15.10

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Drozda, ich glaube, Sie sind ja noch viel besser informiert, denn Sie haben ja am Tag des Kultur­ausschusses, am 28. November, schon um 14.19 Uhr eine Aussendung gemacht, in der Sie selber schreiben – ich zitiere –: „Offensichtlich plane der Kulturminister eine Karte, die nur den einmaligen Eintritt pro Museum und Jahr erlauben würde“. (Abg. Drozda: Das waren Zeitungsberichte!) Und Sie zeigen sich skeptisch, was den kulturpolitischen und sozialen Nutzen einer solchen „Streifenkarte“, so nennen Sie das (Abg. Drozda: Ja!), vorrangig für Touristen betrifft. Also Sie kritisieren eine Karte und wissen offenbar auch selber irgendetwas – also vielleicht sind Sie so nett und verraten mir einmal Ihre Quellen. (Abg. Drozda: Das war der Herr Zinggl! – Abg. Leichtfried: Das waren die „Salzburger Nachrichten“ und Zinggl!)

Und betreffend das Thema Verhöhnen des Parlaments: Herr Abgeordneter-Kollege, wie Sie mit Bildern, die sich in Staatseigentum befinden, umgehen, ist auch dem Parlament gegenüber nicht würdig und recht, würde ich meinen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Herr Kollege Drozda, über eine gemeinsame Karte der Bundesmuseen ist ja schon so oft und so lange gesprochen worden, aber passiert ist bis jetzt nichts. (Abg. Drozda: Ja!) In den letzten zehn Jahren unter sozialdemokratischen Kulturministern (Abg. Drozda: Gratis Eintritt für Jugendliche bis 19!) ist in diesem Bereich einfach nichts gekommen, höchstens heiße Luft. (Abg. Drozda: Gratis Eintritt für Jugendliche bis 19!) Bundesminister Blümel hat das in seinem ersten Jahr geschafft! Es stand im Regierungsprogramm, und seit Dienstag dieser Woche ist diese neue Karte, die neue Bundesmuseen Card, schon zu haben und zu kaufen. – Das ist Umsetzung, das ist aktive Kulturpolitik und keine Schwafelpolitik. (Abg. Drozda – erheitert –: Das ist lächerlich und das wissen Sie!) Umsetzen statt jammern!, das ist die Devise dieser Koalition. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Noch etwas ist wichtig bei der Umsetzung dieser neuen Bundesmuseen Card: Sie ist gemeinschaftlich und im Dialog mit den Museumsdirektorinnen und -direktoren ent­standen. Bundesminister Blümel ist nicht drübergefahren und hat alle Häuser vor vollendete Tatsachen gestellt, wie es in der Vergangenheit in der Kulturpolitik so oft der Fall war.

Auch das ist ein neuer Stil in der Kulturpolitik: Reden statt drüberfahren, heißt das nämlich. (Beifall bei der ÖVP.) Vielleicht haben Sie das schon bemerkt: Es macht durchaus Sinn und eine bessere Stimmung, wenn man seine Partner einbindet. Der aktuelle Vorsitzende der Bundesmuseenkonferenz, MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein, hat das auch in seinem Statement betont und die exzellente Zusam­menarbeit mit Minister Blümel gelobt.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die neue Bundesmuseen Card ist eine intelligente Lösung, weil sie bestehende erfolgreiche Jahreskarten der einzelnen Häuser nicht verdrängt, sondern das bereits sehr, sehr gute Angebot ergänzen soll. Es muss für die Häuser auch finanziell machbar sein und es darf kein Schaden für sie entstehen. Die neue Bundesmuseen Card kostet 59 Euro (Zwischenruf der Abg. Yılmaz) und ist somit fast um die Hälfte günstiger, als wenn man alle Tickets einzeln kaufen würde – also ein wirklich attraktives Angebot, wenn man zum Beispiel die Lange Nacht der Museen, die es ja auch noch gibt, nicht besuchen kann oder will, weil es da in den Museen manchmal auch sehr voll ist.

Die neue Bundesmuseen Card berechtigt innerhalb eines Jahres zu je einem Eintritt in die acht beteiligten Institutionen, und es wird auch einen internen Schlüssel zur Ein­nahmenaufteilung geben.

Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn Sie also noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, schenken Sie Kultur! Kinder und Jugend­liche unter 19 Jahren – übrigens auch Lehrlinge, weil zwei Drittel alle Lehrlinge unter 19 sind; und ja, wir sind schon bereit, darüber zu diskutieren, das haben Sie leider vergessen zu erwähnen – haben ja bereits freien Eintritt in die Bundesmuseen und in die Nationalbibliothek. Nutzen Sie dieses neue Kulturangebot und gehen Sie nächstes Jahr gemeinsam mit Ihren Kindern in alle Museen! Es gibt sicher viel zu entdecken. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

15.14

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Zinggl ist zu Wort gemeldet. – Bitte.