13.46

Abgeordnete Mag. Dr. Sonja Hammerschmid (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! 360-Grad-Feedback ist heute Thema. Wir haben im letzten Jahr hier im Hohen Haus ein sehr, sehr umfangreiches Schulautonomiepaket beschlossen, das den Schulen und vor allem den Pädagoginnen und Pädagogen an den einzelnen Schulstandorten umfangreiche Handlungsspielräu­me einräumt.

Es sind Gestaltungsspielräume, die es ihnen ermöglichen, auf die Talente, auf die Potenziale eines jeden Kindes einzugehen und diese Talente und Potenziale auch be­sonders zu fördern – und dies ganz einfach ohne Schulversuchsanträge, ohne Büro­kratie, ohne zusätzliche Berichterstattung et cetera, et cetera, denn die Pädagoginnen und Pädagogen können die didaktischen Methoden einfach so gestalten, wie sie es in der Klasse brauchen. Da geht es um didaktische Methoden, die fächerübergreifenden Unterricht und problemorientiertes Lernen entlang von Themen, entlang von Projekten unterstützen. Da geht es um ein Lernen, das nicht nur Grundkompetenzen, sondern auch Kompetenzen vermittelt, die unsere Kinder, die junge Menschen für die Heraus­forderungen der Zukunft entsprechend rüsten, denn diese Herausforderungen – ich glaube, darin sind wir uns einig, das wissen wir – sind mannigfach, vielfältig, und viele kennen wir noch gar nicht. Das heißt, es ist ganz, ganz wichtig, gestalten zu können.

Mit diesem Paket sind auch – da sie gerade Thema waren – die 50-Minuten-Einheiten gefallen. In einer modernen Schule ist das längst Geschichte, genauso wie die Schul­glocken. Zeitgemäß ist es vielmehr, in Lernbüros zu unterrichten, Mehrstufenklassen einzurichten, außerschulische Lernräume einzubeziehen und vieles mehr.

Was es aber dazu braucht, um Schule – die Schule der Zukunft, die ich hier gerade skizziert habe – gelingen zu lassen, ist, dass wir den Schuldirektorinnen und -direkto­ren auch die Mittel in die Hand geben, ihre Pädagoginnen und Pädagogen auch auszu­wählen, die sie brauchen, um neue, innovative pädagogische Konzepte zu entwickeln und diese auch ins Leben zu bringen. Ein Team ist da gefragt – ein Team, das wirklich an einem Strang zieht und diese Konzepte auch lebt.

Autonomie heißt für mich aber auch Ergebnisverantwortung am Schulstandort. Leite­rInnen der Schule sollen die Werkzeuge in die Hand bekommen, um Schulentwicklung und vor allem auch Personalentwicklung entsprechend gestalten zu können und gut gelingen zu lassen. Ein ganz wichtiges Instrument dabei ist das 360-Grad-Feedback, das wir aus der Wirtschaft, aus der Industrie schon lange kennen, das ich selbst auch an der Veterinärmedizinischen Universität für die Wissenschafterinnen und Wissen­schafter eingeführt habe.

Kollegiales Feedback ist gefragt an den Schulen und natürlich auch Feedback von den Schülerinnen und Schülern, denn das ist eine Weiterentwicklungsmöglichkeit für die Pädagoginnen und Pädagogen, das ist keine Gefahr, sondern ein Feedback, um selbst einfach besser zu werden. Und das brauchen wir auf allen Ebenen.

Die Grundlage, um dies durchführen zu können, ist im Bildungsreformpaket abgebildet. Wir haben darin Vorsorge getroffen, allerdings nur als Kannbestimmung, weil die ÖVP damals zu einer Mussbestimmung noch Nein gesagt hat. Die Bestimmungen und auch die Werkzeuge in der Qualitätssicherung sind aber da. Im QIBB und SQA – für die Spezialisten hier – sind die Werkzeuge bereits eingerichtet, man muss sie nur schär­fen. Ich freue mich, dass es in den Reihen der ÖVP zu einem Sinneswandel gekom­men ist und dass das ins Leben kommt. (Beifall bei SPÖ und Liste Pilz.)

13.49

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeord­neter Mölzer. – Bitte, Herr Abgeordneter.