14.15

Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren im Plenum, auf der Galerie und via soziale Medien! Kindergesundheit hat absolute Priorität in unserer Gesundheitspolitik – umso bestürzender ist es, sehr geehrte Volks­anwälte, dass in Ihrem Bericht aufscheint und Sie uns auch berichten, dass bis dato keine umfassende systematische Datenerhebung zur Kinder- und Jugendgesundheit vollzogen worden ist. Das ist ein übles Versäumnis vergangener Gesundheitspolitik, muss man schon sagen. Ohne solche aktuellen epidemiologischen Daten vorliegen zu haben, ist es jedoch unmöglich, regionale oder auch bundesweite Versorgung aus­reichend sicherzustellen.

Dies zu ändern, ist also ein Gebot der Stunde. Es ist eine Freude, dass für unsere kommende EU-Ratspräsidentschaft ein Leuchtturmprojekt des Gesundheitsministe­ri­ums sein wird, die Digitalisierung der Gesundheitsdaten anzugehen, diese wird zu einer größeren Datenerfassung in diesem so sensiblen Bereich führen.

Artikel 24 der UN-Kinderrechtskonvention beschreibt das „Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“, und dafür müssen wir eintreten. Kinder brauchen zum einen eine gesundheitsfördernde Umgebung, sie brauchen beste medizinische Versorgung, sowohl im niedergelassenen Bereich als auch im Spitalsbereich. Da haben wir ein Defizit, wir wissen, dass wir es haben, daher brauchen wir auch die Reform der Sozialversicherungen, die wir oft diskutiert haben. Sie ist notwendig, denn die Pädiater, die ohnehin nur in geringer Zahl zur Verfügung stehen, nehmen die Kas­senverträge nicht mehr an. Wir haben ein Defizit in dieser niedergelassenen medizini­schen Versorgung für unsere Kinder.

Was auch noch ganz wichtig ist, sind spezielle Ausbildungsformen für die Behandlung unserer Kinder, auch diese dürfen nicht verwässert werden und nicht einer allgemeinen Ausbildung anheimfallen. Es muss weiterhin spezielle Ausbildungen im Bereich der Pflege, im Bereich der Medizin, im Bereich Narkose, in meinem Fach, der Radiologie, und so weiter geben, damit es nicht dazu kommt, dass wir in diesen Bereichen nicht mehr europaweit führend sind – was derzeit leider aufgrund von Versäumnissen frühe­rer Politik der Fall ist.

Meine Damen und Herren! Der Leitspruch meiner Fachrichtung – das sollte aber meiner Meinung nach der Leitspruch für alle Kinder überhaupt sein – lautet: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Kinder benötigen spezielle Fürsorge, spezielle Auf­merk­samkeit, spezielles Wissen. Ich denke, das ist parteiübergreifend allen, die hier sitzen, ein Anliegen, und ich hoffe, wir arbeiten in diesem Bereich zusammen. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abgeordneten Singer und Loacker.)

14.18

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Schwarz zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.