21.39

Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS): Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Hohes Haus! Liebe noch verbliebene Besucherinnen und Besu­cher auf der Galerie, sofern noch welche da sind! Ich glaube, nicht mehr. Frau Kollegin Steger hat einige richtige Dinge zum Thema Sport gesagt, von denen ich glaube, dass es wichtig ist, diese zu wiederholen.

Natürlich wissen wir aus diversen Studien – übrigens: diese Studie zur Lebenserwar­tung müssen Sie mir noch zeigen, die glaube ich Ihnen nicht ganz –, wir wissen aus vielen Studien, dass durch Sport die Konzentrationsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern steigt, dass die Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern steigt, dass Sport natürlich auch vorbeugend gegen Krankheiten wirkt und – das ist, glaube ich, das Wichtigste und das ist auch das, was uns in diesem Antrag ein bisschen zu kurz kommt – dass Sport Spaß und Freude machen muss, dass junge Menschen mit Begeisterung dabei sein müssen.

Wir müssen uns aber, glaube ich, auch alle ein Stück weit selber an der Nase neh­men – zumindest ich, und ich schließe da wahrscheinlich hier auch einige ein –, dass Vorbildsein in diesem Bereich bei jedem Einzelnen beginnt. Wir sind alle Vater, Onkel, Mutter, Tante, haben vielleicht jüngere Geschwister oder sonst Kinder in unserer Um­gebung, und da ist es, glaube ich, ganz wichtig, dass wir diese Vorbildwirkung auch ernst nehmen und diese positiven Effekte, die genauso auch für uns gelten, in den Vordergrund rücken und uns selber immer wieder vor Augen halten, dass die Vorbild­wirkung im Sport sehr wichtig ist.

Es ist daher, meine ich, auch sehr wichtig, dass das auch die Politik ein Stück weit macht. Ich weiß, das Rauchverbot ist ein leidiges Thema, das schon oft genug disku­tiert wurde, aber wenn gerade der Sportminister einer der leidenschaftlichen Kämpfer für die Raucher ist, dann macht das nicht unbedingt ein gutes Bild. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

In diesem Zusammenhang vielleicht auch ein paar Sätze zur Sport Strategie: Hier muss man, denke ich, einen wichtigen Aspekt mit hineinnehmen. Es genügt nicht, nur darauf zu setzen, dass wir Medaillen einsammeln und den Nationalstolz wieder in den Vordergrund rücken, sondern es ist eben viel mehr. Sport ist nicht nur Marcel Hirscher oder früher Armin Assinger oder irgendwelche Fußballspieler, sondern Sport ist Brei­tensport. Das ist etwas, was viel zu oft in den Hintergrund gerückt wird. Jeder, der lau­fen geht, macht Bewegung und Sport und tut etwas für seine Gesundheit, und das ist etwas, was aus unserer Sicht einfach zu wenig zum Zug kommt.

Wird dann über dieses Thema diskutiert, kommen wir oft zur täglichen Turnstunde, die schon vor einigen Jahren eingeführt wurde oder mehr oder weniger eingeführt wurde. Da haben wir das Problem, dass viele Schulen nicht mittun können, weil die Ressour­cen nicht vorhanden sind. Da besteht teilweise ein Personalmangel, aber auch ein Raummangel. Viele sagen sich dann, es ist ein zu großer Aufwand, und es stellt auch einen Zwang für die Schüler und Schülerinnen dar, am Nachmittag extra für diese Turnstunde kommen zu müssen. Das kann ja auch nicht die Idee der täglichen Turn­stunde sein, diese irgendwo am Ende dranzuhängen. All das hat dazu geführt, dass da zu wenig passiert ist und dass eben die Bewegung in den Schulen nicht ankommt.

Unser Ansatz ist derjenige, dass wir sagen, es soll Spaß machen, das heißt: Setzen wir doch viel stärker auf kleine Bewegungsspiele im Regelunterricht! Schauen wir, dass das in der pädagogischen Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer in den Vordergrund gerückt wird, dass dort viel mehr passiert, dass auch während der anderen Unter­richtsstunden Bewegung stattfindet, dass dieser Bewegungsanreiz immer wieder ge­setzt wird. Wir wissen, dass eine Unterbrechung der 50 Minuten-Einheiten für 5 Minu­ten zum Zwecke von ein bisschen Bewegung sehr von Vorteil ist. Das wäre etwas, was aus unserer Sicht viel stärker forciert werden sollte und in den Mittelpunkt zu rücken ist.

Zusammenfassend: Medaillen alleine werden die Gesundheit der nächsten Generation nicht retten. Daher: Schauen wir, dass wir genau auf solch kleine Anreize mehr achten und da auch in Zukunft Meter machen! – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

21.43

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte. (Abg. Jarolim: Es ist im Grunde genommen eine sehr engstirnige Lö­sung! – Abg. Haubner: Mehr Bewegung, Herr Jarolim!)