23.35

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätz­te Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ich denke, gerade im Be­reich des Tourismus ist uns wirklich einiges gelungen – jenseits der heute bereits mehr­fach angesprochenen Reduktion der Mehrwertsteuer von 13 auf 10 Prozent, jenseits der längst notwendigen Reduktion der Abschreibungsdauer von 40 Jahren in Richtung 25 Jah­re, et cetera –, und das ist ja richtigerweise auch schon angesprochen worden.

Wir haben im Tourismus, denke ich, Meilensteine setzen können, und die Vorausset­zung dafür bildeten unsere Tourismusverhandlungen gleich zu Beginn. Diese Verhand­lungen sind kameradschaftlich abgelaufen, waren getragen von der Sorge, wirklich für unseren Tourismus einmal etwas Positives zu bewegen und weiterzubringen. Da stand nicht die Frage im Vordergrund: Was bringt uns Blauen etwas?, oder: Was bringt der ÖVP etwas?, sondern die einzige Frage, die zu beantworten war, war die: Was bringt unseren Tourismus weiter? Deswegen haben wir etwas weitergebracht. Ich bedanke mich bei der ÖVP für die tolle und korrekte Verhandlungsführung. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Das Resultat lässt sich sehen: So ein Programm hat es in der Vergangenheit noch nicht gegeben. Ich möchte mich da nur auf ein paar Meilensteine beschränken, die wir gesetzt haben.

Weil heute immer wieder gesagt worden ist, wir hätten viel Papier beschrieben, aber im Programm stünde nichts drinnen: Wenn man das korrekt liest, dann sieht man, es steht unglaublich viel drinnen! Wir haben auch Leuchttürme setzen können. Ich möchte jetzt einige dieser Leuchttürme erwähnen.

Wissen Sie noch, geschätzte Kollegen von der SPÖ, wie umfangreich das letzte Re­gierungsprogramm zum Thema Tourismus war? Ich habe mir das angeschaut – vier Zeilen, bitte! Vier Zeilen gab es zum Bereich Tourismus im letzten Regierungspro­gramm. Da müsst ihr die ÖVP ganz schön geknebelt haben, die müsst ihr ganz schön unterdrückt haben, um zu erreichen, dass sie bereit war, einem Regierungsprogramm zuzustimmen, in dem nur vier Zeilen betreffend den Tourismus enthalten waren. Un­glaublich! Wenn man das von 114 Seiten auf unsere 179 Seiten hochrechnen würde, dann wären das sechs Zeilen. Wir jedoch haben statt sechs Zeilen dreieinviertel Seiten zum Bereich Tourismus. Das sind ungefähr 150 Zeilen – also 25 Mal mehr!

In Anbetracht dessen möchte hier jemand behaupten, wir hätten nichts erreicht?! – Na, bitte schön: 150 Zeilen, 25 Mal mehr! Das zeigt schon den Stellenwert, den der Tou­rismus für diese Bundesregierung hat! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Wittmann.)

Der nächste Meilenstein – Kollege Schellhorn hat es hervorgehoben –: Wir haben in der letzten Legislaturperiode vier Jahre im Ausschuss richtigerweise dafür gekämpft, dass Landwirtschaft und Tourismus in einem Ministerium zusammengefasst werden. Na, das haben wir geschafft. Gott sei Dank! Das hat Synergieeffekte auch für den ländlichen Raum und ist wichtig für die Wertschöpfung. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.)

Wir müssen unsere Produkte, die wir vor Ort produzieren, selber vermarkten. Das ist wichtig für die Wertschöpfung, und das bringt zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Das ist auch das, was der Gast haben will.

Ich gratuliere der Regierung dazu, dass sie diese beiden wichtigen Wirtschaftsberei­che, nämlich Landwirtschaft und Tourismus, in einem Ministerium zusammengefasst hat. Das ist ein Meilenstein, geschätzte Damen und Herren, darauf können wir stolz sein. (Anhaltende Zwischenrufe der Abgeordneten Wittmann und Krainer.)

Die ganze Welt liebt unseren Charme, unsere Natur, unsere Küche, unsere Hochkul-tur. Wenn wir diese USPs auf den Boden bringen, dann geht der Tourismus ab wie eine Rakete. Und das werden wir schaffen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.)

Wir haben eine Gesamttourismusstrategie entwickelt. Darüber haben wir jahrelang ge­redet: Was ist Aufgabe der Österreich Werbung? Was ist Aufgabe der Landestouris­musorganisationen? (Weiterer Zwischenruf des Abg. Krainer.) Da wird es zukünftig strategische Abstimmungen geben. Es wird Synergien geben – absolut positiv!

Die Privatvermieter sind das erste Mal in einem Regierungsprogramm vorgekommen – die kleinen Betriebe, bitte! Der Arbeitsplatz zu Hause hat endlich die ihm gebührende Wertschätzung bekommen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Wittmann.)

Ich komme zum Schluss, weil ich schon gerügt werde: Wissen Sie, was auch neu ist? – Wir haben das erste Mal eine Frau Tourismusminister, die für den Tourismus zu­ständig ist. (Zwischenruf des Abg. Krainer.) Auch das haben wir das erste Mal ge­schafft: der Tourismus in weiblicher Hand. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) Auch das ist ein Meilenstein. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.) Ich wünsche uns allen und der Bevölkerung damit für den Tourismus alles Gute. Wir werden das Unmögliche möglich machen, wir schaffen das. – Schöne Weihnachten! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.40

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Vielen Dank, Herr Abgeordneter, für den ausführli­chen Redebeitrag.

Ich darf nun Herrn Ing. Höbart um seinen Redebeitrag bitten.