19.17

Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Damen und Herren im Plenum, auf der Galerie, via Medien! Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an Ihren letzten Schularztbesuch erinnern können. Der Schularztbesuch war immer eine willkommene Abwechslung im Schulalltag. Wir sind dann in einer Schlan­ge vor dem Zimmer des Schularztes angestanden, haben darauf gewartet, dass wir drankommen, und sind in kleinen Grüppchen zum Schularzt hineingegangen.

Mein Mädchenname hat mit Z begonnen, daher war ich immer die Letzte in dieser Gruppe. Da ich keine Brille wollte, habe ich immer die Lesetafel, die beim Schularzt an der Wand hing, auswendig gelernt, und zwar gerade die Zeilen, die notwendig waren, um keine Brille verordnet zu bekommen. Ich habe den Schularzt immer als normalsich­tig verlassen und bin zu meinem Ziel gekommen.

Der Schularzt hat eine unglaublich wichtige Aufgabe im Rahmen der Kinder- und Ju­gendgesundheit, aber diese Aufgabe wurde nie wirklich klar definiert. Er hat sie auch nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen, wie er sie hätte wahrnehmen können und wie ich hoffe, dass er sie bald wahrnehmen wird. Es hat zwar Innovationen gegeben, er durfte impfen, er konnten auch Daten verwalten, aber so wirkliche Innovationen im Bereich der Schularzttätigkeit haben nicht stattgefunden.

Auch der Rechnungshof hat das kritisiert. Wir haben das gestern im Rahmen der Rechnungshofberichte diskutiert. Der Rechnungshof hat das mangelnde Qualitätsma­nagement in diesem Bereich zu Recht kritisiert.

Nun ist der Bereich Schularzt zum Großteil in das Gesundheitsministerium gewandert, und die Frau Minister hat eine Arbeitsgruppe zur Evaluierung der Schulgesundheit ein­gerichtet, die im Rahmen des Finanzausgleichs tagen wird und mehrere Aufgaben hat: zum Ersten einmal wirklich das Tätigkeitsprofil eines Schularztes an moderne Gege­benheiten anzupassen; zum Zweiten auch die gesamte Datenverwaltung, gerade im Bereich der schulärztlichen Daten, zu diskutieren und zu versuchen, diese Daten in Elga zu integrieren, sodass wir durch einen wirklichen Wissenszuwachs im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit dann auch zu einem besseren Handeln kommen.

Dieses Gesamtpaket auch noch mit dem Jugendpass in Zusammenhang zu bringen, der vom Gesundheitsministerium unterstützt wird, der eine Weiterführung des Mutter-Kind-Passes bis hin ins Jugendalter, bis zum 18. oder 21. Lebensjahr – das wird noch diskutiert – beinhaltet, dies alles rundet einen neuen Zugang zur Kinder- und Jugend­gesundheit ab, der für uns, nicht nur für unsere Kinder und für unsere Jugendlichen, sondern natürlich auch für unser gesamtes weiteres Leben von großer Wichtigkeit und Bedeutung ist.

Datenwissen ist Macht! Damit sind wir handlungsfähig und können viel früher in ge­sundheitliche Probleme oder auch in das gesamte Gesundheitssystem eingreifen, als das früher der Fall war. (Beifall bei der FPÖ.)

19.20

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Schwarz. – Bitte.