19.39

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen, geschätzte Kollegen! Liebe Vorrednerin! Es ist gut, wenn man engagiert ist, aber man sollte sich in der Sache schon ein bisschen auskennen. Gly­phosat im Maisanbau ist in Österreich nicht denkbar und nicht machbar. Ja, man kann damit Klischees bedienen, aber man sollte irgendwo bei der Wahrheit und beim Praktikablen bleiben. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Die Änderung des Marktordnungsgesetzes beinhal­tet einige Anpassungen an Vorgaben der EU sowie Verwaltungsvereinfachungen; wir haben es vom Kollegen Gahr schon gehört. Das ist das eine.

Mir ist es aber ganz wichtig, heute etwas zur neuen Verordnung zum Thema Schul­milch zu sagen. Ich glaube, es ist interessant und wichtig, was da gelungen ist, nämlich dass alles daran gesetzt werden soll, dass noch mehr Interesse der Schüler an der Trinkmilch geweckt wird, und die Beihilfe dafür erhöht wird. Die Schüler sollen noch mehr Milch trinken, und – das ist ganz wichtig – für die Volksschüler der ersten Klasse soll die Trinkmilch gratis sein. Das ist durchaus eine gute Sache, um die Jugend zum Milchtrinken zu motivieren. Wichtig ist mir dabei aber auch, dass mithilfe von EU-Mitteln für die Landwirtschaft Lebensmittel für Konsumenten verbilligt oder in dem Fall sogar gratis abgegeben werden.

Meine Damen und Herren, deshalb möchte ich auf einen Artikel im „Standard“ reflek­tieren (Zwischenruf des Abg. Vogl), der vor ein paar Tagen erschienen ist. Da schreibt ein Journalist Folgendes:

„Die agrarischen Direkt- und Ausgleichszahlungen umfassen durchschnittlich 71 Pro­zent des bäuerlichen Einkommens in Österreich. Man stelle sich vor, irgendeine andere Berufsgruppe würde seit einer Ewigkeit nur dadurch überleben können, dass man ihr jahrein, jahraus 70 Prozent des Einkommens schenken müsste. Bei jedem anderen würde die aktuelle Bundesregierung umgehend tätig werden und ihn aus seiner [...] Hängematte zu vertreiben suchen.“

Weiters schreibt er: „Die Entwöhnungskur vom EU-Subventionstropf ist jedenfalls über­fällig.“

Meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen, wir Bauern liegen nicht in der Hänge­matte, wir erbringen eine enorme Leistung für die Allgemeinheit! Dies gilt es auch zu respektieren und zu schätzen! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Diesem Journalisten wünsche ich nur eines: Er möge in einem Land leben, in dem die Bauern ohne diese Förderung auskommen müssen, und er möge sich in jenem Land auch von den dort produzierten Lebensmitteln ernähren müssen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

19.42

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Unterrainer zu Wort gemeldet. – Bitte.