14.04

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich, dass wir hier über Bildung sprechen und jeder das Beste für unsere Kinder will. Das ist wirklich schön, aber wir können Bildungspolitik machen, wie wir wollen, das Beste ist ein motivierter Lehrer. Die motivierten Lehrer leisten sehr viel, und dafür ist ihnen auch Dank auszusprechen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Manche verzweifeln aber, weil in den vergangenen Jahren immer so ein bildungspoli­tischer Regenschirm darüber gespannt worden ist. Es hat sich in den vergangenen Jahren so viel geändert, dass manche wirklich die Motivation verloren haben. Darum freut es mich umso mehr, dass wir heute dieses Pädagogikpaket beschließen können, bei dem die Pädagogen, die Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern und die Schülerver­treter ganz viel mitsprechen haben können. Das ist ein Paket, das die Praxis wider­spiegelt und das gebraucht wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Wenn man mit den Lehrerinnen und Lehrern spricht, dann könnte man schon auch sagen, dass wir es in der Bildungspolitik jetzt mit unserem Regierungspartner etwas schöner als in den vergangenen Jahren haben. (Zwischenruf des Abg. Noll.) Es ist eigentlich ein Abgehen davon, dass wir in den vergangenen Jahren immer sogenannte bildungstechnische Versuche an unseren SchülerInnen und an unseren Kindern durch­geführt haben, die nicht funktioniert haben. (Zwischenruf des Abg. Preiner.) Darum freut es mich umso mehr, dass wir jetzt wirklich praxisgerechte Dinge umsetzen. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Hammerschmid: Evaluieren war das Thema!)

Ich möchte meine Sichtweise zu den drei meiner Meinung nach wichtigsten Punkten darlegen. Ziffernnoten versus verbale Beurteilung: Beides hat seine Berechtigung. Wenn ein Lehrer nicht unbedingt motiviert ist und den Schüler verbal beurteilt, kann das schon auch genauso negativ ausgehen. Wir beschließen jetzt, dass jeder Lehrer in der ersten Klasse entscheiden kann, ob er verbal oder ziffernmäßig benotet. Wir müssen schon auch so realistisch sein, zu sehen, dass die Schule eine Vorbereitung für das Leben ist, und die Lehrer, genauso aber die Schüler und vor allem die Eltern möchten wissen, wo ihre Kinder stehen. (Abg. Rosenkranz: Richtig!) Das ist, glaube ich, einer der wesentlichsten Punkte überhaupt, und es freut mich, dass wir das so umsetzen können.

Zur Mittelschule ganz kurz noch – Neue Mittelschule, Mittelschule –: Gerade in diesem Bereich erhalte ich sehr viele positive Rückmeldungen aus der Praxis. Vor allem Be­triebe, die Schüler aus der Mittelschule als Lehrling einstellen, sagen, dass sie sich dann endlich wieder auskennen, wo der Schüler tatsächlich einzuordnen ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Auch von der früheren Bildungsministerin Hammerschmid positiv hervorgehoben und auch ein wesentlicher Punkt ist das freiwillige zehnte Schuljahr im Poly. Das betrifft schon sehr viele. In der heutigen Gesellschaft ist es oft so, dass Eltern versuchen, die Kinder in eine höhere Schule zu stecken, obwohl sie vielleicht nicht das Zeug dazu haben. Wenn sie dann in einem Borg oder im Gymnasium oder in einer HTL nicht weiterkommen, umsteigen möchten und einen Schulabschluss haben möchten, ist es ab jetzt wieder möglich, in das Poly zu gehen, das übrigens eine sehr hervorragende Arbeit für die Vorbereitung auf die Lehre in den Betrieben macht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Abschließend möchte ich mich nochmals herzlich beim Ministerium, bei unserem Bun­desminister und bei unserem Regierungspartner dafür bedanken, dass wir in einer so kurzen Zeit bei der Bildung so viel umgesetzt haben wie in vielen anderen Jahren nicht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

14.08

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeord­neter Wurm. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.