, klopfen Sie bei Ihrer eigenen Berufszunft an – aber belästigen Sie doch nicht uns und dieses Haus mit Ihrer privaten Vergangenheitsbewältigung! – Kollege Walser stammt aus einer alten freiheitlichen Familie und spielt sich jetzt auf! Übrigens: Frau Glawischnig auch, damit das auch einmal ausgeplaudert ist. (Neuerliche Zwischenrufe des Abg. Dr. Walser.)

Wenn Sie Ihre private Vergangenheitsbewältigung betreiben wollen, Herr Walser: Da gibt es Therapeuten, die helfen Ihnen weiter, die tun das für gar nicht so teures Geld. Da gibt es sogar das eine oder andere auf Krankenschein. (Beifall beim BZÖ.)

Nun zu einer Frage, die mich als Nächstes beschäftigt: Können Sie, Herr Walser, Frau Glawischnig, mir erzählen, wie viele von diesen Ebenseer Verrückten bei Korpora­tionen dabei waren? – Ich höre! – Sie wissen es nicht! Gar keiner nämlich. Wie viele von diesen waren bei einer CV- beziehungsweise MKV-Verbindung? (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.) – Sie haben das ja zum Thema gemacht.

Ich frage Sie daher jetzt anhand Ihrer heutigen eigenen Dringlichen Anfrage: Wie viele von diesen Ebenseer Verrückten waren bei einer CV- oder MKV-Verbindung? Wie viele waren bei einer Pennal-Verbindung? – Nein, wissen Sie nicht? Wie viele von diesen waren bei einer sozialistischen Jugendorganisation, etwa bei den „Kinder­freunden“ oder den „Roten Falken“? – Wie viele? Wissen Sie (in Richtung SPÖ) es vielleicht? (Ruf bei der SPÖ: Einer!) – Zumindest einer, ja.

Sehen Sie, meine Damen und Herren von den Grünen, das ist der Unterschied: Sie machen eine parlamentarische Anfrage, wollen sozusagen die Korporierten in Ver­schiss bringen – das nennt man dort so –, wollen uns sozusagen von oben bis unten anschütten, und dann stellt sich heraus, dass die einzige politische Zugehörigkeit, die einer von diesen Tätern hatte, ausgerechnet eine bei den Sozis war! Was tun wir da, meine Damen und Herren? (Heiterkeit und Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Jetzt bin ich schon wieder bei Franz Fuchs, denn Franz Fuchs hätte ja Ihrer Auf­fassung nach ein Burschenschafter sein sollen, aber es stellte sich heraus, dass er ein Sozi war.

Bei den Ebergassinger Attentätern, die im Feld gelegen sind, stellte sich nicht nur her­aus, dass sie nicht nur zum linksextremen Rand der „Grünen Bildungswerkstatt“ und zur Kirchweger-Haus-Szene gehört haben, die von der KPÖ finanziert wird, sondern es kommt noch viel besser: Diese Herren sind seinerzeit auch bei jeder Demonstration gegen Korporationsveranstaltungen dabei gewesen, wie sich später herausgestellt hat.

Das heißt, die Leute, die Sie hier sozusagen als die großen antifaschistischen Vor­kämpfer darstellen wollen, sind jene, die die größten Terrorverbrechen der Zweiten Republik zu verantworten haben. Der Briefbombenterror gehört nämlich zu den Terrorverbrechen der Zweiten Republik; ganz aktuell sozusagen.

Ich sage Ihnen: Sorgen Sie in Ihrem eigenen Augiasstall für Sauberkeit, bevor Sie sich hier herausstellen und die großen Moralprediger dieser Republik spielen! (Beifall beim BZÖ. – Abg. Dr. Walser: Shakfeh ...!)

 


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