13.44

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Werte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie und alle, die heute hier zusehen! Wir beschäftigen uns in dieser Debatte schon eine ganze Weile mit der Kinderbildung und ‑betreuung. Die Kinderbildung und -betreuung ist die Basis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und da ich früher beruflich hautnah mit diesem Thema, mit die­sem Themenbereich und mit all den Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, zu tun hatte, möchte ich einmal ein großes Dankeschön an alle KindergartenpädagogInnen und BetreuerInnen in Österreich vorausschicken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

Sie sind es nämlich, die täglich mit allen Herausforderungen der Kinder, teilweise auch der Familien betraut sind und bei vielen der Probleme mitanpacken und helfen, diese zu lösen. Mit der vorliegenden Vereinbarung gelingt es uns, weitere Plätze in Öster­reich zu schaffen.

Wenn Kollege Bernhard sagt: Das ist ja nur eine Anschubfinanzierung und das bringt nichts!, dann muss man entgegnen: Die NEOS haben sich in der Vergangenheit sehr, sehr wenig damit auseinandergesetzt, denn in den letzten zehn Jahren wurden 71 000 Plätze in Österreich geschaffen. Vielleicht sollten sich die NEOS mit dieser Pro­blematik weiter auseinandersetzen, dann wüssten Sie das. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Loacker: Sie kommen einmal zu unseren ...!)

Ich komme aus Graz. Dort können wir schon seit einigen Jahren sagen, dass es für je­des Kind, das in Graz einen Bildungs- und Betreuungsplatz braucht, auch einen gibt, weil die Grazer Stadtregierung schon vor vielen Jahren erkannt hat, dass es notwendig ist, ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau war in der Vergangenheit auch dank der Unterstützung des Bundes möglich.

Ich möchte ein Beispiel geben: Bei den Null- bis Dreijährigen können 34 von 100 Kin­dern bereits einen Platz in Anspruch nehmen. Das sind 34 Prozent und das liegt über dem sogenannten Barcelonaziel. Man muss aber auch dazusagen: Nicht immer und jedes Jahr werden überhaupt alle Plätze in Anspruch genommen. Wichtig ist aber für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dass es die Möglichkeit gibt, sich das auch auszusuchen, wenn man einen Platz benötigt.

Ein weiteres wichtiges Kapitel in dieser 15a-Vereinbarung ist auch die sprachliche Frühförderung, die fortgesetzt worden ist, denn nur durch die sprachliche Frühförde­rung, die bereits in der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung stattfindet, ist es möglich, dass wir den Kindern, gerade auch im urbanen Raum, die gleichen Startchan­cen mit dem Schuleintritt geben. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass auch diese Mittel in Zukunft in gleicher Höhe vorhanden bleiben. – Danke, Frau Bun­desministerin, dass du das mit den Ländern so weiterverhandelt hast. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Abschließend möchte ich sagen: Wichtig ist auch der Ausbau der Kinderbildungs- und ‑betreuungseinrichtungen, denn so ist es möglich, dass man die Betreuung in der Familie zwischen Männern, Frauen und den Betreuungseinrichtungen gut aufteilen kann, und nur so kann es uns auch gelingen, dass Kinderbetreuung eine Aufgabe von beiden Geschlechtern ist, und nur so kann es letzten Endes auch zu einer Gleichstel­lung zwischen Männern und Frauen kommen.

Da die NEOS den Wertekatalog nicht gefunden haben, lieber Herr Kollege Loacker (Abg. Loacker: Schicken Sie mir den Link!), habe ich ihn ausgedruckt mit (einen mehr­seitigen Ausdruck mit dem Titel „Werte leben, Werte bilden“ in die Höhe haltend) und überreiche Ihnen diesen gerne. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Kaufmann überreicht Abg. Loacker besagten Ausdruck.)

13.48

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dönmez. – Bitte, Herr Abgeordneter.