21.55

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Rechnungshofpräsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zusehe­rinnen und Zuseher! In meiner heutigen Rede darf ich Sie über den Rechnungshof­bericht betreffend den Verein Uni.PR informieren, der die Kommunikationsarbeit von Universitäten unterstützt. In Zeiten von Fake News ist es besonders wichtig, Informa­tionen so an die Öffentlichkeit zu bringen, dass sie bei den Menschen auch so ankom­men, wie sie tatsächlich sind.

Zuerst aber kurz zu unseren Universitäten generell: Immer wieder wird behauptet, die österreichischen Universitäten hätten kein Renommee, sie könnten nicht mit interna­tionalen Universitäten konkurrieren, die Rahmenbedingungen seien nicht ausreichend, es gebe zu wenige internationale Lehrende, zu wenig Forschungstätigkeit, zu wenig Budget. Mit dem 2018 veröffentlichten Universitätsranking konnten diese Behauptun­gen jedoch zu einem großen Teil widerlegt werden. Viele heimische Universitäten konnten sich noch weiter verbessern, bilden zweifelsohne den wissenschaftlichen Eck­pfeiler unseres Landes und sind sogar weltweite Vorreiter. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ich denke da ganz im Speziellen an die österreichischen Kunstuniversitäten, angeführt von der MDW, der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, der – was viel­leicht einige von Ihnen gar nicht wissen – größten Musikuniversität der Welt. Die MDW genießt die allerhöchste internationale Anerkennung und bringt herausragend ausgebil­dete Musikerinnen und Musiker, Pädagoginnen und Pädagogen oder Schauspielerin­nen und Schauspieler – in dem Fall dann aus dem Max-Reinhardt-Seminar, das ja ebenfalls zur MDW gehört – hervor, die in Österreich, in ganz Europa und weltweit in den renommiertesten Häusern wiederzufinden sind (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ) – nämlich als Künstlerinnen und Künstler oder auch wieder als Leh­rende.

Im Spitzenfeld liegen aber auch die technischen Universitäten wie die Montanuni­versität Leoben oder die Universität für Bodenkultur, die in ihren Fachbereichen zu den Topinstitutionen zählen.

Jetzt gilt es, den eingeschlagenen Reformweg weiterzugehen, um einzelnen negativen Trends der vergangenen Jahre gezielt entgegenzusteuern.

Mit der Universitätsfinanzierung neu setzt die Regierung eine langjährige Forderung der Universitätenkonferenz und vieler namhafter Expertinnen und Experten um und stellt dem Wissenschaftsstandort Österreich über 1,3 Milliarden Euro mehr zur Verfü­gung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Wichtig bei diesem Maßnahmenpaket ist auch die Einführung eines besseren Zu­gangsmanagements, damit Studierende möglichst ohne Verzögerung ihrem Studium nachkommen können und nicht durch überfüllte Hörsäle daran gehindert werden.

Ein ganz wesentlicher Bereich an Universitäten ist selbstverständlich die Forschung. Mit einer Forschungsquote von über 3 Prozent gehört Österreich zu den fünf besten Ländern international. Natürlich gibt es in einzelnen Bereichen Verbesserungspoten­zial, das noch ausgeschöpft werden kann. Die bereits in Ausarbeitung befindliche und im kommenden Jahr erscheinende FTI-Strategie, also zu Forschung, Technologie und Innovation, wird sich dieser Bereiche annehmen und erstmals die Möglichkeit einer Ex­zellenzinitiative schaffen, um gezielt Spitzenforschung in Österreich zu fördern.

Sehr geehrte Damen und Herren! All das sind gute Nachrichten, good news, positive Entwicklungen für unser Land. – An dieser Stelle vielen Dank an unsere Bundesregie­rung! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Zum vom Rechnungshof geprüften Verein: Viele Universitäten haben eigene Kommu­nikationsbeauftragte oder ‑abteilungen, die die Angebote und Leistungen auch nach außen tragen. Und damit sich die Universitäten auch im PR-Bereich noch besser ver­netzen können, gibt es unabhängige Vereine wie zum Beispiel Uni.PR, Verein zur För­derung der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Universitäten. Uni.PR geht auf eine universitätsinterne Initiative zurück und ist ein Experten- und Expertinnennetz­werk, das den Unis hilft, unter anderem Großveranstaltungen wie die Lange Nacht der Forschung vorzubereiten; sie dient auch als Weiterbildungsplattform für die Unimitglie­der, wofür auch die Mitgliedsbeiträge verwendet werden.

Die 22 größten und bedeutendsten Universitäten Österreichs sind Mitglied in diesem Verein. Um die Größenordnung des Vereins einschätzen zu können, sei der Vollstän­digkeit halber erwähnt, dass dieser Verein ein finanzielles Rahmenvolumen durch Mit­gliedsbeiträge von 1 500 Euro jährlich hat; nicht so groß, aber trotzdem sehr geschätzt.

Der Rechnungshof empfiehlt nach seiner Prüfung aber einige Punkte zur Verbesse­rung: klarere Sichtbarmachung der Vereinstätigkeiten, klarere Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, einen entsprechenden Finanzbericht dazu. Der Verein hat auch angekün­digt, dies in seiner Generalversammlung im Februar zu besprechen, beschließen und umsetzen zu wollen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

22.00

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Greiner. Ich darf ihr das Wort erteilen.