16.43

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Eines hat Abgeordneter Zinggl, das muss ich schon sagen, an sich: Er ist wenigstens kreativ und bringt immer wieder Vorschläge. Dafür gebührt ihm mein persönlicher Respekt. (Beifall bei JETZT.)

Was ist mit dem Kulturscheck? – Das ist schon von vielen angesprochen worden, das 18. Lebensjahr ist etwas Wesentliches dabei; es sind 100 Euro für Veranstaltungen. Das ist alles recht und gut. Ich habe mir den Antrag natürlich auch angesehen, da steht drinnen: „vor allem eine Frage der sozialen Herkunft, der Ausbildung und der finanziellen Möglichkeiten“. Ich denke nur – persönlich, aus meiner Sicht heraus –: Wenn bis zum 18. Lebensjahr nicht schon ein Kunst- und Kulturbegriff verfestigt ist, dann hat die Schule versagt, dann hat das Elternhaus versagt, dann hat die Gesell­schaft versagt.

Es ist schon von den Vorrednern angesprochen worden, dass man natürlich sagt: Was macht man im heimischen Bereich? – Da gibt es sehr viele Kulturveranstaltungen, es gibt Vereine, die Kultur produzieren – ob das im Bereich Theater ist, ob das im Bereich Musik ist, aber natürlich auch im Bereich der Museen. Ich denke auch, in diese Richtung bräuchten wir weniger den Kulturscheck, um einen Kulturschock zu pro­duzieren, wir bräuchten – nicht nur für die Materie Kunst und Kultur – Motivatoren, die die Jugendlichen abholen und begeistern, damit sie das für sich in Anspruch nehmen. Das wäre meiner Meinung nach so ein kleiner Gedanke dazu.

Die Kosten sind nicht budgetiert. Sie sagen 5 Millionen Euro, ich habe etwas anderes ausgerechnet. Es gibt 450 000 Jugendliche zwischen dem 15. und dem 19. Lebens­jahr. Wenn das für ganz Österreich ginge, dann nehmen wir einmal 100 000 mal 100 – da kommt schon etwas raus. Die Frage wäre dann, ob man das Geld – nicht abwer­tend – nicht wirklich für etwas anderes verwenden könnte, um eben diese Jugend­lichen zu begeistern.

Kollege Neubauer hat es gesagt: Kunst muss etwas wert sein. Wenn wir das nicht machen, dann, glaube ich, führen wir uns selbst ad absurdum. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.45