18.56

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Ich möchte an Ihre Ausführungen anschließen. Ich hatte gemeinsam mit Kolle­gin Himmelbauer letzte Woche die Möglichkeit, an der Interparlamentarischen Welt­raumkonferenz in Brüssel teilzunehmen, und ich muss sagen, es ist wirklich sehr, sehr beeindruckend, was auf diesem Sektor jetzt mittlerweile auch in Europa geleistet wird.

Österreich ist wirklich ein Spieler in diesem Bereich geworden. Es sind da eben, wie es der Herr Bundesminister gerade gesagt hat, auch viele österreichische Firmen entspre­chend beteiligt, und auch Österreich selbst wirkt mittlerweile bei einigen ESA-Mis­sionen mit. Ich darf nur auf die Rosetta-Mission verweisen, auf ExoMars, auf das Satel­litennavigationssystem Galileo – das ist ein ganz, ganz großes Thema für Europa, für Österreich, einfach deswegen, weil wir mit dem Aufbau unseres eigenen Satelliten­navigationssystems auch eine gewisse Unabhängigkeit vom amerikanischen GPS-Sys­tem sicherstellen.

Kurz noch die Zahlen für Österreich im Detail: In Österreich sind rund 120 Organisa­tionen im Weltraumbereich tätig. Dort sind 1 000 Mitarbeiter beschäftigt und der Um­satz beträgt jetzt schon 125 Millionen Euro. – Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist auch der Grund, warum wir gesagt haben, wir sollten uns diesem Thema hier im Parlament wiederum mehr widmen, und das war auch der Grund, warum wir letzte Woche diese Konferenz besucht haben.

Wir werden jetzt noch in Gesprächen versuchen, im Einklang mit der Geschäftsord­nung eine Möglichkeit zu finden, wie wir dieses Kapitel Weltraum in einem Ausschuss oder einem Unterausschuss abbilden können, und ich bin überzeugt davon, dass wir für diese Agenden einen entsprechenden politischen Vortrieb sicherstellen können.

Noch kurz ein Wort auch zum intellektuellen Kapital, das Österreich da sozusagen er­wirtschaftet: Es sind rund 20 Patente, die in diesem Bereich in Österreich im Jahr an­gemeldet werden, und es sind rund 1 000 neue Publikationen, die jedes Jahr entste­hen. Der Herr Bundesminister hat bereits darauf verwiesen, dass wir in manchen Be­reichen bereits Marktführer sind, was Weltraumkomponenten betrifft, Triebwerkmecha­nismen, Systeme für Temperaturregelung, Hardware, Software und so weiter und so fort. Wir sind da also auf einem wirklich guten Weg.

Umso mehr freut es mich, dass wir jetzt auch ein entsprechendes Abkommen mit der Schweiz eingehen werden. Auch die Schweiz ist in diesem Bereich sehr, sehr umtrie­big. Zum Beispiel hat die Schweiz im Bereich der Satellitennavigation in den Jah­ren 2014 bis 2017 rund 240 Millionen Euro in Forschung investiert, gerade in den Sek­tor der Atomuhren. Diese Atomuhren braucht man ganz, ganz dringend, um die Signa­le der Galileo-Satelliten entsprechend zeitlich einzutakten. (Präsidentin Kitzmüller über­nimmt den Vorsitz.)

Ich bin also der Meinung, wir sind da auf einem sehr, sehr guten Weg. Ich freue mich, dass wir mit unserem Nachbarland Schweiz eine entsprechende Partnerschaft einge­hen, und bin der festen Überzeugung, dass dies für beide Seiten nur Gutes bringt. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

18.59

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Himmelbauer zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.