18.43

Abgeordneter Johann Rädler (ÖVP): Frau Präsident! (Der Redner stellt ein Foto auf das Rednerpult, auf dem er und andere Personen mit Uniformjacken und einige große Kartons mit dem Logo einer Hilfsorganisation zu sehen sind.) Frau Bundesminister! (Abg. Strolz: Die Chance auf eine Entschuldigung, Herr Rädler!) – Genau! – Wenn wir die Novelle zum Umweltförderungsgesetz diskutieren und von der SPÖ der Einwand kommt (das Foto rutscht vom Rednerpult und fällt zu Boden) – na, das ist Pech! (der Redner hebt das Foto auf und stellt es neuerlich auf das Rednerpult – Oje-Rufe bei der SPÖ – Ruf bei der SPÖ: Rädler ist abgestürzt! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ) –, dass alles zu wenig sei und alles mit einem Abänderungsantrag geändert werden muss, dann frage ich mich: Macht man das jetzt nur, weil man dagegen sein will, oder warum macht man das, Herr Kollege Feichtinger? (Abg. Krainer: Weil man dafür ist!)

Sie wissen ganz genau, dass wir - - (Das Foto fällt neuerlich zu Boden. – Oje-Rufe bei der SPÖ. – Ruf bei der SPÖ: Üben!) – Ich komme später darauf zu sprechen. – Sie wissen ganz genau, dass wir die rechtlichen Voraussetzungen für diese Förderungs­maß­nahmen brauchen, um die Klima- und Umweltstrategie umsetzen zu können. Des­halb sollten Sie eher zustimmen als einen Abänderungsantrag einbringen. Es geht nämlich um zwei Mal 42 Millionen Euro, die an Förderungsmaßnahmen in den nächs­ten zwei Jahren eingebracht werden können, um zwei Effekte zu erzielen, nämlich die thermische Sanierung und die Senkung des Energieverbrauchs.

Betreffend die thermische Sanierung wissen wir ganz genau, dass wir der Raumwärme 10 Prozent des CO2-Ausstoßes zu verdanken haben, dass wir da viele Möglichkeiten haben, dass rund 23 Prozent des Energieaufwandes eingespart werden könnten, dass wir zusätzliche Maßnahmen in diesem Bereich treffen können, wenn wir Geld zur Verfügung stellen. Und das Geld, das wir da zur Verfügung stellen, würde Green Jobs schaffen (Zwischenruf des Abg. Klaus Uwe Feichtinger) – rund 55 000 Green Jobs, das wurde errechnet – und eine Wertschöpfung von rund 3 Milliarden Euro. Dass man damit Arbeitsplätze absichern kann, müsste Ihnen als Partei doch sehr wichtig sein!

Nun zum Energiebereich: Im Energiebereich 8 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß auf 5 Millionen Tonnen zu verringern, sollte als Zielmaßnahme auch für die SPÖ einen Wert haben und könnte natürlich hier auch mitgetragen werden.

Jetzt zu dem, was da dauernd hinunterfällt (der Redner hebt das Foto vom Boden auf und stellt es ein weiteres Mal auf das Rednerpult), nämlich ein Wort zu verschiedenen Aussagen, die in den letzten Tagen getätigt wurden. Frau Kollegin Zadić, zu meinem Zwischenruf: Der war weder gegen Sie persönlich gerichtet – Sie haben das auch nicht behauptet, sondern der Kollege neben Ihnen – noch gegen Ihre Herkunft, denn eines darf ich Ihnen sehr wohl sagen: Wir sind gemeinsam in der bosnischen Freundschafts­gruppe, jawohl, und wir fahren im Oktober gemeinsam nach Bosnien.

Ich bin bewusst in die bosnische Freundschaftsgruppe gegangen, und zwar aus folgen­dem Grund: Ich war in der französischen Freundschaftsgruppe, da war ich mit dem Kollegen Cap und mit dem Kollegen Westenthaler in Frankreich. Da ist es eher um Rotwein gegangen, und deshalb habe ich mir gesagt: Diese Inhaltsleere tue ich mir nicht mehr an, sondern ich möchte echt etwas bewirken. – Hier (auf zuvor erwähntes Foto weisend) ist ein Bild, und da ist jemand drauf, den kennt auch der ehemalige Herr Bundeskanzler sehr genau: Das ist der neue Klubobmann der SPÖ Niederösterreich, der mit mir gemeinsam Bosnienhilfsaktionen durchgeführt hat.

Ich habe 1994 zwei ganz große Züge nach Bosnien in Flüchtlingslager gebracht, ich bin dreimal im Jahr in Bosnien und versorge dort ein Spital, ich versorge dort das Rote Kreuz. Sie, Frau Abgeordnete Zadić, kommen aus Tuzla, Sie kennen die Stadt Bugojno. Sie sollten dort den Herrn Bürgermeister, den Primar im Krankenhaus, den Rot-Kreuz-Chef nach dem Herrn Rädler fragen, dann würden Sie sicherlich etwas über mich erfahren. (Zwischenruf der Abg. Duzdar.) Das sage ich jetzt nicht zu Ihnen, sondern in Richtung Liste Pilz, die solche Dinge über mich verbreitet. Da fühle ich mich wirklich gekränkt. (Abg. Kuntzl: Sie sollten sich entschuldigen!)

Ich würde Herrn Rossmann jetzt einmal auffordern, von seinem Gehalt – ich gebe Ihnen dann gerne die Kontonummer – etwas an das Bosnische Rote Kreuz in Bugojno, dem ich helfe, wie ich auch einen Studierenden dort privat unterstütze, zu überweisen, dann können wir auf diesem Niveau weiterreden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ord­neten der FPÖ.)

18.47

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dipl.-Ing.in Martha Bißmann zu Wort. – Bitte.