13.44

Abgeordnete Barbara Krenn (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frauen Ministerin­nen! Werte Zuhörerinnen und Zuhörer an den Bildschirmen und auf der Galerie! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das flexible Arbeitszeitmodell ist sowohl für den Tourismus als auch für die Klein- und Mittelbetriebe im harten und internationalen Wettbewerb ein wichtiger Faktor, um mithalten zu können. (Abg. Erasim: Lohndumping!)

Ich bin fast 30 Jahre lang Unternehmerin und Wirtin gewesen. Am Tor zum steirischen Salzkammergut ist der August im Tourismus wirklich einer der stärksten Monate. Genau in dieser Zeit passiert es dir als Unternehmerin, dass aus Krankheitsgründen der Küchenchef ausfällt. Wenn dann dein Team zu dir sagt: Chefin, mach dir keine Sorgen, das schaffen wir, das kriegen wir hin!, und wenn es dir dann auch noch passiert, dass unangemeldet 50 Leute bei der Tür hereinschneien, dann wirst du das als Chefin deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sicher nie vergessen. Solche Dinge gehen dann aber wirklich nur mit Arbeitszeitflexibilisierung! (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Bravorufe bei der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Erasim.)

Mit dieser Arbeitszeitflexibilisierung hat man wirklich die Chance und die Möglichkeit, dass Mitarbeiter länger im Betrieb bleiben können, wodurch sie aber auch selbst­verständlich mehr verdienen oder im Gegenzug auch blockweise freihaben.

Da ich aber aufgrund meines Handicaps in den letzten Jahren auch mit der Haus­kran­kenpflege und mobilen Diensten zu tun hatte, kann ich aus Erfahrung sagen, was dieses flexible Arbeitszeitmodell für eine Erleichterung für diese Branche ist. Pflege kann man wirklich nicht immer nach Stunden berechnen, und da muss man flexibel sein, wenn einen der zu pflegende Mensch braucht.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Unternehmerinnen und Unternehmer ist es eine Chance auf Flexibilität und Freiwilligkeit, aber die Freiwilligkeit muss sichergestellt sein. Seien wir uns ehrlich: Verstöße gegen die Arbeitszeitregelungen hat es immer gegeben, aber da muss es einfach null Toleranz geben, und es gibt Arbeitsgerichte, die dafür sorgen, dass diese Gesetze eingehalten werden. Jeder von uns weiß, wie wichtig gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Betriebe sind. Ein Unter­nehmer wird alles dafür tun, um diese Mitarbeiter zu halten. Man muss dann arbeiten, wenn Arbeit da ist, daher ist die Arbeitszeitflexibilisierung eine Chance und ein Poten­zial für alle Beteiligten. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Das Ganze ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wirtschaft sind Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam. Nur gemeinsam werden wir unser Österreich in eine gute Zukunft führen. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Wöginger: Das war steirische Klarheit!)

13.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Hafenecker ist zu Wort ge­meldet. – Bitte.