wundern wird, das ist die Trauerarbeit; nicht zuletzt auch deshalb, weil ich auch im Rahmen meiner grünen Tätigkeit vieles in diesem Zusammenhang erlebt habe.
Trauer, Tod – das sind Dinge, die uns alle betreffen, mit denen wir uns ja auch politisch beschäftigt haben, mit denen ich mich auch politisch beschäftigt habe, wo noch viel zu tun ist. Und das werde ich auch tun, einerseits eben in der konkreten Unterstützung von trauernden Menschen – gemeinsam mit der Gewerkschaft findet am 9. Mai eine Konferenz dazu statt; also wer auch immer sich für dieses Thema interessiert ist herzlich eingeladen –, aber auch im politischen Bereich. Ich werde Ihnen vielleicht auch in Zukunft den einen oder anderen Vorschlag übermitteln, weil ich es für wichtig erachte, dass das eben nicht nur als individuelles Thema angesehen wird, sondern dass die Gesellschaft sich auch überlegt, wie wir mit Trauer und Trauernden umgehen, und zwar egal, warum die Menschen trauern. Trauern sie, weil sie einen nahen Angehörigen verloren haben, weil sie ihre Heimat verlassen mussten, auf der Flucht Menschen verloren haben und nicht wissen, wie es weitergeht, weil sie den Arbeitsplatz verloren haben? Das alles sind Trauersituationen.
Der direkten Demokratie – ich habe es schon angedeutet –, dem Thema Beteiligung über Wahlen hinaus werde ich natürlich auch weiter treu bleiben, indem ich auch Beteiligungsprozesse unterstütze.
Es gibt zwei Großereignisse in den nächsten Monaten, die ich eben nicht hier im Parlament beobachten werde, sondern von außen. Das eine Großereignis findet am 22. Mai statt, nämlich die endgültige Wahl des Bundespräsidenten; jetzt kann man bei der männlichen Form bleiben, denn es gibt nur mehr zwei männliche Kandidaten.
Herr Präsident Hofer, ich hoffe, dass Sie Präsident bleiben – aber hier in diesem Haus! (Beifall bei den Grünen.) Ich hoffe, dass Sie für die restliche Zeit der Legislaturperiode diesem Haus als Präsident, als Dritter Präsident zur Verfügung stehen. Ich finde, das machen Sie gar nicht so schlecht.
Als Bundespräsidenten – und das wird jetzt keine weitere Überraschung sein – wünsche ich mir jemanden anderen; nicht nur, weil wir uns inhaltlich mehr einig sind, als ich glaube, dass ich das mit Ihnen bin. Ich glaube aber auch, dass diese inhaltliche Übereinstimmung nur ein Teil für Wahlentscheidungen ist, denn ich glaube, dass in Zeiten, die heute schon bei der Regierungserklärung angesprochen worden sind und die wir wahrscheinlich auch beim nächsten Tagesordnungspunkt besprechen werden, in Zeiten, in denen Menschen verunsichert sind, in denen Gräben durch unser Land, durch unsere Gesellschaft gehen, dieses Amt besonders wichtig ist. Und es ist nicht nur wichtig, klare Positionen zu beziehen, sondern vor allem, Einigkeit zu zeigen, die Fähigkeit zu haben, verschiedene Positionen unter ein Dach zu bringen und Menschen wieder zusammenzubringen.
Ich kenne im Moment niemanden, der dafür besser geeignet ist als Alexander Van der Bellen. Ich habe ihn sozusagen als Chef erlebt; er war ja Klubvorsitzender, als ich in den Nationalrat kam. Wir waren uns nicht in allen Punkten einig, aber was ich immer geschätzt habe, war, dass er durchaus zugibt, wenn er wozu noch keine Meinung hat, dass er über etwas noch nachdenken muss – das kennen Sie alle aus diversen Interviews –, und dann aber auch durchaus mit Bedacht auf alle zugeht, egal, ob sie seiner Meinung sind oder nicht.
Das zweite Großereignis ist die Fußball-Europameisterschaft Anfang Juli. Ich werde dann mehr Zeit haben, mir die Spiele anzuschauen, als Sie, aber das ist, wenn man so will, die bittere Pille, die ich jetzt schlucken muss. Ein kleiner Wermutstropfen: Ich weiß nicht, wie viele das von Ihnen wissen, es gibt im Parlament seit Jahren eine aufrechte Panini-Pickerl-Tauschbörse, an der ich als aktives Mitglied regelmäßig teilgenommen habe, und ich verlasse jetzt dieses Parlament, obwohl mein Heft noch nicht voll ist.
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