14.19

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr geehr­ter Herr Minister! Hohes Haus! Ich stimme bei diesem Thema der Kollegin Gamon zu, die richtige Schritte aufgezeigt hat. Kollege Bacher, wenn Sie uns auffordern, jetzt in der Schule mit der Digitalisierung zu starten, dann haben wir wohl die letzten zehn Jah­re verschlafen, und das ist das eigentliche Desaster. (Beifall bei der FPÖ. – Rufe und Gegenrufe zwischen SPÖ und FPÖ.)

Es wurde Gott sei Dank nicht zur Gänze verschlafen und es ist in unseren Schulen Gott sei Dank wesentlich mehr passiert, aber wenn Sie heute wieder hergehen und sa­gen: Und jetzt starten wir!, dann haben Sie das Thema verfehlt. Wir müssten schon viel weiter sein. Deswegen gebe ich auch Kollegin Gamon inhaltlich vollkommen recht.

Die Digitalisierung hat ja (Abg. Wittmann: Kein Budget! – Zwischenrufe bei der FPÖ) nicht nur die Schule erreicht, sie umfasst alle Lebensbereiche. Bei Tagesordnungs­punkt 1, der Präsentation des EU-Programmes unserer Regierung, wurde mit der Digi­talisierung heute auch richtigerweise ein Schwerpunkt angesprochen. (Zwischenruf des Abg. Plessl.) Sie ist ein Kernthema unserer Regierung. Ich weiß, dass wir mit unserem Unterrichtsminister da auf einem guten Weg sind (Abg. Wittmann: Sie müssen dem Unterrichtsminister auch folgen! Machen Sie etwas!) und dass er nach einer Bestands­aufnahme die richtigen Schritte setzen wird. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ. – Neu­erlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.)

Wir müssen die Schule wirklich neu denken. Man kann nicht in alten Rastern denken und sagen: Jetzt machen wir einen Lehrplan, und diesen Lehrplan setzen wir um! Da­für sind die Umbrüche durch die Digitalisierung zu rasch, da kommen wir gar nicht mehr nach. Wir brauchen dynamische Lehrpläne, wir brauchen offene Lehrpläne (Abg. Wittmann: Dann lassen Sie’s gleich bleiben, oder wie?), im Zuge derer wir die Neue­rungen (Abg. Wittmann: Das geht Ihnen zu rasch ...!) der Digitalisierung auch jederzeit in das System hereinnehmen können. Dafür müssen wir gewappnet sein. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.) Zu glauben, dass Digitalisierung stattfindet, wenn wir unseren Schülern einen Computer oder ein Tablet in die Hand drücken, ist viel zu kurz gegriffen. (Abg. Wittmann: Wo ist das Budget?!) Wir müssen in Wahrheit Lehr­pläne entrümpeln, dynamische Lehrpläne erstellen und der Digitalisierung tatsächlich permanent, stündlich die Chance geben, unseren Unterricht zu erreichen. (Beifall bei der FPÖ.)

Dafür arbeiten wir und das ist unser Ziel. (Abg. Wittmann: Da muss sogar der Minister lachen! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Der lacht immer!)

Die erste Säule lautet: Digitale Grundbildung ab der Volksschule. – Jawohl, es muss bereits in der Volksschule beginnen.

Die zweite Säule: Wir brauchen digital kompetente Pädagoginnen und Pädagogen, die diesen Anspruch zukünftig erfüllen können und müssen. Es kann kein Pädagoge eine pädagogische Hochschule verlassen, ohne selbst mit diesen Instrumenten umgehen zu können. Das ist ja die Grundvoraussetzung!

Wir brauchen außerdem – dritte Säule – an den Schulen eine entsprechende Infra­struktur und IT-Ausstattung. Daran wird gearbeitet, aber da müssen wir auch einiges nachholen. WLAN in jeder Klasse ist und bleibt die Grundvoraussetzung – auch das werden wir schaffen. (Beifall bei der FPÖ.)

Vierte Säule: Wir brauchen digitale Lerntools. Unterricht wird künftig auch so stattfin­den, dass man ihn mittels Tools oder auch durch das Herbeiholen von Inhalten, mittels Botschaften, Videos und so weiter unmittelbar über Experten in den Schulen stattfin­den lässt, damit unsere Schüler jene Ausbildung bekommen, die sie brauchen, damit wir uns in der digitalen Welt als fortschrittliche Republik präsentieren können. (Beifall bei der FPÖ.)

14.23

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Cox. – Bitte, Frau Abgeordnete.