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Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Kollegin Cox, es hat ja niemand gesagt, dass die Idee schlecht ist, aber allein nur, weil die Idee gut ist, heißt das noch lange nicht, dass der Antrag in der Sache dann wieder korrekt ist. (Abg. Cox: Das ist ein Vorschlag! – Abg. Noll: Besser als umgekehrt!) – Ja, es ist ein Vorschlag, den wir aber in dieser Form ablehnen. Wir sind uns einig, dass wir da ein Problem im Bereich der Ferienbetreuung, der ganztägigen Betreuung haben. Das haben wir heute schon länger und ausführlicher diskutiert, aber diese Herangehens­weise ist eben aus unserer Sicht falsch: Lehramtsstudenten dürfen keine Gratisnach­hilfelehrer sein und Lehramtsstudenten sollen auch keine Gratisferienbetreuer sein. Das ist einmal festzuhalten.

Das Problem müssen wir anders lösen, da machen wir uns auch viele Gedanken. Es stehen auch ein paar Ideen dazu im Regierungsprogramm, auf das ich verweisen darf. Zum einen müssen wir hinsichtlich der Ferienbetreuung Überlegungen anstellen, wie wir das verbessern können. Und zum anderen – das habe ich heute schon an dieser Stelle ausgeführt –: Was die ganztägige Betreuung betrifft, wird es auch weiterhin Mit­tel im Sinne der Wahlfreiheit geben, wenn der Bedarf gegeben ist.

Abschließend, weil es, glaube ich, der letzte Beitrag zur Bildungsdebatte ist, die wir heute sehr ausführlich führen konnten und in großen Zügen auch sachlich diskutiert haben: Ich nehme mich da nicht ganz aus, dass man vielleicht da oder dort in Polemik kippt. Ich glaube, es ist wichtig, dass man bei allen ideologischen Gräben, die es offen­sichtlich gibt, auch versucht, konstruktiv im Sinne der Zukunft unserer Kinder zu arbei­ten, und versucht, die Polemik hintanzustellen.

Frau Kollegin Salzmann hat es auch angesprochen: Es gäbe noch viele Dinge, die man gerade auch im Zusammenhang mit Lehramtsstudenten diskutieren könnte und bei denen wir uns auch einig sind, dass wir etwas im Bereich Lehrerausbildung, Leh­rerfortbildung tun müssen. Das ist auch ein wichtiger Bereich, der heute vielleicht zu wenig angesprochen worden ist: der Bereich Quereinstieg für Lehrer. Diesbezüglich haben wir uns auch im Regierungsprogramm weitere Maßnahmen zumindest vorge­nommen, weil wir wissen, wir haben einerseits einen drohenden Lehrermangel, ande­rerseits ein Problem, wenn es darum geht, die Lehrer entsprechend zukunftsorientiert auszubilden. Da müssen wir natürlich das, was derzeit in Umsetzung ist, evaluieren und uns dann die weitere Vorgehensweise anschauen.

Das wird ein schwieriger Weg werden, aber eines können wir schon sagen – und das möchte ich auch festhalten, um von eventuellem Lehrer-Bashing und dergleichen Ab­stand zu nehmen –: Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder, der den Beruf des Leh­rers oder der Lehrerin ausübt, das mit bestmöglichem Wissen und Gewissen macht. Wir werden versuchen, sie dabei in den Klassenzimmern entsprechend zu unterstüt­zen. Es geht aber immer wieder um die Kinder: Wir werden natürlich alles tun, dass wir die bestmögliche Qualität für die Kinder haben, wiewohl – das muss man auch dazu­sagen, ich habe es heute schon einmal gesagt –: Was nichts kostet, ist nichts wert. Ich höre immer nur gratis, gratis, gratis von der linken Seite. Das wird es halt nicht ganz spielen, das muss man auch klar festhalten. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

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